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Kryptowährungen und ICO: „Spekulativ, keine Preistransparenz, kein richtiger Markt“

In den letzten Wochen und Monaten haben so ziemlich alle staatlichen Finanzaufsichtsbehörden in Europa und in Übersee vor Kryptowährungen und den Initial Coin Offerings (ICO) gewarnt. Jetzt haben sich...

FMW-Redaktion

In den letzten Wochen und Monaten haben so ziemlich alle staatlichen Finanzaufsichtsbehörden in Europa und in Übersee vor Kryptowährungen und den Initial Coin Offerings (ICO) gewarnt. Jetzt haben sich nochmal diverse europäische Einrichtungen dazu genötigt gefühlt eine gemeinsame Warnung für Verbraucher herauszugeben.

Diese Produkte seien reine Spekulationsobjekte, die zum Beispiel völlig ungeeignet zur Absicherung im Alter seien. Zudem seien weder Preistransparenz noch ein funktionierender Markt gegeben. Wer sich dennoch zum Kauf virtueller Währungen entschließe, solle dies nur tun, wenn er den Totalverlust seines eingesetzten Kapitals verkraften könne. Für Deutschland veröffentlicht die BaFin diese gemeinsame Warnung. Auszugsweise im Wortlaut:

Der Gemeinsame Ausschuss der drei Europäischen Aufsichtsbehörden EBA, ESMA und EIOPA und die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden IOSCO haben Verbraucher nun vor den Risiken im Zusammenhang mit virtuellen Währungen und Initital Coin Offerings (ICOs) gewarnt. Bei ICOs werden mittels Blockchain-Technologie neue digitale Einheiten erzeugt, beispielsweise virtuelle Währungen oder Tokens, die dann an interessierte Anleger verkauft werden. Sie stoßen derzeit auf großes öffentliches Interesse.

Die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden IOSCO veröffentlichte im Januar eine Stellungnahme, in der sie Bedenken hinsichtlich Initial Coin Offerings (ICOs) äußert. Sie weist darauf hin, dass Initial Coin Offerings für Verbraucher mit hohen Risiken verbunden sind. Es handele sich um hochspekulative, unregulierte Anlagen, bei denen der Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals möglich sei. Zudem habe es Fälle von Betrug gegeben. Anleger sollten daher sehr vorsichtig sein.

Agustín Carstens, Generaldirektor der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), rief in einer Rede die Behörden weltweit dazu auf, virtuelle Währungen stärker ins Visier zu nehmen. Sie müssten bereit sein, gegen die rasant steigende Verbreitung solcher Instrumente tätig zu werden, um Verbraucher und Anleger zu schützen.

Hier finden Sie die große gemeinsame Warnung der Behörden auf Englisch.

Zu den Risiken:

– Extreme volatility and bubble risk – Most VCs are subject to extreme price volatility and have shown clear signs of a pricing bubble. If you decide to buy VCs or financial products with VCs as underlying, you should be aware that you could lose a large amount, or even all, of the money invested.

– Absence of protection – Despite EU anti-money laundering requirements that will enter into force later in 2018 and which will become applicable to wallet providers and VCs exchange platforms, VCs remain unregulated under EU law. Similarly, exchanges – Lack of exit options – If you decide to buy VCs, you are at risk of not being able to trade your VCs or to exchange them for traditional currencies, such as the Euro, for a long period of time. You may therefore suffer losses in the process.

– Lack of price transparency – The price formation of VCs is often not transparent. There is therefore a high risk that you will not receive a fair and accurate price when buying or selling VCs.

– Operational disruptions – Some VC exchanges have suffered severe operational problems, such as trading disruptions. During these disruptions, consumers have been unable to buy and sell VCs at the moment they intended to and have suffered losses due to the price fluctuation of VCs held during the period of disruption.

– Misleading information – The information made available to consumers wishing to buy VCs, where such information is at all provided, is in most cases incomplete, difficult to understand, does not properly disclose the risks of VCs and may therefore be misleading.

– Unsuitability of VCs for most purposes, including investment or retirement planning – The high volatility of VCs, the uncertainty about their future and the unreliability of the VC exchange platforms and wallet providers makes VCs unsuitable for most consumers, including those with a short-term investment horizon, and especially those pursuing long-term goals like saving for retirement.


Eine „Bitcoin Mining-Farm“ auf Island. Zum Erzeugen von Bitcoins braucht man vor allem: Sehr viel Strom, denn die Rechner zur Erzeugung der Kryptowährungen müssen sehr viel und sehr lange rechnen! Daher muss der Strom möglichst günstig sein. Foto: Marco Krohn / Wikipedia (CC BY-SA 4.0)



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