Russland scheitert derzeit zu großen Teilen dabei vor Beginn der Öl-Sanktionen neue Käuferschichten zu erschließen (wir berichteten am Montag). Aber beim Thema Gas sieht es anders aus. Offenbar ist Russland in der Lage rekordverdächtig hohe Mengen an Flüssiggas (LNG) per Tankschiff an Kunden zu liefern. Russlands rekordverdächtige LNG-Lieferungen zeigen, wie sehr die Welt darum kämpft ihre Abhängigkeit von diesem Hauptlieferanten vor Winterbeginn zu verringern, so berichtet es aktuell der Bloomberg-Experte Stephen Stapczynski. Die russischen LNG-Lieferungen stiegen im Oktober fast auf einen Rekordwert.
Die LNG-Exporte aus Russland stiegen im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 % und erreichten den höchsten Stand seit März, wie aus den von Bloomberg zusammengestellten Schiffsverfolgungsdaten seit 2016 hervorgeht. Im Chart sieht man die Entwicklung der letzten zwei Jahre. Dies steht in krassem Gegensatz zu den sinkenden Pipelineströmen nach Europa, infolge der Verschlechterung der Beziehungen zwischen dem Westen und Russland wegen des Einmarsches in die Ukraine im Februar.
Während fast die Hälfte des per Schiff transportierten LNG noch im Transit ist, waren die wichtigsten Importländer Frankreich, China und Japan, wie die Daten zeigen. Gegenwärtig gibt es keine direkten Sanktionen gegen russisches LNG, aber der Anstieg der Exporte zeigt, dass die Nachfrage nach dem Brennstoff in Vorbereitung auf den Winter, in dem das kalte Wetter den Verbrauch ankurbeln und das weltweite Angebot verknappen dürfte, nach wie vor stark ist.
Einige Energieversorgungsunternehmen und Regierungen sind dabei zusätzliche Käufe zu stoppen oder die Lieferungen aus Russland ganz einzustellen. Großbritannien hat seit Beginn des Krieges im Februar kein LNG aus Russland importiert und wird ihn ab Januar 2023 offiziell verbieten. In der Zwischenzeit haben die Kunden in China ihre Käufe von russischem LNG erhöht, um von einem Preisnachlass auf dem Spotmarkt zu profitieren, wie Händler berichten.
Russian LNG exports rose in October to nearly a RECORD, illustrating the world's struggle to cut reliance 🇷🇺🚢
📈 Shipments rose to highest since March
🇫🇷 Top destinations: France, Japan, China
📉 Thats in contrast to plummeting pipeline flows to Europehttps://t.co/Tb2nVPlqfU pic.twitter.com/in1B9gM4st— Stephen Stapczynski (@SStapczynski) November 2, 2022
FMW/Bloomberg
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Wenn Russland ersteinmal seine weiteren Verflüssigungsanlagen für Erdgas fertig hat, dann werden die LNG-Tanker dort Schlange stehen. Der Krieg ist irgendwann vorbei, und selbst Vietnam und die USA betreiben wieder Handel.
Aber die USA werden immer Deutschland und Russland (wie seit über 100 Jahren) Knüppel zwischen die Beine werfen, wenn eine intensive wirtschaftliche Zusammenarbeit droht.
Daher ist es auch von Interesse der USA, dass der Krieg in der Ukraine lange dauert, auch weil damit Russland geschwächt wird.
Na, dann liefert mal schön weiter Waffen, der Ami wird es danken, und die Ukraine kann sich weiter verteidigen, bis dort kein Stein mehr auf dem Anderen steht.
Für den Wiederaufbau können ja wieder ein paar Billiönchen gedruckt werden.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut