In Europa hat seit ein paar Tagen die Ausspeicherung aus den Gasspeichern begonnen. Die Reserven schrumpfen also, aber liegen mit 94,58 % im EU-Schnitt sehr hoch. Das Wetter ist also so kalt geworden, dass mehr Gas verbraucht wird, als durch neue Lieferungen eingelagert werden kann. Auch in Asien macht man sich offenbar nun verstärkt Sorgen über zu wenig Gasreserven für den anstehenden Winter. Die asiatischen Spotpreise für Flüssiggas (LNG) steigen laut Bloomberg derzeit auf den höchsten Stand seit Anfang Oktober, da die Befürchtung besteht, dass Produktionsunterbrechungen und der Einzug kälteren Wetters in wichtigen Märkten das Angebot weiter verknappen werden.
Der Japan-Korea-Marker, die nordasiatische LNG-Benchmark, stieg in der Woche bis Mittwoch um 20 % auf 34,24 Dollar pro Million British Thermal Units, so Händler unter Berufung auf eine Einschätzung von S&P Global. Ein andauernder Ausfall einer wichtigen US-Exportanlage und die Vorhersage kalten Wetters in Europa dürften den weltweiten Wettbewerb um Gas in diesem Winter anheizen und die Lieferungen nach Asien möglicherweise einschränken, so die Händler.
Asian LNG spot prices rose to a seven-week high as winter approaches 🚢📈
💰 JKM rose 20% in the last week to $34/mmbtu
🥶 Supply disruptions and forecasts for cold in Europe risk boosting global competition
🇨🇳 Shell has been bidding for cargoes to Chinahttps://t.co/w5eZaRSpgA pic.twitter.com/4OvyhiKDyK— Stephen Stapczynski (@SStapczynski) November 24, 2022
Die nordasiatischen LNG-Importeure wie Japan und China sind zwar optimistisch, dass sie sich für den Winter mit genügend Gas eingedeckt haben, doch die Vorräte sind nach wie vor knapp, und ein plötzlicher Kälteeinbruch in diesen Ländern könnte die Lagerbestände schnell aufbrauchen. In der Zwischenzeit steht Asien in direktem Wettbewerb mit dem energiehungrigen Europa um die schwindende Menge an verfügbarem LNG. Die Preise werden auch von Shell Plc, dem weltgrößten LNG-Händler, in die Höhe getrieben, der sich um Spotlieferungen für die Lieferung nach China im Januar beworben hat.
FMW/Bloomberg
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