Europa

Leistungsbilanz der Eurozone: Überschuss steigt, aber nicht aufgrund des Warenhandels

Die Leistungsbilanz beinhaltet nicht nur Außenhandelsüberschüsse und Defizite im Warenhandel, sondern auch aus Dienstleistungen, Kapitalerträge usw. Sie spiegelt also den effektiven Geldfluss wieder und gibt an, ob ein Land oder ein Wirtschaftsraum unterm Strich Mittelzuflüsse oder Mittelabflüsse erlebt. Für die Eurozone hat die EZB heute den aktuellsten Wert für den Monat Oktober präsentiert.

Mit einen Überschuss in der Leistungsbilanz von 23 Milliarden Euro liegt man spürbar besser als im September mit 18 Milliarden Euro. Ende 2017 lag der Überschuss noch bei über 40 Milliarden Euro, wie die Grafik zeigt. Die blaue Linie bildet die effektive Zahl, weil die Defizite (blaue Balken unterhalb der Null-Linie) ja noch von den Überschüssen abgezogen werden müssen. Die blauen Balken stellen die Sekundäreinkommen dar. Dies sind zum größten Teil Zahlungen von Ausländern, die in der Eurozone arbeiten, und Geld zur Familie nach Hause überweisen. Dieses Geld fließt also aus Europa ab, und bildet somit den einzigen Negativposten in der Leistungsbilanz. Dieser Wert bleibt seit Jahren konstant gleich groß.

Vergleicht man Oktober 2016 bis Oktober 2017 mit der Periode Oktober 2017 bis Oktober 2018, dann gibt es mit aktuell 345 Milliarden Euro ein Minus von 5 Milliarden Euro im Leistungsbilanz-Überschuss der Eurozone. Also liegt er in diesem großen Vergleich fast gleich auf mit den vorigen 12 Monate. Aber der Chart zeigt, dass der Trend bei den Überschüssen im Warenhandel eher rückläufig ist. Kapitaleinkommen und Erträge aus Dienstleistungen sorgen aktuell für den aktuellen 5 Milliarden Euro Zuwachs beim Überschuss auf Monatsbasis.

Eurozone Leistungsbilanz



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