FMW-Redaktion
Aller Voraussicht nach wird die EZB am Donnerstag die Einlagezinsen weiter senken (um 0,1% oder 0,2%) und das QE erhöhen (um 10 oder 20 MIlliarden Euro pro Monat. Schön. Aber bringt das was?
Ein bißchen – zumindest was die Senkung des Einlagezinses betrifft. Denn dann könnte die EZB wieder höhere Volumen an Staatsanleihen kaufen – sie darf derzeit ja nur Anleihen kaufen, die nicht niedriger als der Einlagezins von -0,3% rentieren. Eine Senkung von 0,1% würde nun das kaufbare Volumen um stattliche 430 Milliarden Euro erhöhen, bei einer Senkung auf -0,5% kämen noch einmal weitere 230 Milliarden Euro hinzu, bei einer Senkung auf -0,6% dann weitere 140 Milliarden Euro:
Here's how Draghi can free up $900 billion of debt for quantitative easing https://t.co/TRgBhbAVym pic.twitter.com/p1sC7b5Hfj
— Bloomberg (@business) March 8, 2016
Aber das Kernproblem der EZB ist: sie jagd ihren eigenen Effekten hinterher. Weil sie den Einlagezins senkt, sinken die Renditen immer weiter, sodass potentiell weniger Anleihen gegauft werden können – die Revolution frißt ihre Kinder.
Folgender, extrem lesenswerter Artikel von bruegel.org (einem hoch angesehenen Think Tank aus Brüssel) zeigt, warum die Senkung des Einlagezinses und vor allem das QE immer weniger Effekt hat – und warum der Weg der Notenbanken von der Omnipotenz zur Impotenz schon so weit fortgeschritten ist!
Den englischsprachigen Artikel lesen Sie hier..
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