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Leistungsbilanz der Eurozone schrumpft zweiten Monat in Folge

Die sogenannte „Leistungsbilanz“ beinhaltet nicht nur Außenhandelsüberschüsse und Defizite im Warenhandel, sondern auch aus Dienstleistungen, Kapitalerträge usw. Sie spiegelt also den effektiven Geldfluss wieder und gibt an, ob ein Land oder ein Wirtschaftsraum unterm Strich Mittelzuflüsse oder Mittelabflüsse erlebt. Für die Eurozone hat die EZB heute den aktuellsten Wert für die Leistungsbilanz für den Monat März präsentiert. Mit einen Überschuss von 24,7 Milliarden Euro hat man 3,2 Milliarden Euro schlechter abgeschnitten als noch im Februar mit +27,9 Milliarden Euro.

Im Januar gab es ein kurzes Aufflackern nach oben, was im Februar und März nach unten korrigiert wurde. Der Trend bleibt auf mehrere Jahre gesehen konstant. Die Grafik zeigt den gesamten Saldo als blaue Linie. Das Sekundäreinkommen (blaue Balken) ist konstant negativ. Dabei geht es um Gelder, die von Ausländern in der Eurozone verdient und dann in ihre Heimat transferiert werden. Dieses Geld wird also den Volkswirtschaften in der Eurozone entzogen, und ist somit der einzige Negativwert bei der Errechnung der Leistungsbilanz.

Dann haben wir den Warenhandel (gelbe Balken), der traditionell für Europa dank der Exporte immer im positiven Bereich liegt, vor allem dank der immensen deutschen Überschüsse. Man kann im letzten Balken (März) einen relativ konstanten Wert im Warenhandelsüberschuss sehen in Relation zu den Vormonaten. Der rote Balken steht für die Überschüsse im Außenhandel mit Dienstleistungen – auch er bleibt konstant. Das Primäreinkommen (in grün, vor allem Kapitalerträge und Investments aus dem Ausland) hat deutlich nachgelassen, und sich in den letzten beiden Monaten jeweils halbiert. Vor allem die rückläufigen Direktinvestitionen aus dem Ausland lassen den Geldfluss in die Eurozone spürbar schrumpfen.

In den 12 Monaten bis inklusive März 2019 entstand für die Eurozone ein Überschuss in der Leistungsbilanz in Höhe von 328 Milliarden Euro. In den 12 Monaten davor (bis März 2018) waren es noch +376 Milliarden Euro.

Leistunsbilanz Eurozone



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