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Marc Faber: Die USA ziehen im Handelskrieg den Kürzeren + Kritik am aktuellen Aktienhype

Sollte es zum Handelskrieg zwischen China und den USA kommen, würden die USA den Kürzeren ziehen, da ist sich Marc Faber sicher. Die USA würden China viel dringender brauchen als...

FMW-Redaktion

Sollte es zum Handelskrieg zwischen China und den USA kommen, würden die USA den Kürzeren ziehen, da ist sich Marc Faber sicher. Die USA würden China viel dringender brauchen als umgekehrt, so Faber ganz aktuell in einem CNBC-Interview. Der Krisen-Guru, der oft richtig, aber auch schon oft falsch lag mit seinem Prognosen, sieht Donald Trumps bisherige Aussagen über China problematisch und glaubt, dass er nicht viel von China halte.

China exportierte letztes Jahr für ein Volumen von 482 Milliarden Dollar in die USA. Umgekehrt exportierten die USA für gerade mal 116 Milliarden Dollar Richtung China. Somit könnte man eigentlich sagen, dass China als Hersteller viel abhängiger von den USA sein müsste. Faber ist aber anderer Meinung.
Die Schwellenländer seien inzwischen wesentlich wichtigere Absatzmärkte für China als die USA – da ist sich Faber sicher.

Donald Trump will möglicherweise wie im Wahlkampf angekündigt Importzölle für Produkte aus China einführen, und US-Firmen anhalten Produktion aus China zurück in die USA zu holen. Es dürfte klar sein, dass die KP in Peking dann umgehend die Tätigkeit von US-Unternehmen in China einschränken würde, was wiederum massive Umsatzeinbußen gerade großer US-Konzerne bedeuten würde (zum Beispiel Ford und GM). Und ja, Faber´s Meinung kann man nachvollziehen. China wird sich Zölle nicht einfach so bieten lassen, und voll dagegenhalten. Aber wie gesagt, das große Exportvolumen Richtung USA spricht auch dafür, dass China ebenfalls viel zu verlieren hat.

US-Börsen

Marc Faber erwähnt aktuell ebenfalls, wie extrem kritisch er den aktuellen Anstieg der US-Börsenkurse sieht, die durch Donald Trumps Wahl ausgelöst wurden. Wenn man schon Aktien halten wolle, dann sei der US-Markt derzeit in Relation zu Europa, Japan und den Emerging Markets so teuer wie noch nie, so Faber! Er verweist auch auf die Wahl von Ronald Reagan in den 80ern. Damals habe es ebenfalls zunächst steigende Kurse gegeben, was dann in einem Crash endete.

Faber betrachtet immer gerne langfristige Höchst- und Tiefst-Kurse von allen notierten Aktien an einem Markt jenseits von Indizes, um zu gucken wie die Marktverfassung insgesamt ist. So verweist er aktuell darauf, dass in den USA trotz der ganz aktuellen Rekordstände aktuell mehr 12 Monats-Tiefststände vorhanden seien als 12 Monats-Höchststände. Damit möchte er wohl andeuten, dass die aktuellen Anstiege nicht am breiten Markt stattfinden, und damit auf wackligen Beinen stehen.

Auch sein klarer Hinweis, dass der Börsenaufschwung in den USA wohl schon zu lange andauere: Im März 2017 werde der US-Bullenmarkt ganze 8 Jahre anhalten. Das sei gemessen an allen Standards ein bereits sehr langer alter Bullenmarkt. Die realwirtschaftliche Erholung werde im Juni 2017 acht Jahre alt sein, auch dies sei ein sehr „reifes Alter“. Inhaltlich mag Faber recht haben. Aber es ist und bleibt ein Problem mit diesen Bullenmärkten, die immer weiter laufen. Bleibt man ihnen fern, lässt man sich enorme Gewinne entgehen – und wann der richtige Ausstiegszeitpunkt ist, weiß man immer erst hinterher. Wie lange geht es noch so weiter, 1 Monat, 1 Jahr, 2 Jahre?



