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MicroStrategy shorten? Leerverkäufer attackiert Strategy – Michael Saylor reagiert

Leerverkäufer attackiert Strategy - Michael Saylor reagiert
Michael Saylor, Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender von MicroStrategy. Foto: Ronda Churchill/Bloomberg

Der US-amerikanischer Investmentmanager Jim Chanos hat dazu aufgerufen, die Aktie des Bitcoin-Akkumulators Strategy (ehemals MicroStrategy) zu shorten, da die Aktien des Unternehmens eine hohe Prämie gegenüber dem Wert der Kryptowährung aufweisen. Michael Saylor reagiert darauf und kritisiert Jim Chanos für dessen Aufforderung.

Leerverkäufer attackiert Strategy

Einem Bericht von Bloomberg zufolge wies Saylor die Empfehlung des Leerverkäufers Chanos zurück, die Aktien des Bitcoin-Akkumulators leer zu verkaufen und stattdessen die Kryptowährung zu kaufen, die aktuell in Reichweite ihres Rekordhochs notiert. Chanos empfahl die Anteilsscheine zu verkaufen, da die Stammaktien des Unternehmens einen hohen Aufschlag gegenüber dem Wert der Bitcoin-Bestände aufweisen.

„Ich glaube nicht, dass er unser Geschäftsmodell versteht“, sagte Saylor, der geschäftsführende Vorsitzende von Strategy, in einem Bloomberg-TV-Interview am Dienstag. „Wir sind tatsächlich der größte Emittent von Bitcoin-gesicherten Kreditinstrumenten weltweit.“

Chanos merkte kürzlich an, dass sich die derzeitige Prämie – eine Lücke, die im letzten Jahr 200 % überstieg – weiter verringern könnte und eine Gelegenheit für den Arbitragehandel bietet. Die Hauptchance liege laut Chanos in der Divergenz zwischen dem Marktpreis von Strategy und dem Bitcoin-bereinigten Buchwert des Unternehmens.

„Was er immer noch nicht versteht, ist, dass wir keine Holdinggesellschaft oder ein geschlossener Trust sind, sondern ein operatives Unternehmen“, sagte Saylor. „Trusts können Bitcoin nicht nutzen, sie können keine Vorzugsaktien ausgeben, sie können keine permanenten Aktien mit einem Aufschlag ausgeben. Wir können das.“

Chanos reagierte nicht sofort auf eine Anfrage nach einem Kommentar zu Saylors Bemerkungen, sprach ihn aber am Dienstag in einem Beitrag auf X an.

This is of course, complete financial gibberish. Mr. Saylor wants you to value his business based not only on the net value of his Bitcoin holdings (NAV) at market, but additionally with a multiple on the change in that NAV! Because now he can leverage his balance sheet, lol. https://t.co/DOiEe4aJXn

— James Chanos (@RealJimChanos) June 10, 2025

Vorzugsaktien statt Wandelanleihen

In den letzten Monaten ist Strategy, das früher unter dem Namen MicroStrategy bekannt war, dazu übergegangen, zur Finanzierung seiner Bitcoin-Käufe Vorzugsaktien statt Wandelanleihen oder Stammaktien zu verkaufen.

In dieser Kategorie hat das Unternehmen bisher drei hochverzinsliche Produkte mit unterschiedlichen Merkmalen eingeführt: die Strike-Vorzugsaktie (STRK), die Stride-Vorzugsaktie (STRF) und die Perpetual Stride-Vorzugsaktie (STRD). Mit letzterer nahm das Unternehmen letzte Woche fast 1 Milliarde US-Dollar ein.

MicroStrategy betreibt auch weiterhin das von Saylor mitbegründete Unternehmenssoftwaregeschäft.

Strategy kündigt die Preisfestsetzung für das erste öffentliche Angebot von STRD-Aktien an.

„Chanos bewertet das Unternehmen, das einen Aktionärswert von 8,4 Milliarden Dollar generiert, mit Null und hofft, dass die Aktie irgendwie zum Nettoinventarwert (NAV) gehandelt wird“, sagte Saylor. „Aber was er nicht berücksichtigt, ist, dass wir Vorzugsaktien mit einer Rendite von 10 % ausgeben können, die wir dann in Bitcoin investieren, das in den letzten viereinhalb Jahren um 57 % gestiegen ist. Wir erzielen eine Arbitrage von 47 %, die für unsere Stammaktionäre praktisch risikofrei ist.“

Leerverkäufer liquidieren

Das in Tysons Corner, Virginia, ansässige Unternehmen hielt am Dienstag laut seiner Website 582.000 Bitcoin im Wert von etwa 63 Milliarden Dollar. Seit Saylor Mitte 2020 begonnen hat, Barmittel aus der Bilanz des Unternehmens in Bitcoin zu investieren, hat Strategy rund 70 separate Kaufankündigungen gemacht.

Saylor erläuterte, wie der Einsatz von Vorzugsaktien dem Unternehmen die Möglichkeit gibt, Strategien, wie sie Chanos empfiehlt, entgegenzuwirken.

Wenn die Prämie auf den Wert der Bitcoin-Bestände genügend sinkt, wird Strategy Vorzugsaktien ausgeben und die Stammaktien zurückkaufen.

„Wenn der Aktienkurs mit einem schwachen Aufschlag gehandelt wird, werden wir einfach die Vorzugsaktien verkaufen”, sagte er. „Und wenn sich die Aktie erholt, wird er liquidiert und vernichtet.“

FMW/Bloomberg



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