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Marktgeflüster (Video): Das große Mißverständnis der Wall Street
Die Wall Street unterliegt einem großen Mißverständnis – sagt ein Mitarbeiter aus dem Stab Donald Trumps gegenüber amerikanischen Medien. Die Wall Street fokussiere sich nur auf die Steueresenkungen und Deregulierungen, aber man vergesse, dass die Zeit freier Märkte vorbei sei. Für US-Unternehmen heisst das: deutlich höhere Kosten..

Von Markus Fugmann
Die Wall Street unterliegt einem großen Mißverständnis – sagt ein Mitarbeiter aus dem Stab Donald Trumps gegenüber amerikanischen Medien. Die Wall Street fokussiere sich nur auf die Steuersenkungen und Deregulierungen, die unter Trump kommen werden, aber man vergesse, dass die Zeit freier Märkte vorbei sei: wer die Produktion aus den USA heraus verlagere oder verlagert hat (Importsteuer), werde die Konsequenzen tragen müssen. Faktisch bedeutet das für US-Firmen: Trumps „Amerika first“ wird deutlich steigende Kosten bedeuten, weil Amerikaner wohl nicht bereit sein werden, zu denselben Löhnen zu arbeiten wie Mexikaner. Das geht also direkt auf Kosten der Gewinnmarge – und dafür sind die US-Aktien nun schlicht deutlich zu hoch bewertet. Wann wird der Wall Street das klar werden?
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Lieber Börsianer,
Sie kennen diese Situation. Da halten wir im Depot eine oder mehrere echte Kursraketen, die uns in den vergangenen Jahren prozentual dreistellige Buchgewinne gebracht haben. 200, 300 oder vielleicht sogar 400 %! Ein ganz schöner Anblick.
Da sind doch einmal Gewinnmitnahmen angeraten, oder? Schließlich wissen wir als Börsianer durchaus, ein Buchgewinn ist nicht in Stein gemeißelt. Trotzdem tun wir uns aus psychologischen Gründen mit dem Verkauf einer solchen Position schwer. Denn irgendwie haben wir diese Aktien, die wir seinerzeit so perfekt ausgewählt haben, liebgewonnen. Außerdem haben wir die Sorge, wenn wir jetzt verkaufen, macht der Titel nochmals 50 %, und wir sind dann nicht mehr dabei. Ein Dilemma!
Hier gibt es ein probates Mittel, um uns aus unserer „Not“ zu helfen, der sog. Teilverkauf. Ganz konkret: Hat sich eine Position einmal verdoppelt oder gar verdreifacht, veräußern Sie einfach einmal ein Drittel oder die Hälfte dieser Aktie.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie wandeln Buchgewinne in echte Gewinne um und nehmen einmal Kapital aus dem Feuer. In der derzeitigen Marktsituation ist das bestimmt kein Fehler. Andererseits profitieren Sie dennoch, wenn der Titel noch weiter zulegen sollte.
Außerdem agieren Sie mit einem solchen Vorgehen antizyklisch. Das heißt, Sie „teilverkaufen“ genau jene Positionen, die wahrscheinlich etwas heiß gelaufen sind. Studien haben gezeigt, dass solche gezielten Teilverkaufe die Stabilität im Depot erhöhen und sich oftmals auch noch gewinnsteigernd auswirken, sofern man die freien Mittel gezielt in…..
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Markus Koch LIVE vor dem Handelsstart in New York – Netflix und Tesla bringen gute Laune

Markus Koch meldet sich im folgenden Video LIVE vor dem Handelsstart in New York. Netflix hat gestern Abend tolle Zahlen geliefert, und bei Tesla gibt es ein neues hohes Kursziel.
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Börse: Die Stimulus-Schecks und der große Börsen-Hype
Wiederholt sich das Muster an der Börse aus der ersten Corona-Welle? Damals stiegen Kleininvestoren ein, und nun kommen neue Schecks!

Was sich im letzten Sommer durch die großzügigen Schecks der US-Regierung zur Unterstützung der Arbeitslosen an der Börse gezeigt hat, wiederholt sich mit den 600 Dollar-Schecks seit Jahresanfang in verschärfter Form. Man zockt mit dem staatlichen Geld immer zügelloser, in Pennystocks und in Optionen. Jetzt kommt bald die Aufstockung auf 2000 Dollar durch die Biden-Regierung – wird dies der Höhepunkt der Manie der Börse?
