FMW-Redaktion
Saudi-Arabien hat in den letzten sechs Monaten zwischen 50 und 70 Milliarden Dollar von Fondsmanagern abgezogen – das zeigt eine Umfrage der Research-Firma Insight Discovery. Dazu hat Insight Discovery global agierende Fondsmanager befragt.
Saudi-Arabien produziert derzeit durch den gefallenen Ölpreis ein massives Haushaltsdefizit – hinzu kommen die Kosten für den Krieg im Jemen. Die Saudis greifen in Jemen gegen die dortigen Huthi-Rebellen ein, weil sie fürchten, dass mit deren Sieg die Transportwege ihres Öls nach Asien blockiert werden könnten.
Nach Angaben des IWF könnte das Haushaltsdefizit Saudi-Arabiens in diesme Jahr bei astronomischen 20% liegen – in Europa gilt nach Maastricht-Kriterien eine maximales Defizit von 3% als tolerabel. Daten der saudischen Zentralbank zeigen zudem, dass die Devisenreserven des Landes zwischen August 2014 und Juli 2015 um satte 10% gefallen sind auf nun „nur“ noch 661 Milliarden Dollar.
Mit dem Abzug von Liquidität zeigt sich einmal mehr, dass der tiefe Ölpreis nicht wirklich ein Segen für die Finanzmärkte ist. Die Schwäche der Rohstoffe insgesamt trifft die Schwellenländer hart, und nun zunehmend auch die reichen Golfstaaten, die jedoch wichtige Investoren für westliche Konzerne sind (so etwa Katar bei Volkswagen, siehe dazu unseren Artikel „Dumm gelaufen: Katar verliert Milliarden wegen Volkswagen und Glencore„).
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