Auch der letzte Journalist, auch der letzte öffentlich rechtliche Talkmaster, der ihm regelmäßig eine Bühne bietet, sollte sich spätestens jetzt fragen: Warum lade ich Herrn Marcel Fratzscher überhaupt noch ein als „seriösen Ökonomen“, warum biete ich ihm überhaupt noch ein Forum? Auch die Aufsichtsgremien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sollten sich fragen, in wie fern ihr Institut in Sachen Reputation noch erst zu nehmen ist, wenn Marcel Fratzscher ihm weiterhin vorsitzt.
Marcel Fratzscher mit „Scherz“ über politische Entmündigung von Rentnern
Denn was Marcel Fratzscher jüngst von sich gegeben hat, sprengt den Rahmen vollends! Auch wenn das einstündige Video am Ende des Artikels bereits am 16. September ausgestrahlt wurde (Interview beim FUNK-Kanal „Absolute Mehrheit“). Richtig medial aufmerksam wurde Social Media erst heute früh darauf, vor allem durch ein gestern Abend veröffentlichtes Kurzvideo der Journalistin Nena Brockhaus mit Bezug auf dieses lange Interview. Dort sagte Marcel Fratzscher wortwörtlich: „Wenn die Menschen in den ersten 18 Jahren nicht wählen dürfen, dann sollten sie in den letzten 18 Jahren ihres Lebens auch nicht wählen dürfen, so dass wir ein besseres Gleichgewicht zwischen Jung und Alt bekommen“.
Heute Mittag meldet sich Marcel Fratzscher zu dieser Aussage zu Wort und schreibt: „Offensichtlich muss man Humor explizit kennzeichnen: dass Menschen in ihren (statisch) letzten 18 Lebensjahren nicht mehr wählen dürfen ist Humor. Und es ist nicht mein „Vorschlag“, sondern der von „Die Partei“ im Jahr 2019.“ Dazu sei angemerkt: Man sieht es auch im Video, Kein Schmunzeln, kein Zwinkern, keine humoristische oder satirische Andeutung liefert Fratzscher während dieser Aussage, was darauf hindeuten könnte, dass sie als Scherz gemeint war!
Meine Meinung: Wenn man vor allem auch seine anderen Forderungen im längeren 60 Minuten-Interview sieht, dass Rentner nochmal „wahlweise“ zum Bundeswehr oder zum Sozialdienst gehen sollten (Pflichtjahr), und wenn man auch noch andere Forderungen in diesem Video sieht, dann ist es nicht erkennbar, dass seine Forderung für ein Wahlverbot für Rentner Humor oder Satire sein soll. Ich vermute, er meinte diese Forderung völlig ernst. Nur hat er wohl gar nicht bedacht, welchen Schitstorm, welche schockierten Reaktionen diese Aussage hervorrufen würde. Also rudert er schnell zurück, verpackt die Aussage als Satire, und verweist auf eine Satire-Partei. Und selbst wenn… angeblich soll Herr Fratzscher in einer Klasse rangieren mit Namen wie Clemens Fuest, Hans-Werner Sinn etc… und dann so ein „Scherz“? Maximal unseriös, peinlich. Auch ein Herr Sinn macht Scherze…. die erkennt aber selbst ein Blinder auf 100 Meter Entfernung, und die sind auch wirklich angenehm verpackt.
Offensichtlich muss man #Humor explizit kennzeichnen: dass Menschen in ihren (statisch) letzten 18 Lebensjahren nicht mehr wählen dürfen ist Humor. Und es ist nicht mein „Vorschlag“, sondern der von „Die Partei“ im Jahr 2019. https://t.co/i4asONL7At https://t.co/PalbEVWa7I
— Marcel Fratzscher (@MFratzscher) October 7, 2025
Schockiert über die Aussage von Marcel Fratzscher zeigen sich auf Social Media heute viele prominente Personen, so zum Beispiel Hubert Aiwanger: #Fratzscher: „Wenn Menschen in den ersten 18 Jahren nicht wählen dürfen, dann sollten sie in den letzten 18 Jahren ihres Lebens auch nicht wählen dürfen!“ Wenn das jemand aus einer „bildungsfernen Schicht“ sagen würde (was aber eher unwahrscheinlich ist), gäbe es vielleicht eine Erklärung. Aber das sagt ein „Politikberater, Professor für Makroökonomie“ und Präsident des DEUTSCHEN INSTITUTS FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG. Jetzt wäre noch interessant, wenn uns der Herr Professor (weis-)sagen könnte, wann bei den Wählern jeweils das 18. Jahr vor dem Tod geschlagen hat, nicht dass sie unwissentlich Wahlbetrug begehen, was aber Gottseidank erst nach dem Tod bewiesen werden könnte. Wir wissen ja: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht…Aber das wird er in seinem Institut (wo er an der Vorhersage von Finanzkrisen forscht, warum also nicht auch die Vorhersage des Lebensendes?) sicherlich noch erforschen. Und dafür den Nobel- äh, Fratzscher-Preis bekommen.
