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Kurz und knapp Märkte im Unklaren – Blick auf Dax, Gold, Dollar, Öl

US-Dollar und Renditen laufen im Zick-Zack. Dax und Gold zeigen sich unklar. Die klare Tendenz fehlt. Ein kurzer Blick auf Einflussfaktoren.

Sollen beziehungsweise können die Aktienmärkte ihren vorsichtigen Anstieg seit Anfang der Woche fortsetzen? Das hängt wohl maßgeblich vom Israel-Hamas-Krieg ab. Die Bodenoffensive ist immer noch nicht gestartet, dafür aber haben sich die diplomatischen Bemühungen zwecks Deeskalation und Geisel-Freilassung verstärkt. Das gibt Hoffnung. Aber Dax und Co wissen offenbar nicht, ob man nun weiter steigen kann. Dazu gibt es diese Woche mal gute, mal schlechte Quartalszahlen, siehe Microsoft und Alphabet gestern Abend.

Deutsche Bank, ifo und Israel-Hoffnung helfen Dax?

Die Deutsche Bank hat die Anleger heute mit Zahlen und Aussagen überzeugt, die Aktie legte heute mehr als 7 % zu. Der ifo-Index fiel ganz leicht besser aus als gedacht. Also positive Zeichen für den Dax? Aber jederzeit kann diese kleine heile Welt durch eine neue Eskalation in Gaza zerstört werden. Wichtig für deutsche Börsianer ist auch die morgige Pressekonferenz der EZB ab 14:45 Uhr, wo Christine Lagarde sich zu Inflation und Zinsen äußern wird. Dass die EZB um 14:15 Uhr die Zinsen unverändert lässt, wird vom Markt quasi fest erwartet. Aktuell schweben einige Assetklassen in einer Art Niemandsland, siehe folgender Gold Chart (orange), dazu im Vergleich der Dax. Man wartet auf einen Impuls.

Dax und Gold im Vergleich seit Kriegsausbruch

Renditen und US-Dollar im Zick Zack-Modus

Der Ölpreis hat quasi alle seine Gewinne seit Kriegsausbruch wieder abgegeben. Das zeigt: Die Öl-Händler sehen eine Entspannung der geopolitischen Lage, beziehungsweise sie sehen keine Gefahr einer Versorgungskrise bei Öl aus dem Nahen Osten. Aber das kann sich sehr schnell ändern! Dax-Anleger blicken nicht nur auf die EZB-Sitzung und den Israel-Hamas-Krieg, sondern auch auf die Renditen für US-Staatsanleihen und US-Dollar. Da läuft derzeit regelrecht ein Zick Zack-Kurs, bei dem man als Trader fast verrückt werden kann.

Der folgende Chart zeigt seit Kriegsausbruch das Auf und Ab beim US-Dollar als blaue Linie. Gerade vorgestern kräftig runter, dann ab gestern wieder kräftig rauf. Ähnlich läuft es bei den US-Anleiherenditen (orange). Die klare Tendenz fehlt derzeit. Klar ist: Jetzt schon wieder 4,92 % Rendite bei zehnjährigen US-Staatsanleihen, das ist ein belastender Faktor für Dow Jones, Nasdaq, Dax und Co. Für aktive Trader ist die Gemengelage aktuell mehr als schwierig. Was tut man nun? Auf klarere Bewegungen in den Charts warten, und dazu hoffen, dass die EZB-Aussagen Impulse geben? Heute Abend Meta und morgen Abend Amazon mit Quartalszahlen – auch von der Seite her könnte über den Nasdaq vielleicht ein Impuls auf den Dax abstrahlen.

US-Dollar im Zick-Zack-Kurs



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8 Kommentare

  1. Der Preis für Gold ist mit Schwankungen in den letzten 23 Jahren in Euro im Schnitt um ziemlich genau 9% im Jahr gestiegen. Genauso, als wenn es auf dem Sparbuch mit Zinseszinsen 9% Sparzinsen geben würde. Nur eben legal steuerfrei und auch, wenn gewollt, anonym.
    In den letzten 12 Monaten ist Gold um 9,?? % gestiegen.
    Sicher nichts für Zocker, aber eben für langfristige Anleger.
    Also nichts außergewöhnliches.
    Es dümpelt so vor sich hin.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Man muß hierbei den gesamten Naher und Mittlerer Osten im Blick haben.

    1. Ketch- Up Flaschbeck

      @ Sebastian, ob der Nick die ganze Welt zum Narren halten konnte bezweifle ich, ich denke eher ,dass die Finanznarren die Inflationssaat , die über Jahre übertrieben gehegt wurde, stark unterschätzten. Dass Inflaton schwerfällig ist und in Wellen passiert wie andere Finanzprodukte, hätten mindestens die Profis wissen müssen.
      Die Aussage, dass die Inflation nur vorübergehend und psychologisch bedingt sei, konnte wohl nur entstehen, weil sich in der Finanzwelt ein Haufen von degenierten von der Geldflut Geschädigten Idioten herumtoben.

      1. An FMW-Nutzer Ketch- Up Flaschbeck: Antwort und mögliche weitere ähnliche hierzu als demokratisch zur Kenntnis genommen.

    2. Ob der Ölpreis ab sofort einfach zum Ausdruck bringt, daß im Naher und Mittlerer Osten bis auf weiteres eine grundsätzliche Instabilität „ohne Eskalation“ vorhanden ist?

  3. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Solange die Zinsen oben bleiben und die Bilanzsumme schrumpft, haben die Bullen schlechte Karten. Zumal die Realverzinsung,seit der letzten Zinserhöhung im Juli, nun erstmals seit dem Sommer 08, wieder in den positiven Bereich gedreht ist, allerdings bisher nur in den USA.

    Am Ende kommt’s immer auf die Notenbanken an. Fluten diese die Märkte mit Liquidität und lassen die Zinsen unten, dann steigen die Märkte, umgekehrt fallen sie.

    Der Anstieg seit dem Oktober 22 beruhte im Wesentlichen auf der Aussage von Nick Timiraos, die FED würde ab sofort vorsichtiger agieren und wir hätten den größten Teil im Zinserhöhungszyklus hinter uns.

    Das war ein Fake! Und das begreifen nun langsam die Märkte und preisen das dementsprechend ein.

    1. Wir haben den größten Teil des Zinserhöhungszyklus hinter uns.
      Kriege, Schulden, bestehende und drohende Rezessionen zwingen die Notenbanken dazu, die Zinserhöhungen zu beenden.
      Und: Die Inflation ist der größte Feind der Inflation.

  4. Nach meiner Prognose werden wir bald die 2500 Dollar beim Gold sehen.

    Damit wird man nicht reich.

    Bleibt aber wohlhabender als andere.

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