Börse: Corona und die Generation RobinHood
Es war ein großes Thema im Coronajahr 2020, die allein schon beim Neobroker RobinHood auf 13 Millionen, vorwiegend junger Anleger angewachsene Schar neuer und junger Investoren, die ihre Freizeit genutzt haben, um nahezu gebührenfrei an der Börse zu zocken. Zunächst mit den großen Aktien aus dem „Stay-at-Home-Umfeld“, Apple, Amazon, Alphabet, Microsoft, Nvidia, oder Zoom und natürlich Tesla. Aber da dies so gut geklappt hatte, dann auch mit Hebelprodukten aus dem Optionsbereich. Was die Stillhalter dazu genötigt hatte, teure Aktien zur Absicherung auch noch nachzukaufen, Stichwort Gamma-Absicherung. Die Hausse nährte ständig die Hausse. Dies ist natürlich den großen Häusern in den USA nicht verborgen geblieben. Goldman Sachs holte sich die Liste der meist nachgefragten Aktien bei den Billigbrokern und bei den Favoriten der Hedgefonds – und siehe da, die Lieblinge der RobinHoodies schlugen die Benchmark und die Profis um Längen.
2020: S&P 500, plus 16 Prozent – Hedgefonds plus 40 Prozent – und die RobinHooder plus 80 Prozent. Dies ist natürlich nicht die Performance der Depots, sondern die Berechnung der Performance der Favoriten.
Das neue Thema Pennystocks
Das Jahr 2021 entwickelt sich in Teilbereichen noch extremer als das Jahr 2020. Die jungen Spekulanten hatten bemerkt, dass sich nach den Wahlen im November und der großen Impfstoffstory ein Favoritenwechsel ergeben hat, weg von Big Growth und Value, hin zu kleinen Nebenwerten. Überaus deutlich ersichtlich an der Performance des Russel 2000, der allein von Anfang November bis dato von 1520 auf 2150 Punkte gestiegen ist. Ein Index, wohlgemerkt, in dem sich so viele Titel befinden, die gar keine Gewinne machen, seit Jahren „Zombies“ genannt. Manch erfahrener Börsianer wird sich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben, angesichts der Kurssprünge einiger kleiner und eigentlich unbekannter Aktien aus dem Feld der Pennystocks.
Das extremste und am meisten zitierte Beispiel ist eine Firma aus der Medizintechnik, Signal Advance. Infolge einer Verwechslung aufgrund eines Musk-Tweets: „Buy Signal“ hatte sich der Pennystocks schlicht verdreiundzwanzigfacht. Nicht ganz so extrem, aber immerhin auch schon mit 120 Prozent plus, notierte GameStop, eine Firma aus der Videobranche. Ob Energiesektor, Elektromobilität, Wasserstofftechnologie, Solar oder sogar Aktien, die sich der Pleite genähert haben, Hauptsache billig, dann wird damit herumgezockt.
Das Volumen der gehandelten Billigaktien hatte bereits im Dezember die Billionengrenze erreicht.
Stimuli, oder die staatliche Quelle für das Zocken
Wie bereits angedeutet, viele Anleger hatten anscheinend nur darauf gewartet, dass der Staat ihnen endlich die lange erwartete Unterstützung mittels der 600 Dollar-Schecks zusandte. Der Beweis für diese Annahme ist der Anstieg des Handelsvolumens bei Pennystocks – Over the counter (OTC), also außerbörslich, der sich nach dem Erhalt der Schecks glatt fast versechfacht hatte.
Was bedeutet dies für die nahe Zukunft? Der neue US-Präsident hat letzte Woche sein 1,9 Billionen Dollar schweres Stimulusprogramm angekündigt, welches noch der Billigung durch den Kongress bedarf.
Eine Aufstockung um 1400 Dollar und es könnten weit über 100 Millionen Amerikaner in den Genuss der staatlichen Stimulus-Schecks geraten.
Wird sich das Verhalten der neuen Generation Anleger ein weiteres Mal wiederholen und das Geld unmittelbar wieder an der Börse landen, bei Werten, von denen unsereins noch gar nichts gehört hat?
Ein nochmaliger kurzfristiger Boom?
Daran sieht man einmal mehr, warum statistische und saisonale Annahmen stets mit Vorsicht zu genießen sind. Jedes Jahr, jeder Zyklus ist anders und bietet ständig Überraschungen. Wer hätte vor einem Jahr daran gedacht, dass kleinste Anlegergruppen mit staatlicher Stütze einen Einfluss auf die Kurse an der Börse ausüben können?
Fazit
Wieder ein Zeichen für eine Bubble an der Börse, die aber wie immer erst dann festgestellt wird, wenn sie geplatzt ist? Jede Übertreibung ist anders als die vorherige und die aktuelle Phase ist durch Umstände befördert worden, die es in dieser Kombination auch noch nicht gegeben hat. Die Notenbanken haben durch ihre Marginalisierung des Zinses den Aktienmarkt zu einer dominanten Anlageklasse gemacht, dann haben die neuen Broker die Handelsgebühren abgeschafft und das Handeln mit ganz niedrigen Beträgen möglich gemacht und zuletzt hat Vater Staat auch noch das nötige Spielgeld zur Verfügung gestellt, ungewollt. 2020 war es die Arbeitslosenunterstützung, die in manchen Staaten über 4000 Dollar pro Monat betragen hat, mehr als der Arbeitnehmer mit seiner Arbeit verdienen konnte. Dann kamen die 600 Dollar-Schecks und jetzt die nochmalige Aufstockung durch die neue US-Regierung.
