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Kurz und knapp: 62,7 Milliarden Arbeitsstunden Rekord! Deutschland „fleißig“? Dem ist nicht so

In Deutschland wurden im Jahr 2019 insgesamt 62,7 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Wow, ein neuer Rekord! So verkündet es heute das IAB, eine Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit. Diese Zahl stellt ein Plus von 0,6 Prozent dar gegenüber dem Vorjahr, und es sei auch der höchste Stand seit dem Jahr 1991. Sind die Menschen in Deutschland denn noch fleißiger als im Vorjahr, wenn man die Gesamtzahl der Arbeitsstunden als Gradmesser nimmt? Nein, dem ist nicht so. Denn die durchschnittliche Arbeitszeit pro Kopf ist laut IAB aufgrund des Wirtschaftsabschwungs gesunken. Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit der Erwerbstätigen lag demnach im letzten Jahr bei 1.386 Stunden, und verringerte sich damit um 0,3 Prozent gegenüber 2018.

Der Rekord bei den gesamten Arbeitsstunden konnte nur erzielt werden, weil die Gesamtmasse der arbeitenden Menschen in Deutschland spürbar gestiegen ist. Die Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2019 ist um 0,9 Prozent auf knapp 45,3 Millionen gestiegen. Es wurden weniger Überstunden geleistet, und gerade in Zeitarbeit und Industrie sind vor allem Jobs mit hoher Arbeitszeit weggefallen, so die IAB. Die durchschnittlich vereinbarte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten blieb mit 38 Stunden unverändert gegenüber dem Vorjahr. Also, was sagt uns das? Die tolle Gesamtzahl täuscht. Der einzelne Arbeitnehmer hat in 2019 letztlich genau so viel gearbeitet wie in 2018. Nur weil es mehr Menschen in Lohn und Brot gibt, gab es einen Rekord bei den Arbeitsstunden.



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