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Einzelhandel rutscht in die Krise Krise in Großbritannien: Deutsche Bank warnt vor Hypotheken-Zeitbombe

Krise in Großbritannien: Deutsche Bank warnt vor Hypotheken-Zeitbombe

Großbritannien steckt in einer tiefen Krise – man könnte auch sagen es herrscht Chaos an den Finanzmärkten. Zuerst hat Großbritanniens Regierung mit ihren Steuersenkungsplänen für entsetzen gesorgt. Inmitten der größten Lebenshaltungskostenkrise seit Jahrzehnten kündigte die Regierung die Abschaffung des Spitzensteuersatzes an, womit man aber nur den „Reichen“ hilft. Ungeachtet dessen ist ein großer fiskalischer Stimulus angesichts der hohen Inflation in Großbritannien von rund 10 Prozent derzeit nicht nachvollziehbar.

Durch die Steuerpläne der Regierung hat sich die Krise an den britschen Finanmärkten deutlich zugespitzt. Am britschen Anleihemarkt kam es dabei zu Turbulenzen, wesehalb die Bank of England eingreifen musste. Ohne die Notfallmaßnahmen der englischen Notenbank wären die Pensionskassen ins Wanken geraten – wodurch die Ersparnisse der Briten sich praktisch in Luft aufgelöst hätten. Das ist aber noch nicht alles von den Chaostagen in Großbritannien. Jetzt warnt die Deutsche Bank auch noch vor einer Hypotheken-Zeitbombe, die den Einzelhandel unter Druck bringt. Der brutale Anstieg der Hypothekenzinsen belastet nämlich die Verbraucher und führt zu Einbüßen im Einzelhandel.

Krise: Deutsche Bank warnt vor Hypotheken-Zeitbombe im Einzelhandel

Die Krise spitzt sich auch im Einzelhandel weiter zu. Wie Bloomberg aktuell berichtet, steht der britische Einzelhandel vor einer „Hypotheken-Zeitbombe“, denn steigende Zinsen werden sich doppelt so stark auf die Finanzen der Verbraucher auswirken wie der jüngste Anstieg der Stromrechnungen, so ein Analyst der Deutschen Bank.

Ein „signifikanter“ Anstieg der Kosten für die Bedienung von Wohnungsbaudarlehen werde das verfügbare Einkommen im Jahr 2023 um etwa 5 % verringern, schrieb Analyst Matt Garland von der Deutschen Bank am Donnerstag in einem Vermerk und verstärkte damit den Druck auf die Verbraucher, die bereits mit der steigenden Inflation zu kämpfen haben.

Die Vorhersage verstärkte die Nervosität der Anleger an dem Tag, an dem der Einzelhändler Next Plc seine zweite Gewinnwarnung in diesem Jahr herausgab und das schwedische Unternehmen Hennes & Mauritz einen 86%igen Einbruch der Gewinne im dritten Quartal meldete. Einzelhandelsaktien stürzten erneut ab, wobei Next bis zu 10 % und H&M bis zu 7,2 % einbüßten und den Stoxx 600 Retail Index auf den niedrigsten Stand seit mehr als 10 Jahren drückten.

Krise im Einzelhandel – Retail-Index bricht angesichts der Entwicklung der Lebenshaltungskosten ein

Garland zufolge sind die Probleme damit noch nicht zu Ende. Er schätzt, dass die britischen Einzelhändler die Preise um 15 % erhöhen müssen, um die Auswirkungen der Pfundschwäche auf die Rentabilität in den nächsten zwei Jahren auszugleichen. Damit dürfte der Inflationsdruck weiter hochbleiben und die Pfund-Schwäche anhalten.

Das britische Pfund ist gegenüber dem Dollar um etwa 4 % gefallen, seit Kanzler Kwasi Kwarteng mit seinem Minibudget die britischen Anleger am Freitag verschreckt hat, so dass sich der Rückgang im bisherigen Jahresverlauf auf 20 % beläuft. Die Maßnahmen der Bank of England haben zwar für eine Entlastung am Anleihemarkt gesorgt, die Krise in Großbritannien ist aber noch lange nicht überstanden.

FMW/Bloomberg



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