Thema globale Inflation: Die weltweiten Lebensmittelpreise ziehen immer stärker an. Laut der UN-Organisation für Agrar und Lebensmittel (FAO) steigen die Preise im September auf einen Indexwert von 130,0 – 1,5 Punkte höher als im August. Damit erreicht der FAO-Index für Lebensmittelpreise (FFPI) den höchsten Stand seit 10 Jahren. Er notiert damit 32,1 Indexpunkte höher als vor einem Jahr. Der jüngste Anstieg war laut FAO weitgehend auf höhere Preise für die meisten Getreidearten und Pflanzenöle zurückzuführen. Auch die Preise für Molkereiprodukte und Zucker waren fester, während der Teilindex für Fleischpreise stabil blieb. Der folgende Chart zeigt den Verlauf des FFPI seit dem Jahr 2006.
Global food prices have climbed to their highest since September 2011 (they were rolling over throughout the summer but upward trend has resumed)
@Bloomberg pic.twitter.com/vdQ1XtX3jB— Liz Ann Sonders (@LizAnnSonders) October 8, 2021
Hier auszugsweise aus dem Bericht der FAO einige Detailerläuterungen zu den Steigerungen der Lebensmittelpreise. Der FAO-Getreidepreisindex lag im September bei durchschnittlich 132,5 Punkten und damit um 2,6 Punkte höher als im August und um 28,5 Punkte über dem Stand vom September 2020. Von den wichtigsten Getreidearten stiegen die Weltmarktpreise für Weizen im September am stärksten, nämlich um fast 4 Prozent gegenüber dem Vormonat und sogar um 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Verknappung der Exportmöglichkeiten bei gleichzeitig starker weltweiter Nachfrage trieb die internationalen Weizenpreise weiter in die Höhe.
Der FAO-Pflanzenölpreisindex lag im September bei durchschnittlich 168,6 Punkten und damit um 2,9 Punkte höher als im Vormonat und rund 60 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg war hauptsächlich auf höhere Preise für Palm- und Rapsöl zurückzuführen, während die Notierungen für Soja- und Sonnenblumenöl zurückgingen. Die internationalen Palmölpreise stiegen den dritten Monat in Folge und erreichten Zehnjahreshöchststände, gestützt durch eine robuste weltweite Importnachfrage, die mit der Besorgnis über eine unter dem Potenzial liegende Produktion in Malaysia aufgrund des anhaltenden Mangels an Wanderarbeitern zusammenfiel.
Der FAO-Milchpreisindex lag im September bei durchschnittlich 117,9 Punkten, 1,7 Punkte höher als im August und 15,6 Punkte höher als im entsprechenden Vorjahresmonat. Im September stiegen die internationalen Notierungen für alle im Index vertretenen Milcherzeugnisse an, wobei Magermilchpulver und Butter stark zunahmen, gestützt durch eine solide weltweite Importnachfrage bei begrenzten Exportmöglichkeiten, insbesondere aus Europa aufgrund niedriger Lagerbestände und einer saisonal rückläufigen Milchproduktion.
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