Europa

Londons Hauspreise werden 2017 erstmals seit Finanzkrise fallen

Besonders Preise in den teuren Innenstadtlagen kommen in London stark unter Druck..

FMW-Redaktion

Alles hat ein Ende – sogar der scheinbar unaufhaltsame Anstieg der Immoblienpreise in London. Das sagt der größte Immobilienvermittler Großbritanniens, Countrywide. Demnach werden die Preise nicht nur in Londond, sondern in ganz Großbritannien mit Ausnahme Schottlands in der zweiten Jahreshälfte fallen (in Schottland bleiben sie unverändert). Und 2017 wird dann nach Aussagen von Countrywide London den ersten Preisrückgang seit der Finanzkrise erleben (also seit dem Jahr 2009) mit einem Rückgang von 1%.

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Foto: Aurelien Guichard
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Grund für den Rückgang der Preise sei die mit dem Brexit-Votum verbundenen Unsicherheit, die zu einer wirtschaftlichen Abkühlung in UK führe, sodass das Verbrauchervertrauen sinke, die Kaufkraft der Briten geringer werde und die Arbeitslosigkeit steige. Erst Ende 2017 und 2018 würden die Preise dann wieder anziehen, prognotiziert das Immobilienunternehmen.

Für das Gesamtjahr 2016 erwartet Countrywide für London trotz des Rückgangs im zweiten Halbjahr noch einen Anstieg von 2% – verglichen mit einem Anstieg von 6,5% im Vorjahr und 8,5% in 2014.

Dabei fällt der Rückgang ab dem zweiten Halbjahr vor allem in den teuren Luxus-Gegenden im Zentrum Londons wie Kensington und Westiminster mit 6% noch in 2016 besonders deutlich aus. Dabei spiele nicht nur das Brexit-Votum eine Rolle, sondern auch eine Erhöhung der „Stempelsteuer“, die die Nachfrage nach Luxusimmobilien dämpfe. Hinzu käme, dass die Menschen nun nicht mehr, wie in den Jahren zuvor, eine weitere Preissteigerung erwarteten.

Mit seiner Prognose geht Countrywide davon aus, dass die britische Wirtschaft keine „harte Landung“ erlebe. Prognosen seien aber aufgrund des gegenwärtigen Umfelds und den Unklarheiten, wie es in Sachen Brexit weitergehe, so schwierig wie noch nie, so die Chefvolkswirtin des Unternehmens, Fionnuala Earley. Fehlendes Angebot sowie die günstigen Finanzierungsbedingungen (nach der kürzlichen Zinssenkung durch die Bank of England haben Banken die Zinsen für die Finanzierung noch weiter gesenkt) würden jedoch einen Fall der Preise ins Bodenlose wohl verhindern, so Early.

Ander sieht das übrigens die SocGen: die Franzosen gehen von einem Rückgang der Preise in London nach dem Brexit-Votum von 30% aus..



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