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Lufthansa Aktie – setzt sich der Crash der deutschen Airline weiter fort?

Die Lufthansa Aktie befindet sich bereits seit geraumer Zeit im Sinkflug. Die Corona-Krise hat der Kranich-Airline zuletzt nochmal deutlich zugesetzt.

Seit Mitte März halten sich die Anteilsscheine über einem langfristig sehr markanten Unterstützungsniveau zwischen 7,64 und 8,20 Euro. An diesem Preisbereich hat sich die Lufthansa Aktie in der Vergangenheit immer wieder deutlich nach oben bewegt. Setzt sich dieser Trend weiter fort? Sehen wir nun wieder deutlich steigende Kurse?

Lufthansa Aktie: Die Charts trüben sich ein

Dass sich im Bereich der Unterstützung noch Käufer finden, ist ein gutes Zeichen. Allerdings kann sich das Bild sehr schnell eintrüben. Denn die Verkäufer haben in den letzten Wochen kleine Kursanstiege genutzt, um die Lufthansa Aktie immer wieder nach unten zu drücken.
Nehmen wir nun an, dass den Käufern langsam die Puste ausgeht. Dann werden sie das Unterstützungsniveau nicht länger verteidigen können. Bricht der Aktienkurs unter die aktuelle Haltelinie, befinden sich alle Käufer im Verlust. Aus Käufern werden im Verlustfall sehr schnell Verkäufer und treiben die Lufthansa Aktie weiter abwärts.

Spekulanten drücken die Aktie nach unten

Neben den aktuellen Käufern werden natürlich auch die Spekulanten auf den Plan gerufen. Denn nach einem Ausbruch unter eine wichtige Unterstützung, entsteht häufig eine schnelle Abwärtsbewegung. Dieses Phänomen möchten sich die Spekulanten zu Nutze machen.
Je tiefer die Lufthansa Aktie fällt, desto mehr Besitzer werden sich von ihren Papieren trennen. Der Kursrutsch wird so lange anhalten, bis eine starke Käufergruppe den Verfall aufhält. Die starken Hände treten häufig im Bereich markanter Tiefpunkte auf. Diese befinden sich im Bereich um 5,00 Euro.

Ist eine weitere Halbierung der Aktie überhaupt möglich?

Gerade in den letzten Wochen haben wir gesehen, dass an der Börse alles möglich ist. Wer hätte jemals gedacht, dass der Ölpreis im negativen Bereich notieren kann. Aus diesem Grund ist Risiko- und Moneymanagement an der Börse so unglaublich wichtig!

Wo wir gerade beim Risiko sind… Was darf nicht passieren, wenn man bei einem Ausbruch unter die Unterstützung als „Short-Spekulant“ aufgetreten ist?

Ein Ausbruch kann in einem Fehlausbruch enden. In diesem Fall würde die Lufthansa Aktie sehr schnell wieder zurück in die vorherige Range steigen. Wenn es also nach dem Ausbruch zu einem dynamischen Anstieg über 8,20 Euro kommt, muss mit einem Fehlausbruch gerechnet werden. Dann muss man eine weitere Aufwärtsbewegung bis mindestens 10,00 Euro auf dem Plan haben.

Wer an der Börse spekulieren möchte, muss in erster Linie das Risiko im Griff haben. Außerdem darf man sich nicht in eine Position verlieben. Dazu sollte man sich ständig fragen, ob die Wahrscheinlichkeit noch für das Festhalten an einer Position spricht. DER MARKT HAT IMMER RECHT! Pro Trade sollten maximal 1% des Depotwertes riskiert werden. Wertpapierhandel ist mit hohen Risiken verbunden. Der Einsatz von Derivaten kann zum Totalverlust führen!

Eine ausführliche Analyse der Lage bei Lufthansa finden Sie in diesem Video des Autors

Mario Steinrücken ist Daytrader. Er hat sich auf das Orderflow  Trading im E-Mini S&P 500 Futures (ES),  Nasdaq 100 Futures (NQ) und  Dow Jones Futures (YM) spezialisiert. Seine professionelle Trader Laufbahn startete er 2004 im Aktienhandel der  Börse Stuttgart. Später arbeitete er zusammen mit Dirk Müller an der  Frankfurer Börse im Aktienhandel. Er besitzt die  Xetra- und Eurex Lizenz und war ebenso als Futures  Trader bei der Wertpapiereigenhandelsgesellschaft „Gass Capital Markets“ in Frankfurt tätig.
Seine Begeisterung für Trading versucht er seinen Followern mit Tipps und Tricks auch auf seinem eigenen  YouTube Kanal näher zu bringen. „Die Börsenschule“ ist sein neuestes Projekt, bei dem Sie das Trading aus erster Hand lernen.

