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K+S-Aktie fällt deutlich – BaFin prüft – jetzt geht die große Angst um?

Da denkt man sofort panisch an den Horrornamen Wirecard. Seit diesem totalen Debakel für den deutschen Kapitalmarkt ist der (vorher eh schon miserable) Ruf der BaFin endgültig im Eimer. Die Chefs (Hufeld und Roegele) mussten inzwischen die BaFin verlassen. Nun will die Behörde offenkundig alles dafür tun, endlich als „scharfer Wachhund“ für die Finanzmärkte wahrgenommen zu werden. Nicht nur dass man seit Wochen fast täglich Verbote und Verstöße für Kleinstanbieter öffentlich publiziert – nun hat der MDax-Konzern Kali + Salz (K+S) gemeldet, dass die BaFin eine Überprüfung des Unternehmens eingeleitet hat.

Aktien von K+S fallen spürbar

Da läuten sofort die Alarmglocken. Die K+S-Aktie fällt heute um 5,4 Prozent auf 8,54 Euro. Der Absturz begann gestern Abend bei 9,79 Euro. Der Chart zeigt den Kursverlauf seit Sommer 2020. Am Ende sehen wir den ganz aktuellen Absturz. Die Zweifel an der Ordnungsmäßigkeit der Zahlen bei K+S sind jetzt gesäht. Bedeutet das womöglich für die nächste Zeit eine andauernde Unsicherheit und weiter fallende Kurse für die Aktie? Wer die folgende Meldung liest und die Aktie gestern vor der Veröffentlichung bereits besaß, dem kann leicht schwindelig werden. Hier auszugsweise aus der Meldung von K+S:

Auf anlassbezogenes Verlangen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht („BaFin“) prüft die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung e.V. („DPR“) den Konzernabschluss der K+S Aktiengesellschaft („K+S“) zum 31.12.2019 nebst zugehörigem Konzernlagebericht sowie den verkürzten Abschluss zum 30.06.2020 nebst zugehörigem Zwischenlagebericht.
Die BaFin hat der DPR zum Anlass der Prüfung Folgendes mitgeteilt:

„Konkrete Anhaltspunkte liegen vor, weil die im Konzernabschluss zum 31.12.2019 und im verkürzten Abschluss zum 30.06.2020 ausgewiesenen Vermögenswerte, insbesondere das Anlagevermögen, zu hoch bemessen sein könnten. Unter anderem gemäß IAS 36 sind Vermögenswerte auf Wertminderung zu überprüfen, wenn Tatsachen und Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert eines solchen Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Wenn Tatsachen und Umstände Anhaltspunkte dafür geben, dass dies der Fall ist, hat ein Unternehmen einen etwaigen Wertminderungsaufwand gemäß IAS 36 zu bewerten, darzustellen und zu erläutern.

Gemäß der Ad-hoc-Mitteilung der K+S Aktiengesellschaft vom 04.11.2020 liegen die Annahmen zur langfristigen Kalipreisentwicklung nun niedriger und zum Kapitalkostensatz höher als bisher angenommen. Daraus resultierte im Quartalsabschluss zum 30.09.2020 ein Wertminderungsbedarf in der Operativen Einheit Europe+ von rund 2 Mrd. Euro.

Der BaFin liegen konkrete Anhaltspunkte dafür vor, dass dieser Wertminderungsbedarf ggf. nicht zutreffend ermittelt und ganz oder teilweise bereits zu einem früheren Zeitpunkt hätte erfasst werden müssen. Ebenso können weitere Aktivposten von einem Wertberichtigungsbedarf betroffen sein.

Chart zeigt Kursverlauf der K+S Aktie seit Sommer 2020



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