#Fratzscher: „Wenn Menschen in den ersten 18 Jahren nicht wählen dürfen, dann sollten sie in den letzten 18 Jahren ihres Lebens auch nicht wählen dürfen!“ Wenn das jemand aus einer „bildungsfernen Schicht“ sagen würde (was aber eher unwahrscheinlich ist), gäbe es vielleicht eine…
— Hubert Aiwanger (@HubertAiwanger) October 6, 2025
Rentner sollen hin halten
Aber diese „scherzhafte“ Aussage von Herrn Fratzscher war noch längst nicht alles im großen Interview bei „Absolute Mehrheit“. Ihm gehe es darum das System gerechter für junge Menschen machen. Dass die Alten ein Leben lang gearbeitet und sich Ansprüche erarbeitet haben, die ihnen von Norbert Blüm und Co hoch und heilig zugesichert wurden – kein Wort dazu von Herrn Fratzscher. Besprochen wurden im Interview vor allem Themen rund um Rente und die sogenannte „Generationengerechtigkeit“. Kurz und knapp ausgedrückt: Die Alten sollen laut Marcel Fratzscher deutlich mehr leisten und abgeben. So sollen Sie zum Beispiel zu einem Zwangsjahr verpflichtet werden, wahlweise Sozialdienst oder Bundeswehr. Sie müssten ja nicht an die Waffe oder körperlich eingesetzt werden, sie könnten ja Systeme bedienen etc. Fratzschers Argument: Wenn Junge zum Bund gehen, würde ihre Arbeitszeit verloren gehen, die notwendig ist zum Einzahlen in die Systeme (das stimmt immerhin). Dass aber Rentner bereits in ihrer Jugend schon einmal bei der Bundeswehr waren (unter Zwang) oder im Ersatzdienst, dass Rentner ein Leben lang gearbeitet und Beiträge einzahlten und jetzt Ansprüche haben – kein Wort zu dieser Sichtweise von Herrn F.
Sozialismus
Gut situierte Rentner mit hohen Rentenzahlungen, Kapitaleinkünften etc sollen lauf Herrn Fratzscher über einen Boomer-Soli extra blechen, um arme Rentner zu subventionieren, was auch im Interview besprochen wird. Auch hier gilt wieder: Zwar gönnt man natürlich armen Rentnern mehr Geld. Aber die gut gestellten Rentner haben früher eben auch viel mehr eingezahlt, daher logischerweise viel mehr Ansprüche erarbeitet. Jahrzehnte später ihnen diese Ansprüche wegnehmen, ist Sozialismus pur.
Auch schimmert die sozialistische Denkweise durch beim Thema „Grunderbe„. Erbschaften seien ungleich verteilt, nur 15 % der Menschen würden wirklich nennenswert etwas erben, so Marcel Fratzscher. Daher solle der Staat (also der Steuerzahler?) jedem jungen Menschen zum Ende seiner Ausbildung 30.000 Euro zahlen, damit die Menschen einen guten Start ins Leben erhalten. Weiter geht im Video mit seinem Wunsch nach einer 2 % Milliardärssteuer etc. Einfacher wäre es zu sagen, dass man doch gleich den Reichen ihr Ganzes Geld wegnimmt – oder nicht Herr F.?
Übrigens: An dieser Stelle verweisen wir nochmal auf unsere Recherche aus Juli. Marcel Fratzscher publizierte über Aussagen, wonach angeblich reihenweise Industriebetriebe aus Deutschland abwandern wollen aus Klimarisiko-Gründen. Es steckte aber nichts dahinter, diese Aussagen gab es nie. Lesen Sie es gerne HIER nach. Ein Grund mehr für die Aufsichtsgremien des DIW, sich zu überlegen, in wie weit Herr Fratzscher zum Ansehen des DIW beiträgt (sehr nett formuliert).
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DIW-Chef Marcel Fratzscher unterstützt sicherlich die Steuer-Sauerei Luftverkehrssteuer der Bundeskanzler Friedrich Merz-Bundesregierung/Koalition, spricht sich für Weg vom Öl! aus, unterstützt den Green Deal der Europäische Union und eine werteorientierte Außenwirtschaftspolitik. Von daher verwundert mich seine Forderung nach einem Wahlverbot für Rentner nicht allzu sehr. Ich, Jahrgang 1969, wurde gesetzlich verpflichtet von der Deutsche Rentenversicherung eine Rente wegen voller Erwerbsminderung zu beziehen. Ich würde erneut analog zur zurückliegenden Bundestagswahl eine Stimme der AfD, und eine Stimme dem BSW geben.
