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Kredite für Heizungsumbau in Häusern? Deutsche Bank bereitet sich schon mal vor

Große Kredite werden für Heizungsumbau in deutschen Häusern notwendig sein? Die Deutsche Bank bereitet sich schon mal vor.

Alte Heizung

Noch verhandeln die Koalitionsparteien über die endgültige Fassung für den großen Umbau von Häusern in Deutschland – es geht um das neue Heizungsgesetz. Raus mit den fossilen Heizungen, rein mit den Wärmepumpen. Dazu bedarf es in sehr vielen Fällen wohl auch noch eines Umbaus von Dächern, Wärmedämmung, Böden, Fenstern etc? Für viele Hausbesitzer dürfte die grüne Wärmewende rund um das Stichwort Wärmepumpe wohl ein sehr teurer Spaß werden. Werden viele Hausbesitzer sich einen solchen Umbau, der womöglich bei vielen Häusern über 100.000 Euro kosten wird, nicht leisten können? Natürlich hängt noch viel davon ab, wie sehr SPD und FDP die grünen Ideen verwässern. Aber die Angst bei vielen Hausbesitzern dürfte groß sein.

Man darf vermuten, dass viele Eigentümer sich kräftig verschulden müssen für den Heizungsumbau in ihren vier Wänden. Und die Deutsche Bank scheint sich als Kreditgeber auf dieses Szenario derzeit offenbar schon vorzubereiten. Der Kohlendioxid-Ausstoß der Wohnimmobilien ist laut dem Nachhaltigkeitschef der Deutschen Bank Deutschlands größtes Hindernis für die Erreichung des Netto-Null-Ziels im Jahr 2045. “Wir als Gesellschaft müssen wirklich handeln”, so sagt es Jörg Eigendorf, der inzwischen als Chief Sustainability Officer der Bank fungiert, in einem Interview mit Bloomberg. “Je länger wir warten, desto schwieriger wird es werden” und die Kosten für den Übergang “werden mit der Zeit erheblich steigen”.

Die Bank erwartet etwa 600 Milliarden Euro an notwendigen Investitionen um Wohnungen und Einfamilienhäuser in Deutschland bis 2045 energieeffizient zu machen. Dabei schätzt sie, dass ein Drittel ihrer privaten Immobilienkunden nicht über die finanziellen Mittel verfügt, um ihre Häuser auf ein EPC-Niveau der Klasse A oder auf ein kohlenstofffreies Gebäude umzurüsten. Das Volumen der von der Bank vergebenen Wohnungsbaudarlehen lag im Vergleich dazu Ende des Jahres bei 175 Milliarden Euro. Mit dem Portfolio sind laut Deutscher Bank jährlich 3,9 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalent an finanzierten Emissionen verbunden.

Der Wohnungsbau wird für die europäischen Bemühungen zur Erreichung der Klimaziele ein immer wichtigerer Bereich. Die Europäische Union will bis zum Jahr 2030 35 Millionen Wohnungen, Büros, Schulen und andere Gebäude dekarbonisieren. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur ist der Gebäude- und Bausektor weltweit für 30 % des gesamten Endenergieverbrauchs verantwortlich.

Nach Angaben der Deutschen Bank kann es mehr als 100.000 Euro kosten, ein Haus zu renovieren, um die höchste europäische Energieeffizienzklasse A zu erreichen. Das entspricht Gesamtkosten von etwa 80 Milliarden Euro für die Wohnimmobilienkunden der Bank. Sie plant deshalb, Eigentümern dabei zu helfen, die Energieeffizienz bestehender Häuser zu verbessern und gleichzeitig den Bau neuer kohlenstoffarmer Häuser zu unterstützen.

“Privatkunden müssen Teil der Diskussion sein”, sagte Tobias Horn, Leiter des Portfoliomanagements für das Private Banking in der Risikoabteilung der Deutschen Bank. Die finanzielle Unterstützung soll durch maßgeschneiderte Kreditprodukte und Zugang zu Zuschüssen, Anreizen und Subventionen angeboten werden. Die Bank plant auch, mit Firmenkunden wie Versorgern und Herstellern von Baumaterialien zusammenzuarbeiten, um die assoziierten Emissionen zu senken.

FMW/Bloomberg



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