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6 Kommentare

  1. Ich tippe auf 2 Jahre!

  2. Marc Faber ist ein unseriöser Quacksalber und Wichtigtuer. Lächerliche Witzfigur.

  3. Stefan Riße: In 2 Jahren Dax bei 18.000. Florian Homm: Innerhalb 2 Jahren Crash.
    2 Jahre sind wirklich kein schlechter Tipp.

    1. Ja, zwei Jahre scheint zu passen. Die Frage ist dann nur, wem von beiden glaubt man.

      1. Beiden. In 2 Jahren 18.000 und Crash.

  4. „Marc Faber“ … „der aber auch schon oft falsch lag“.
    a) Ich kenne nur 2x, das ist für mich nicht „oft“. Zu beiden steht er.
    http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/34-Mr-Doom-34-im-Interview-Marc-Faber-Der-bevorstehende-Crash-wird-die-Gewinne-der-letzten-fuenf-Jahre-ausloeschen-5050531
    „Zum Jahresende 2015 etwa, prognostizierte der „Crash-Guru“, dass Minenaktien aus dem Stand 100 Prozent zulegen könnten – ein Volltreffer, wie sich zeigte. Trotzdem überwiegen bei Faber die Crash-Prognosen. 1987 etwa, warnte Faber seine Kunden gerade noch rechtzeitig vor dem Schwarzen Montag an der Wall Street. 1990 prophezeite er ebenfalls korrekt die Blase in Japan und auch den Einbruch der US-Casinoaktien 1993 sah Faber schon vorher kommen, ebenso wie die Asienkrise in den Jahren 1997 bis 1998. Keinen Treffer landete der Investor jedoch vor gut 2 Jahren. Damals warnte er vor einer ähnlichen Entwicklung wie 1987, als die Kurse im Herbst ins Rutschen gerieten. Der prophezeite Kursrutsch blieb jedoch aus. Möglicherweise kam Fabers Warnung vor zwei Jahren lediglich zu früh. (Nummer 2)“ „Marc Faber sagte die Japan-Baisse, den Börsencrash 1987, die Asienkrise und das Platzen der Technologieblase 2000 voraus. Allerdings hat Faber auch den einen oder anderen Bullenmarkt verpasst.“
    http://www.deraktionaer.de/aktie/marc-faber-geld-aktien-gold-crash-gefahr-risiko-probleme-boerse-13285609.htm
    http://www.deraktionaer.de/aktie/marc-faber-tesla-wird-crashen–292080.htm
    http://www.boerse-social.com/2013/01/13/wenn-sich-gurus-irren-dirk-muller-nouriel-roubini-marc-faber-tim-schaef
    .
    Was auch immer: Marc Faber redet keinen Schwachsinn. Z.B. hier ein Interview:
    http://www.xecutives.net/24-monats-interviews/277-spezialinterview-finanzkrise-dr-marc-faber
    „Wo sehen Sie selber den Ursprung des Übels und Versagens, mit dem gerade die USA zurzeit zu kämpfen haben, ein Land, das besonders von der Krise betroffen ist?
    Grundsätzlich ist der Ursprung des Versagens darin zu sehen, dass die ganze Wirtschaftspolitik in den USA den Verbrauch und nicht die Kapitalbildung fördert. Wenn etwas verbraucht ist, dann ist es weg. Es ist nicht mehr da. In einem gesunden System, essen Sie einen Teil von dem, was Sie geerntet und erwirtschaftet haben. Einen anderen Teil sparen Sie wie ein Bauer für den nächsten Winter und für die Saat. Ähnlich sollte es sich in einem funktionierenden und nachhaltigen kapitalistischen System verhalten. Ein Unternehmen und ein Staat sollten nicht alles ausgeben, sondern Kapitalinvestitionen vornehmen, vielleicht in Form von Ausbildung, Forschung und Entwicklung, Infrastruktur oder durch den Bau von Fabriken und den Kauf von besseren und effizienteren Maschinen. Ein Unternehmen, welches das nicht macht, wird der „Obsolenz“ erliegen. Wir sehen, was die Chinesen in den letzten 20 Jahren gemacht haben. Man kann China viel vorwerfen. Sie haben aber unerhört grosse Kapitalinvestitionen getätigt, während in den USA nur verbraucht worden ist. Die USA sind deshalb an einem Tiefpunkt angelangt. Sie sind im Grunde genommen verbraucht.

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