Bis auf ganz wenige Ausnahmen werden die sogenannten Renter genau eines schon getan haben, das er fordert: Das Pflichtjahr! 2011 wurde die Wehrpflicht erst ausgesetzt. D.h., es wären, wenn überhaupt, die Renter betroffen, die ab dem Jahr 2060 in Rente gehen bzw. bei Frührente bissl früher.
Man regt sich über die Forderung auf, merkt aber gar nicht, dass hier vollkommener Unsinn verbreitet wird.
Mit etwas Glück ist die zukünftige Wehrpflicht bis dahin wieder weg.
Nur für den Fall, dass man solche Vorschläge ernst nehmen möchte (ich versuche es mal), dann würde das bedeuten, dass man die Jahrgänge ab 1964 gebohren in die Pflicht nehmen muss, weil die waren ja von der Aussetzung betroffen. Nun gehen die nächsten 10 Jahre 1/4 bis 1/3 in Rente (Boomer, schon mal gehört?). Das heißt, die anderen die noch übrig bleiben leisten dann Wehrpflicht?
So falsch ist das aber auch nicht, was Fratzscher von sich gibt. Wenn man alle nicht oder nicht mehr zeugungsfähigen Männer an die Front schickt und sie sterben und gewinnen, können Deutschland und die Deutschen weiter existieren. Wenn sie sterben und verlieren hat man noch die Reserve, der jungen Männer mit der Chance zu gewinnen. Wenn man die zeugungsfähigen Männer in den Krieg schickt und sie sterben und gewinnen stirbt trotzdem Deutschland und die Deutschen aus. Wenn sie verlieren ebenso. Auch als Vater ziehe ich es vor, selbst in den Krieg zu ziehen statt meine Kinder zu opfern.
Und die Frauen, die nie Kinder bekommen haben, könnte man gleich mitschicken.
Außerdem liegt es in erster Linie an den Frauen und in zweiter an Gesetzen bzw Gesamtsituation wieso es immer weniger Kinder gibt. Es gobt immervmehr Frauen, doe immer sagen, dass sie ja eines Tages Mutter werden, es passiert aber nie und schuld sind immer alle anderen.
Staatsbürger heisst Rechte und Pflichten. Das müsste eben auch bei Staatsbürgerinnen so sein. Hier sind es aber nur Rechte. Deshalb schreie ich nirgendswo mehr hier.
selten so etwas krankes gelesen.
by the way: was rauchen Sie denn so??
Die Niveaulosigkeit hier im Forum ist beliebig steigerbar. Bei so einem Kommentar von Peter, verblassen selbst Helmuts unsinnige Beiträge.
Herr Fratzscher passt sich mit seinem Gerede der jetzigen Regierung an.
Viele Grüße aus Andalusien
Helmut
Man sollte mal durchleuchten, was Herr Fratzscher selbst denn schon für den Sozialstaat geleistet hat. Außer schlauen Reden, kann er wahrscheinlich nichts produktives, wehrpflichtiges oder soziales vorweisen….
Die bürgerlichen Ehrenrechte der Rentner anzugreifen geht schon aus Grundgesetz-Gründen nicht.
Anstatt ständig Unsinn zu reden, sollte er mal das liefern, wofür er bezahlt wird, nämlich brauchbare Ideen und Beiträge zur Problemlösung. Ansonsten gilt: Schlaumeier ohne Problemlösungskompetenz haben wir in der Politik schon genug.
IB
Wenn der Herr Fratzscher das sagen würde was er denkt und was er für richtig halten würde, wäre er seinen Job los und das DIW würde keine staatlichen Zuwendungen mehr erhalten.
Nur wer “ mitsingt“ kann weiter ein gutes Gehalt erwarten.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Herr Fratscher wird ebenfalls irgendwann das rentenfähige Alter erreicht haben. Ob er sich dann noch an seinen geistigen Dünnschiss erinnert? Ich habe seit meinem 15. Lebensjahr ununterbrochen gearbeitet, ohne einen Tag arbeitslos gewesen zu sein. Ich habe insgesamt 48 Jahre in die Sozialkassen eingezahlt und Krankengeld habe ich lediglich 14 Tage nach einem Unfall bezogen, als ich einige Wochen nicht arbeiten konnte. Ich finde, dass ich in dieser Phase meines Lebens genug für das Allgemeinwohl über Steuern und Sozialabgaben geleistet habe. Ich glaube nicht, dass Herr Fratscher etwas Vergleichbares vorweisen kann. Aber leider wird solchen Figuren dann auch noch regelmäßig ein Forum geboten, wo sie ihren Unsinn artikulieren können.
Seid nicht ungerecht: Fratscher ist doch nur Stimme des Kranken im Fieber. Deutschland heißt der Patient. In der Exsistenznot sind phantastische Träume normal. Das sollte man nicht überbewerten.