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Marktgeflüster (Video): Alles nur ein psychologische Mißverständnis?

Sind die Reaktion der Märkte wie auch die Aussagen der Fed nur ein wechselseitiges psychologisches Mißverständnis? Viel spricht dafür!

Von Markus Fugmann

Sind die Reaktion der Märkte wie auch die Aussagen der Fed nur ein wechselseitiges psychologisches Mißverständnis? Viel spricht dafür: die Märkte haben lange die Zinsanhebungs-Absichten der Fed nicht ernst genommen, und als die Fed dann klar machte, schon im März die Zinsen anzuheben, sind die Märkte ins andere Extrem gefallen und hatten vier Zinsanhebungen in diesem Jahr erwartet. Und die Fed wollte offenkundig den Märkten zeigen, dass sie doch die Zinsen anhebt, nachdem sie in 2015 und 2016 regelmäßig viel weniger gemacht als angekündigt hat. An den Aktienmärkten ist die erste Euphorie verflogen, und die große Frage ist jetzt, wie groß die Schieflagen sind vor dem morgigen Verfall..



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13 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Flugmann,
    Als großer Anhänger Ihrer Kolumne bin ich in den letzten Tagen sichtlich enttäuscht über Ihre Analysen. Sie sind erkennbar „Short“ positioniert und klopfen die Nachrichtenlage ab, um Ihre Ansicht zu bestätigen. Dabei blenden Sie eine Gesamtlage, wie viele Charttechniker, derzeit völlig aus. Zum ersten Mal seit 3 Jahrzehnten wird der Anleihemarkt eine negative Rendite abwerfen, bei gleichzeitig steigender Inflation. Der Anleger wird nach und nach in die Aktienanlage getrieben und zwar solange bis entweder eine Rezession absehbar ist oder die Umlauf-Rendite in den USA mindestens über 3,5 % steigt. Dazu kommt, dass in Europa Mario Draghi die Zinsen in den nächsten eineinhalb Jahren nicht anheben kann ohne dass sein Heimatland in eine Katastrophe schlittert. Ergo: Es wird ständig abgesichert und damit kommt es ständig zu einer kleinen Short Squeeze. Der Dax kann leicht 13000 oder wesentlich mehr erreichen, wenn sich die Grundbedingungen nicht ändern – Rückschläge sind jederzeit möglich – aber für viele nur Einstiegschancen. Frage: Wo wollen Sie Ihr Geld anlegen, wenn Sie als Münchner eine größere Summe erben und das Geld nicht in der nächsten Zeit brauchen. Von dieser Spezie Mensch gibt es täglich mehr.
    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang Müller

    1. Super, Herr Müller,

      sehr schön erkannt. Der aufgepumpte Anleihenmarkt, das ist das Damoklesschwert der Shorties, weil sie nur auf den Aktienmarkt schauen, dabei vollkommen verdrängen, dass Aktien eine ordentliche Dividedenrendite bieten und dass Aktien nicht zu Mondkonditionen gehandelt werden – wir haben bei unserem Dax nocht nicht mal das Allzeithoch erreicht… ;D

      „Frage: Wo wollen Sie Ihr Geld anlegen, wenn Sie als Münchner eine größere Summe erben und das Geld nicht in der nächsten Zeit brauchen.“

      Die Antwort kennen Sie.

      VG

      Marko

  2. Es könnte auch einfach eine längst nötige und überfällige Korrektur statt eines psychologischen Missverständnisses sein. Seit vier Monaten läuft die grandios-grundlose Trump-Rally auf reinster unhaltbarer Spekulationsbasis, geliefert oder geschaffen hat der neue Heiland noch nichts, außer erste Skandale, wie die Entlassung eines seiner verlogenen Minister, gewaltige Anti-Demos, Widersprüche und Lügen.
    Im Gegenteil, die Staatspleite droht, die Barreserven neigen sich dem bitteren Ende zu, mit steigenden Zinsen können nicht einmal mehr diese bedient werden, geschweige denn, Tilgungen erfolgen.

    Dass die Konjunkturdaten in Wonderland gar nicht so toll sind, wie sie immer deklariert werden, hat die FED ganz richtig erkannt. Die Zinserhöhung fand vermutlich tatsächlich unter dem Druck der Permabullen statt, die die ständigen (und vollkommen berechtigten) Verzögerungen satt hatten.