 

Die Lufthansa Aktie war zuletzt im Sinkflug



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11 Kommentare

  1. Lufthansa schickt konzernweit 87.000 Angestellte in Kurzarbeit ! Ich sehe den Aktienpreis bei 1,– Euro. Also bilanzieller Erinnerungswert.

    1. Mario Steinrücken

      Sehr gerne – ich bin Short!

  2. Es gibt einige gänzlich unbrauchbare Börsenweisheiten, mit denen der Anleger absolut nichts anfangen kann. „DER MARKT HAT IMMER RECHT“ gehört dazu. Wie genau soll diese Aussage denn interpretiert werden? Hatte der Aktienmarkt z. B. recht, als er von Ende 2016 bis Anfang 2020 immer weiter anstieg und die Bullen in ihrer Buy-the-Dip-Strategie immer wieder aufs Neue bestätigte oder hatte er recht, als er alsdann den Bullen alle in diesem Zeitraum gemachten Kursgewinne innerhalb von wenigen Wochen wieder komplett wegnahm und damit die Bären im Nachhinein bestätigte? Tatsächlich weiß der Markt heute nicht einmal, was er morgen machen und womit er dann morgen angeblich recht haben wird. Wann also hat denn der Markt nun recht und für welchen Zeitabschnitt soll die Aussage denn gelten?

    Tatsache ist vielmehr, dass die Märkte nichts wissen und die Heerscharen von Fondsmanagern, Analysten, Volkswirten und Charttechnikern wissen noch weniger und liegen deshalb auch zumeist falsch.

    1. Mario Steinrücken

      Sehr geehrter „Hesterbär“,
      mit dieser Börsenweisheit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass man sein Risiko begrenzen soll. Die Richtung des Marktes bestimmen nicht wir kleine Fische. Auch wenn es volkswirtschaftlich noch so irrsinnig ist – ab bin ich ja vollkommen bei Ihnen. Dennoch darf man sich nicht zu sehr auf dieses Szenario einschießen. Der Markt wird wahrscheinlich nochmals einbrechen – das Timing ist die Schwierigkeit. Dabei hilft mir persönlich die Charttechnik. Denn damit kann ich die Angst und Gier der Marktteilnehmer visualisieren. Natürlich gibt es hunderte andere Herangehensweisen und die sind so lange legitim und gut, wie sie funktionieren. Jeder tickt anders und jeder muss seinen eigenen profitablen Weg finden. Ganz egal wie dieser aussieht.
      Ich zeige hier meinen Weg auf, der nicht der heilige Gral ist, der aber für mich seit vielen Jahren funktioniert.
      Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
      Mario Steinrücken

    2. man kann diese Regel vielleicht als (gänzlich unbrauchbaren!?) Defätismus verstehen. Wenn ich im Casino „rot“ setze (die Zero mal ignoriert) und es kommt „schwarz“, soll ich da mit der Bank eine Diskussion anfangen, dass doch nach meiner Berechnung „rot“ hätte kommen müssen? Die Bank hat natürlich immer Recht.
      da wir die wirklichen market mover kaum einschätzen können, bleibt wohl nur die 1. goldene Traderregel (Steinrücken?):
      „Vergiss die Nachrichten und handle den Chart. Du bist nicht klug genug um zu wissen, wie die Nachrichten die Kurse beeinflussen werden.“
      Kann hart werden, wenn die Märkte die intellektuelle Eitelkeit befriedigen sollen, I know it…

