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Kurzarbeit niedrig – noch ein Indiz gegen die Rezession

Die Kurzarbeit bleibt niedrig. Das ist noch ein Indiz gegen die Rezession. Fällt sie ganz aus, oder wird sie mild verlaufen?

Arbeiter in der Metallverarbeitung

Wir haben es die letzten Tage berichtet. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist derzeit real niedriger als vor einem Jahr. Die Insolvenzen sind derzeit niedriger als im Trend der letzten Jahre. Und die namhafte Investmentbank Goldman Sachs erteilte gerade gestern de facto eine Absage an die Rezession in der Eurozone, in dem sie für alle Quartale 2023 positive BIP-Prognosen veröffentlichte. Vorher waren die Prognosen für zwei Quartale negativ. Heute nun gibt es ein weiteres Indiz – das Thema Kurzarbeit.

Das ifo-Institut hat heute seine aktuellste Schätzung zur Kurzarbeit in Deutschland veröffentlicht. Man schreibt zwar nichts von einer Absage der Rezession. Man spricht aber davon, dass das niedrige Niveau der Kurzarbeit ein weiterer Hinweis dafür zu sein scheint, „dass die erwartete Winter-Rezession sehr mild ausfällt“.

Zu den Zahlen von ifo: Die Zahl der Kurzarbeitenden ist im Dezember fast unverändert geblieben. Aktuell sind 186.000 Menschen in Kurzarbeit, nach 188.000 (saisonbereinigt korrigiert) im November, wie aus Schätzungen des ifo Instituts auf Grundlage der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. Das entspricht 0,6 Prozent der Beschäftigten. Besonders hoch lag der Anteil in der Papier-, Leder- und Textilindustrie mit 4,5 Prozent oder 16.000 Personen. Es folgte die Autobranche mit 4,0 Prozent oder 38.000 Menschen. 3,2 Prozent waren es in der Metallerzeugung und -bearbeitung (9.000 Beschäftigte). In der Herstellung von Metallprodukten waren es 3,0 Prozent oder 25.000 Menschen. Danach kamen Chemie/Pharma/Gummi mit 2,6 Prozent (23.000 Menschen) und die Druckereien mit 2,5 Prozent (3.000 Menschen).

ifo schreibt weiter: Im Vergleich zu den Coronawintern ist das Niveau der Kurzarbeit sehr gering. Im Dezember 2021 lag die Gesamtzahl bei 770.000 Kurzarbeitenden oder 2,3 Prozent. Beim Höchststand im April 2020 waren es sogar 6 Millionen oder 17,8 Prozent. Kurzarbeit ist eine Art von Teilzeit-Arbeitslosigkeit, vor allem bei Auftragsmangel. Beschäftigte erhalten Kurzarbeitergeld für die ausfallenden Stunden.



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