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Marktgeflüster: Fed und Griechenland

Von Markus Fugmann

Die Kakophonie mit Griechenland nimmt kein Ende: Athen erwartet bis Sonntag einen Deal, die Gläubiger widersprechen diesem Optimismus energisch. Dennoch: man wird kurz vor knapp einen faulen Kompromiß schließen und sich so in den Herbst retten, im November stehen dann Wahlen in Spanien an, da wollen die Verantwortlichen durch einen Staatsbankrott Griechenlands nicht Podemos promoten. Ansonsten dominiert bei den Amerikanern die Sorge über Zinsanhebungen nach Aussagen von Williams (Fed) und starken US-Immobiliendaten.
Solange der Dax nicht nachhaltig die Zone um 11600 bricht, hat er nach oben nach wie vor alle Optionen offen. Der Euro wiederum hat bei 1,0865 einen offenkundig tragfähigen Boden ausgebildet..



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3 Kommentare

  1. Wenn es, wie von Frau Lagarde heute angedeutet, zum GREXIT kommen sollte, steht ein Schuldenschnitt, in welcher Form auch immer, bevor.

    Schaut derzeit nicht nach einer „faulen“ Lösung aus, eher nach einer sehr teuren.

  2. Ein wie blöd verhandelter „Erfolg“ der links-rechten Regierung in Griechenland bis zur Akzeptanz eines praktischen Erlass der Schulden – was auch rechtlich und satzungsmäßig beim Trio unzulässig wäre -, könnte im Herbst in Spanien gerade zur Stärkung („so machen wir das“!) der dortigen Extremen führen.

    Was die halbwegs solventen Zahler im Euro so fürchten, träte ein: kein Abschreckungseffekt mehr bei verluderten Haushalten und lmaA-Mentalitäten.
    Also scheint eher das Gegenteil zu erwarten: Statuierung eines „blutigen“ Exempels. So spricht jedenfalls jüngst sogar der IWF. Also freuen wir uns drauf, endlich einmal Treue zum Euro-Vertragswerk erleben zu dürfen, wenn auch recht spät.

    Die Fed dürfte wissen, daß die „natürliche“ Arbeitslosigkeit – regelmäßig unter dem offiziellen Niveau – in USA 0,3% tiefer liegt, also bei 5,1% statt offiziell 5,4%.
    Also kann der Juni-Hike kommen, muß es sogar, wenn die Vergrößerung von Schäden vermieden werden soll. ( Ähnlich Robert Shiller jüngst in Dresden. )

    In EU fallen die Zahlen „natürlich“ um immerhin 1,6% besser aus.( Erhebungen der OECD.)
    Demnach fechtet Draghi mit Steuerzahlermilliarden völlig unnötig im luftleeren Euroraum herum und vermittelt das Bild eines physisch und psychisch Blinden unter Blinden.

    So verliert die EZB nicht nur Vertrauen sondern auch den Rest ihres Ansehens, sofern noch vorhanden.

    1. zu ihrer Freude an einem „blutigen Exempel“:
      Immer daran denken, dass die gesamte BRD (vulgo „Deutschland“) per Verträge ebenfalls unter die Herrschaft des Euro sowie seiner Institutionen gezwungen wurde. Weitere Aussagen dazu dürften unnötig sein.
      Was das Vertrauen der EZB angeht: sie hatte es meinerseits nie inne, geschweigedenn eine Legitimation.

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