Was mich wieder einmal in meiner These bestätigt, wann der Rally an der Börse sehr deutlich der Stecker gezogen werden könnte: Wenn die Wirtschaft ohne staatliche (Not-)Versorgung läuft, das Zinsniveau nur ein wenig weiter ansteigt und zusätzlich den jungen Zockern die staatlichen Schecks verwehrt werden.
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Raoul H
23. Dezember 2016 17:28 at 17:28
Danke Herr Fugmann für Ihre fundierten Berichte und Einschätzungen. Immer wieder mit Freude dabei. Ich wünsche Ihnen erholsame und besinnliche Weihnachten,
Freundlichst
Raoul H.
m.d
23. Dezember 2016 17:29 at 17:29
Frohe Weihnachten euch allen.
Hier noch ein Saarländisches Weihnachtslied. Hoffe ihr versteht es. Ist auf Hochsaarländisch gesungen :)
https://www.youtube.com/watch?v=ZiolKVjM-F8
Schleswig-Holsteiner
23. Dezember 2016 17:51 at 17:51
Hallo Herr Fugmann,
wo bitte sehen Sie den freien Handel ? Wenn Sie zum Beispiel in den VSA eine Bestellung über 150 USD (inkl. Versand und Verpackung !) ordern, werden in D (also im freien Westen) Zoll und (Einfuhr-) Mehrwertsteuer (auch auf Versandkosten !) fällig. Oder fragen Sie afrikanische Landwirte warum sie keine Chance auf dem europäischen Markt haben (Stichwort Subventionen). China erhebt was auf Importe ? Usw. …
Und Donald regiert noch nicht einmal ! Ihm können Sie die Schuld daran noch nicht unterjubeln.
Nach einigen Modifikationen und einer kurzen Übergangszeit wird alles wieder seinen gewohnten Gang nehmen.
Bitte beruhigen Sie sich, lieber Herr Fugmann, der Welthandel wird nicht kollabieren (… und Donald ist kein Hitler, äh .. Führer). Versprochen !
Übrigens einen herzlichen Dank für diese tolle Seite mit ihren interessanten Beiträge.
Ihnen, Herr Fugmann und dem gesamten FMW-Team ein fröhliches Weihnachtsfest !
sabine
24. Dezember 2016 20:37 at 20:37
Vielleicht sollte man im Umkehrschluß eine freie Presse-Marktwirtschaft (wie in USA!!!) in Deutschland erlauben, ohne Zwangs-Gebühren. Das spart sicher auch viele verschwendete Kosten. (8,3 Milliarden pro Jahr in Deutschland mehr Kaufkraft. Wär doch was.)
Ich höre seit 7 Jahren kein Radio, hatte noch nie einen Fernseher, hab höchstens bei Freunden etwas geschaut, zahle aber seit über 20 Jahren diese Zwangsgebühr. Ich hasse Sportsendungen. Sport schauen ist keine Sport, sondern Ablenkung, bzw. Volksverdummung!
https://www.youtube.com/watch?v=pbwegUS6gP0
http://www.lichtland.org/lul/docs/Die_4_GlobalisierungsGesetze.pdf
Petkov
23. Dezember 2016 18:03 at 18:03
Liebe FMW-Redaktion,
ich bedanke mich bei Ihnen für noch ein Jahr finanzpolitischen Qualitätsjournalismus. Sie haben bedrohte Bären gefüttert, tollwütige Bullen am Nasenring herumgeführt, das Brexit-Feuer gerochen und den Trump im weißen Haus gesehen, während die Hillary schon Möbel dafür bestellte.
Jetzt kommt auch für Sie die Zeit, Ihren Blick auf die 4 Adventskerzen zu richten. Suchen Sie nicht nach dem steigenden Dreieck in ihrer Formation, sondern genießen Sie ihr warmes, sanftes Licht im Kreise Ihrer Familie.
Besinnliche und friedliche Weihnachten!
ET
23. Dezember 2016 18:06 at 18:06
@M. Fugmann,
Ihnen, Ihrer Familie und Ihrem Team ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches und vor allem gesundes 2017!
Ich freue mich auch für das neue Jahr auf Ihre kritische und kurzweilig vorgetragene Sicht der Dinge !
Martin
23. Dezember 2016 18:12 at 18:12
Herr Fugmann, ich wünsche Ihnen ein schönes, friedliches Weihnachtsfest.
Vielen Dank für die vielen interessanten Einblicke.
Amadeo
23. Dezember 2016 18:19 at 18:19
Frohe Weihnachten, und guten Rutsch, Herr Fugmann. Und danke für alles.
tomgala
23. