Soeben hat die Bundesregierung ihre neueste Konjunkturprognose veröffentlicht. Demnach zeichnet laut der aktuellen Meldung im Herbst 2025 eine leichte konjunkturelle Erholung auf niedrigem Niveau ab. Für das laufende Jahr wird ein preisbereinigter Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,2 Prozent erwartet. Zur Jahreswende 2025/2026 soll die binnenwirtschaftliche Dynamik an Fahrt aufnehmen, gestützt von den wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung (Sondervermögen, Aufrüstung etc). Im Jahr 2026 wird laut der Konjunkturprognose ein realer BIP-Zuwachs von 1,3 Prozent und im Jahr 2027 von 1,4 Prozent erwartet.
Konjunkturprognose: BIP-Anstieg in 2026 getrieben durch frische Schulden
Entgegen dem typischen Erholungsmuster soll dieses Mal nicht die Außenwirtschaft Träger der wirtschaftlichen Erholung sein, sondern die Binnennachfrage, insbesondere der private und öffentliche Konsum sowie Investitionstätigkeit, so die Konjunkturprognose. Logisch – wenn man auf Pump gigantische Geldsummen in Infrastruktur, Rüstung und staatlichen Konsum pumpt, muss die Wirtschaftsleistung zwangsläufig ansteigen!
Eine stabile Preisentwicklung, deutliche Lohnsteigerungen und gezielte Kostenentlastungen von privaten Haushalten werden die real verfügbaren Einkommen in den kommenden Jahren stärken, so die aktuelle Konjunkturprognose. Zusammen mit einer erwarteten Aufhellung der Situation auf dem Arbeitsmarkt soll sich die Verbraucherstimmung demnach verbessern und die Nachfrage in konsumnahen Dienstleistungsbereichen (Handel, Gastgewerbe, Friseurgewerbe) beleben. Ausrüstungs- und Bauinvestitionen sollen in den kommenden Jahren auch aufgrund der steuerlichen Investitionsanreize, des Sondervermögens Infrastruktur und Klimaneutralität, des Sondervermögens Bundeswehr und der Bereichsausnahme bei Verteidigungsausgaben Impulse erhalten und nach mehrjährigen Rückgängen eine Aufwärtsdynamik entfalten.
Dazu Bundesministerin Katherina Reiche sagt aktuell zur Konjunkturprognose: „Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit, Innovation: Die Herbstprojektion zeigt unmissverständlich: Wir müssen handeln. Jetzt. Der konjunkturelle Ausblick darf nicht darüber hinwegtäuschen: Ein erheblicher Teil des Wachstums in den kommenden Jahren wird voraussichtlich aus hohen staatlichen Ausgaben – etwa dem Sondervermögen und den Verteidigungsinvestitionen – stammen. Doch selbst dieser Impuls entfaltet nur Wirkung, wenn Investitionen schnell umgesetzt werden. Dafür brauchen wir zügige Planungs- und Genehmigungsverfahren. Um langfristiges Wachstum zu sichern, müssen wir den Reformstau auflösen: Energiekosten senken, private Investitionen fördern, die im internationalen Vergleich hohe Steuer- und Abgabenlast angehen, Bürokratie abbauen, Märkte öffnen und Innovationen ermöglichen. Deutschland hat innovative Unternehmen, vom Start-up über den Mittelstand bis hin zum DAX-Konzern. Dieses Potenzial müssen wir nutzen – unser Land kann mehr!“
Kommentar
FMW: Frau Ministerin Reiche sieht es ganz klar. Das für 2026 anstehende Wirtschaftswachstum dürfte fast vollständig getrieben sein durch die frischen Schulden-Milliarden von Bund, Ländern, und für die Rüstung. Damit die BIP-Zahl ein klein wenig anzufachen, ist kein Kunststück – das würden sogar die Linken hinkriegen. Aber echte, darüber hinaus gehende Impulse zu erzeugen – das ist die Kunst.
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Mit Befremden nehme ich zur Kenntnis, daß die Exportwirtschaft bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Katharina Reiche keinen Stellenwert besitzt.
…ich verstehe gar nicht warum das immer so kritisch gesehen wird…wenn die Wirtschaft schwächelt muss der Staat nachhelfen und mit Investitionsprogrammen den weiteren Fortgang der Wirtschaft sichern…in Boomphasen soll sich der Staat möglichst raushalten, um die normale Wirtschaft machen zu lassen…aufgrund des langen Aufschwungs des letzten Jahrzehnts wurde zu wenig in die Infrastruktur investiert…also muss das jetzt nachgeholt werden…und das dann ggf. auch etwas ausdauernder…es würden sich jetzt ebenso alle aufregen, wenn der Staat nichts machen und die Wirtschaft nicht stützen würde…man kann somit zusammenfassen…als Staat macht man es grds. falsch…bissl wie Fußballbundestrainer…da wissen es auch immer alle besser und haben es ja vorher schon gesagt, dass es so nicht klappen kann…;o)