    Vielleicht haben die „Märkte“ mal ausnahmsweise etwas richtig verstanden, auch wenn ich mich hier weit aus dem Fenster lehne. Aber wie gesagt, die Hoffnung stirbt zuletzt.

  3. @ Wolfgang Müller, Ihren Vorwurf an den Realisten Fugmann finde ich nicht gut ,schauen Sie mal den Zinschart der 10 jährigen US Rendite an, dann sehen Sie nämlich ,dass Ende 2008 bei ca.gleicher Rendite wie jetzt die Börsen auf viel tieferem Stand als jetzt eine grössere Korrektur hinnehmen mussten, aber natürlich ist diesmal alles anders.Jemandem nach 8 jährige künstlichem Rally eine bärische Haltung vorzuwerfen finde ich ziemlich naiv, es gibt auch viele junge Geldvernichter die noch nie einen Crash erlebt haben, ich habe immerhin seit 1987 alle Korrekturen mitgemacht, u.ich bin sicher ,dass mein nächster grösserer Gewinn von einer Aktien Shortposition kommt.

    1. wie bewertet man eigentlich, ob eine Rally „künstlich“ ist oder echt ?
      Ich persönlich finde es eher amüsant, wenn die Rally geshortet wird, weil sie ja nicht „echt“ ist und nur auf dem billigen Geld der Notenbanken aufbaut.
      Nun, es ist einfach Fakt, daß die Notenbanken ein REELLER Faktor der Kursbeeinflussung sind und es gibt keinen Grund anzunehmen, daß sich das in naher Zukunft ändern wird oder irgendeine Notenbank Interesse daran hat die Zinsen mehr als rein symbolisch anzuheben.
      Wir werden, ob uns das passt oder nicht, nur 2 Optionen für die Zukunft haben:
      Das eine ist ein Ausweiten der direkten Staatsfinanzierung seitens der Notenbanken, das andere ist Vertrauensverlust und der totale Crash DER ANLEIHEN und Währungen, ein Schuldenschnitt und Währungsreform.
      In beiden Fällen wird man mit Aktien besser da stehen als mit Dollar oder Euro.
      Einige haben das eben erkannt.
      Im Gegensatz zu dem was ich vor Jahren noch für möglich gehalten hab, erscheint der Weg über die Monetarisierung der Staatsverschuldung doch möglich zu sein, wir werden sehen. Um das vor Jahren bereits zu erkennen, musste man die fast schon dämliche Gutgläubigkeit der Anleger entsprechend antizipieren, das ist nur wenigen gelungen (mir nicht). Aber ich bin in der Lage, Positionen zu überdenken. An der Börse gewinnt am Ende der Opportunist.
      Fugmann ist sehr clever und unterhaltsam, aber zu seinem Nachteil ist er eben kein Opportunist. Er hat eine Meinung, und hält daran fest. Sehr löblich und konsequent. Leider nicht sehr einträglich.

      1. Ich bin immer sehr angetan von Ihren Kommentaren.

        Kann mich dran erinnern, wie Sie vor Wochen sachlich, fundierten dargelegt haben, dass es unsinnig es ist, die Märkte als sinngemäß ‚irre, wahnsinnig‘ oder so in der Art zu titulieren, nur weil diese steigen und man es selbst nicht fassen kann, weil man sie für überteuert hält.
        Oder wie sie vor kurzem erklärt hatten, wie es sich mit dem Gegenspiel von Risikoabsicherung und Gewinnmöglichkeit verhält. Dass letztere zwangsläufig gegen Null laufen muss, je mehr man sich der 100%-Versicherung nähert.

        Und dann der Begriff „Anker-Heuristik“, den kenn ich erfreulicherweise nun auch.
        Allerdings bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob der Begriff wirklich von Ihnen eingeworfen wurde.
        Ich glaube aber schon, denn die Verwendung passt eindeutig zu Ihren anderen Ausführungen.

      2. Ganz einfach, die Notenbanken haben in den Anleihenmarkt Luft hineingeblasen, natürlich nur über den Sekundärmarkt. Trotzdem haben die Notenbanker über Ihre QE-Programme den Markt verzerrt, künstlich beeinflusst. Was (damals) auch nötig war.

        Beim Aktienmarkt sahen wir dies nicht, ausserdem : welcher Vertaunensverlust ? Beim EUR ist davon weit und breit NIX zu sehen. Ganz im Gegenteil : die Amis kaufen sich jetzt in Europa ein, man schaue mal auf die Südländer..

