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Kurzarbeit: Neuer Lockdown ohne Auswirkung? Nur auf den ersten Blick

Mitarbeiter in einem Cafe

Nachdem das ifo-Institut seine Zahl für die Kurzarbeit in Deutschland für Oktober vor vier Wochen extrem stark nach unten revidiert hatte von 3,3 auf 1,8 Millionen Personen, stieg sie im November auf 1,98 Millionen an. Heute früh hat ifo die Schätzung für Dezember veröffentlicht. Demnach waren es 1,95 Millionen Menschen. Also wirkt sich der erneute Lockdown bisher gar nicht aus auf die Kurzarbeit?

Nein. Hinter der Fassade der Stabilität würden sich jedoch größere Verschiebungen verbergen, so ifo. In der Industrie ist die Kurzarbeit über alle Branchen gesunken. Gestiegen ist sie jedoch im Einzelhandel und im Gastgewerbe, die besonders vom aktuellen Lockdown betroffen sind. ifo bezieht seine Schätzung aus Meldungen von 7.000 Unternehmen – also eine Art Projektion von diesen 7.000 Unternehmen auf die gesamte Wirtschaft. Hier die Details zu den aktuellen Veränderungen bei der Kurzarbeit, im Wortlaut vom ifo-Institut:

Im Einzelhandel nahm die Kurzarbeit sprunghaft zu auf 150.000 Menschen, nach 97.000 im November. Das sind 6,1 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, nach 3,9 Prozent. Im Gastgewerbe sind sogar 414.000 Beschäftigte in Kurzarbeit, nach 374.000 im November. Das entspricht 39,0 Prozent nach 35,3 Prozent. Im Großhandel nahm die Zahl der Kurzarbeiter ab: von 101.000 auf 84.000 Beschäftigte; das sind 6,0 Prozent nach 7,2 Prozent der Mitarbeiter. Bei den Autohändlern und Werkstätten sank sie von 26.000 auf 22.000 Mitarbeiter, das sind 3,2 nach 3,6 Prozent.

In den Branchen, die vom Lockdown ab Mitte Dezember besonders betroffen sind, könnte die Schätzung allerdings unterzeichnet sein. Denn zum Beispiel im Einzel- und Autohandel hatten bereits vor Ankündigung der Maßnahmen 85 Prozent aller Umfrageteilnehmer ihren Umfang an Kurzarbeit gemeldet.

In der Industrie sank die Zahl der Kurzarbeiter auf 583.000, von 680.000 im November. Das sind 8,4 Prozent der Beschäftigten, nach 9,8 Prozent. Besonders viele Beschäftigte im Maschinenbau sind noch in Kurzarbeit, aber auch hier ging die Zahl zurück von 185.000 auf 161.000 Beschäftigte. Das sind 15,1 Prozent nach 17,3 Prozent.

Chart zeigt Kurzarbeit im Verlauf der letzten Monate

Details zur Kurzarbeit



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