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Kurzarbeit steigt deutlich bei steigender Beschäftigung – was sagt uns das?

Schweißen Beispielbild - mehr Kurzarbeit

Die Kurzarbeit in Deutschland nimmt deutlich zu. Im Vergleich zu Vorjahr hat sie im 3. Quartal 2019 um 28.000 auf 64.000 betroffene Arbeitnehmer sehr stark zugenommen. Das ergeben heute veröffentlichte Daten vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), einer Tochter der Bundesagentur für Arbeit. Das ist also der Stand zu Ende September. Wir hatten aber in den letzten Wochen mehrmals über das Thema Kurzarbeit berichtet. Und ja, in diesen letzten Wochen, also im laufenden 4. Quartal, kommt derzeit sehr viel neue Kurzarbeit hinzu, vor allem im Herz von Autoindustrie und Maschinenbau, in Baden-Württemberg. Wo liegt die Zahl jetzt schon, vielleicht bei 100.000 oder höher? Derzeit haben wir ja nur als aktuellsten Stand die Zahl von 64.000 zu Ende September.

Während die massive Rezession in der Industrie zu mehr Kurzarbeit geführt hat, ist die Beschäftigung in der gesamten deutschen Volkswirtschaft weiter gestiegen, und zwar um 0,8% auf 45,4 Millionen Personen im 3. Quartal im Vergleich zum Vorjahr! Was bedeutet das? Andere Sektoren laufen (noch) gut, und die Industrie versucht alles um gut ausgebildete Stammbelegschaft über die Krise hinaus im Betrieb zu halten. Denn wenn Konjunktur und Auftragslage wieder anziehen, wo will man nach einer Entlassungswelle am leergefegten Arbeitsmarkt die guten Fachkräfte finden, wenn die Entlassenen dann längst woanders untergekommen sind? Hier weitere Details aus dem aktuellen Bericht der IAB:

Die Arbeitszeit pro Erwerbstätigem lag im dritten Quartal 2019 bei 353,9 Stunden. Sie stieg damit um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber dem Vorquartal ist die Arbeitszeit pro Erwerbstätigem saison- und kalenderbereinigt unverändert. Die durchschnittliche vereinbarte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten betrug 38,3 und die der Teilzeitbeschäftigten 17,8 Stunden.

Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,4 Prozent. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten legte um 0,8 Prozent zu, nur noch halb so stark wie im letzten Jahr. Die Teilzeitquote lag mit 38,7 Prozent 0,2 Prozent über dem Stand des Vorjahres.

Die Beschäftigten machten im dritten Quartal 2019 im Durchschnitt 6,2 bezahlte Überstunden und 5,4 unbezahlte Überstunden. Das sind 0,7 bezahlte und 0,4 unbezahlte Stunden weniger als im dritten Quartal 2018.



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2 Kommentare

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