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Lufthansa: Neue Rechnungslegung und Air Berlin verzerren die Quartalszahlen

Die Lufthansa-Quartalszahlen wurden soeben veröffentlicht. Hier die wichtigsten Kennzahlen. Der Umsatz liegt bei 7,64 Milliarden Euro. Das ist ein Minus von 0,7% - das liegt aber nur an der Umstellung der Rechnungslegung auf "IFRS 15". Ohne diese Umstellung gab es...

FMW-Redaktion

Die Lufthansa-Quartalszahlen wurden soeben veröffentlicht. Hier die wichtigsten Kennzahlen.

Der Umsatz liegt bei 7,64 Milliarden Euro. Das ist ein Minus von 0,7% – das liegt aber nur an der Umstellung der Rechnungslegung auf „IFRS 15“. Ohne diese Umstellung gab es ein tatsächliches Umsatzplus von 4,5%.

Der Gewinn (EBIT) liegt bei mickrigen 26 Millionen Euro nach 25 Millionen vor einem Jahr.

Aber bitte, man muss nicht schockiert sein bei solchen Zahlen. Die Air Berlin-Pleite und der damit verbundene Aufbau bei Eurowings verursacht derzeit hohe Sonderkosten, die das offenbar strukturell gut laufende Geschäftsbild verzerren. Dazu zwei Zitate aus der aktuellen Veröffentlichung:

Eurowings wächst erfolgreich. Die um währungsbereinigten Stückerlöse stiegen trotz eines um 28,8 Prozent erhöhten Angebots um 3,5 Prozent. Bedingt durch wesentliche Einmalkosten für die Integration ehemaliger Air Berlin-Teile sind die um Treibstoff- und Währungseffekte bereinigten Stückkosten gegenüber dem Vorjahreszeitraum allerdings um 7,6 Prozent gestiegen. Das Adjusted EBIT der Eurowings Group ist um 71 Millionen Euro auf -203 Millionen Euro zurückgegangen. Auch in den kommenden Monaten werden Einmalkosten die Entwicklung der Stückkosten von Eurowings weiter belasten.

Die Lufthansa Group setzt ihren erfolgreichen Kurs im ersten Quartal 2018 fort und ist gut in das laufende Jahr gestartet. Die Network Airlines haben ihre Adjusted EBIT-Marge in dem für alle Airlines traditionell schwachen ersten Quartal deutlich um 3,2 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent gesteigert, Lufthansa Cargo sogar um 4,3 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent. Diese Ergebnisverbesserungen wurden jedoch zu großen Teilen durch signifikante Einmalkosten bei Eurowings aus dem Wachstum im Rahmen der Air Berlin Insolvenz kompensiert. Weil Lufthansa Technik und der Bereich „Sonstige und Konsolidierung“ Ergebnisrückgänge auf das Niveau der Vorjahre verzeichnet haben, ist das Adjusted EBIT, die führende Ergebniszahl der Lufthansa Group, im ersten Quartal insgesamt nur leicht um eine Million Euro auf 26 Millionen Euro gestiegen.

Lufthansa-Quartalszahlen

Aussichten von Lufthansa im Wortlaut:

Prognose für das Gesamtjahr 2018 unverändert

Gegenüber der Prognose vom 15. März rechnet die Lufthansa Group nun mit einem organischen Angebotswachstum von insgesamt 6 Prozent im Jahr 2018. Aufgrund dieser um einen Prozentpunkt reduzierten Wachstumsprognose und einem schwächeren US Dollar wurde auch die Vorhersage für die Treibstoffkosten um 100 Millioen Euro reduziert. Damit würden sich die Treibstoffkosten gegenüber dem Vorjahr um 600 Millionen Euro auf 5,8 Milliarden Euro erhöhen. Diese höheren Kosten können zu einem großen Teil durch eine bessere operative Performance kompensiert werden, so dass für 2018 unverändert mit einem Ergebnis leicht unter dem des Rekordjahres 2017 gerechnet wird. Ebenfalls unverändert wird ein Rückgang der um Währungs- und Treibstoffeffekte bereinigten Stückkosten von 1 bis 2 Prozent im laufenden Jahr prognostiziert bei einer stabilen Entwicklung der währungsbereinigten Stückerlöse.



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