  3. @Hesterbär, gut erklärt, diese Börsenweisheiten stammen aus Zeiten wo die Börsen von Fakten getragen wurden u.noch Märkte waren.
    So sehen wir doch gerade jetzt wieder schizophrene Beispiele. Die Börsen werden von wenigen Profiteuren des wirtschaftsschädlichen Lockout getragen . Weil die Leute zu Hause bleiben müssen profitieren Netflix u.einige Andere u.pushen den Fang- Index sogar auf neue Hochs.
    Ja die Börse nimmt da wahrlich die Kollatralschäden der nächsten Monate vorweg ??
    Überlegung: Wenn man die Wirtschaft komplett einstellen würde, müssten nach neuesten Börsenweisheiten diese Aktien noch mehr steigen.
    PS. Der Namenswechsel auf Hesterbulle ist noch nicht in Sicht, zuerst könnte eine zweite Coronawelle noch die übliche zweite Baissewelle auslösen.

  4. @Altbär
    Sie sagen es. Nach alten Börsenweisheiten, bei einer Abbildung der Realwirtschaft und einer durchschnittlichen künftigen Bewertung aller börsennotierten Unternehmen müssten die Aktienmärkte den eigentlichen Crash noch vor sich haben. Dann hätten wir mit den Kursstürzen vor einigen Wochen nur einen kleinen Vorgeschmack erhalten. Ich favorisiere dieses Szenario und bin deshalb wieder short.

    Die Börsen werden ständig irrationaler und tatsächlich könnte man sich die Frage stellen, ob die Aktienkurse nicht sogar dann noch weiter steigen würden, wenn das Wirtschaftsleben mehr oder weniger komplett zum Erliegen kommt. Man füttert einfach alle Unternehmen, Privatleute, Banken, Gläubiger etc. bis zur Unendlichkeit mit frisch gedrucktem Notenbank-Geld durch. Alle und alles wird gerettet. Es gibt viele Irre, die glauben tatsächlich, das könnte funktionieren. Es sind die gleichen Leute, die auch an das Funktionieren eines Schneeballsystems glauben.

    Da aber jedes Schneeballsystem zu 100% scheitert, müssen wir Bären uns zwar vielleicht erneut noch etwas gedulden, müssen uns aber nicht sorgen. Die Realität wird die Anhänger einer Scheinwelt schon wieder ins richtige Leben zurückholen.

    Hesterbulle werde ich also erst nach einem erneuten Crash werden. Frühestens. :-)

  5. Aha, interessant, ein Dr. der kürzlich noch einen FMW Artikel als sehr bärisch kritisierte bekommt plötzlich kalte Füsse u.prognostiziert der Weltwirtschaft als Patient mögliche lebensverkürzende Gebrechen.
    Immer einige Monate nach dem Feld- Wald u.Wiesen-Arzt Fugmann kommen die studierten Doktoren zum gleichen Schluss. Wenn Alle den Euro absichern wird der starke Dollar noch zum Brandbeschleuniger für die Schwellenländer.
    Bitte googeln: Kein Crash, aber ein Finanz-Tsunami.

  6. Also genau nach Plan von Markus Krall den man oft kritisiert. Die Frage kann man sich stellen, warum liebt man die Schönredner so sehr u.die Warner werden als eigennützige Buchverkäufer stigmatisiert? Für mich ist die Antwort klar: „Der beschissene Mensch will von beschissenen Bescheissern beschissen werden.“

    1. Wie nett und wie niveauvoll das alles klingt! 😩
      Meinen Sie mit dem „beschissenen Bescheisser“ den Herrn Krall oder mit dem „beschissenen Mensch“ sich selbst? Oder beides?

  7. Ich stelle mir die Frage, von welchem Szenario die Hochfinanz bei einer zusammenbrechenden Wirtschaft vermutlich am meisten profitieren könnte. Von weiter steigenden Aktienkursen, über die erreichten Höchststände hinaus? Nein, eher nicht. Sie wäre doch viel besser gestellt, wenn sie als einer der ersten Marktteilnehmer ihre Aktienportfolios jetzt zu hohen Kursen verkauft, damit einen erneuten und viel kräftigeren Crash auslösen könnte und sich dann zu Spottpreisen wieder einkauft, wenn die breite Masse verkauft hat oder verkaufen musste. Schlicht und einfach ist hier die Gewinnspanne viel höher. Ich gehe also von einer Fortsetzung des Crashs aus und er erscheint mir ums so sicherer, als der vorangegangene.

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