        Die Börse ist seit 2009 eine Einbahnstraße , na und ? Ist doch logisch , dass der Anleihenmarkt (erstmal) auf Normalmaß „zurechtgestutzt“ werden muss ?

        jetzt schon wieder die Shorties…. :D

        VG
        Marko

    2. Die gleiche Betrachtung habe ich auch!

    3. 1. ist Markus Fugmann ein Shortie, genauso wie ich und bsp. der Herr Risse Longies sind. Super Markus btw, die täglichen Video-Ausblicke. Top !!

      2. Die „Rendite“ der 10-Jährigen US-Anleihe ist irrelevant, warum ? – Weil ich das sage – Ich bin der Donald. :D

      „natürlich ist diesmal alles anders“ : – Genau !!

      „Jemandem nach 8 jährige künstlichem Rally eine bärische Haltung vorzuwerfen finde ich ziemlich naiv, es gibt auch viele junge Geldvernichter die noch nie einen Crash erlebt haben, ich habe immerhin seit 1987 alle Korrekturen mitgemacht, u.ich bin sicher ,dass mein nächster grösserer Gewinn von einer Aktien Shortposition kommt.“

      Wie kommen Sie darauf, dass der Aktienmarkt sich in einer 8-jährigen „künstlichen Rallye“ befindet ?

      Aktien sind Sachwerte, Sachwerte wie Immobilien sind doch auch gestiegen durch eine „künstliche Rallye“ ?

      VG

      Marko

  4. Siehe das da ?

    alles boerse.ard.de

    Sind die Aktienmärkte ausgereizt?
    Jede Party ist irgendwann vorbei…

    „Warten auf die Trendwende
    Drohen dem Dax die „Iden des März“?

    Beispiel gefällig? Bitte schön!

    Ein besonders auffälliges Beispiel ist das Dax-Hoch vom 7. März 2000. Kurz darauf platzte die Dotcom-Blase. Warum die Investoren in der Zeit rund um große Verfallstermine besonders achtsam sein sollten, ist schnell erklärt: Der Markt bildet in dieser Zeit häufig wichtige vorläufige Hoch- oder Tiefpunkte aus, die dann für viele Monate bestimmend sind.“

    Der 7.März 2000, die Dot-com-Rally, da haben sich die bei CNBC überschlagen und gesagt, der Nasdaq, der steigt auf 6000, garantiert… :D

    Ist das Euphorie ? Die Antwort… ;D

    Wie siehts denn mit der Party am Anleihenmarkt aus, die „künstlich“ da ist ? Die ist niemals vorbei ? Krisen (Niederlande, Brexit, Frankreich, der Donald,Italien, Griechenland) die gibts immer ? Ein immer wieder willkommener Grund, die Anleihen zu kaufen ?

    VG

    Marko

  5. Aha,was sehe ich da,Walter Schmid ist plötzlich kein Bär mehr? Eigentlich spielt es keine Rolle ob eine Rally künstlich ist oder nicht.Eine Regel ,die immer noch gilt,Produkte oder Anlagen,die lange oder sehr stark oder sehr schnell steigen korrigieren irgendwann u. ich glaube ,dass Leute die glauben ,dass vor allem US Aktien bald fällig werden vernünftiger sind als solche die den endlosen Anstieg sehen.Dies würde EU u.andere Aktien auch mitziehen. Übrigens das vielerwähnte Beispiel “ Bondblase “ hat seit dem Hoch nach dem Brexit schon über 25 Punkte Luft abgelassen .Übrigens,die letzte grosse Krise in USA gründete auf der gleichen Fehleinschätzung wie heute bei den Aktien ,damals meinte man Häuserpreise können nur steigen.(Langfristig ja) .Noch ein Wort zu denen die an den ewigen Greenspan Put glauben von Prof. Simon Johnson, MÄCHTIGE MENSCHEN LEBEN GUT VON BOOMS U. PLEITEN!!

    1. Doch, doch, ich bin immer noch Bär. :-) Und ich bin von einem heftigen Absturz der US-Indizes überzeugt. Die Börse ist keine Einbahnstraße, auch wenn man derzeit durchaus den Eindruck gewinnen kann, sie wäre eine.
      Aber nur Short zu sein, wäre sehr gefährlich und auch sehr unvernünftig, weil es ja in der Tat auch viele gute Argumente für weiter steigende Kurse gibt. In Märkten, die nicht überkauft sind und noch viel Potential haben, setze ich auf steigende Kurse.

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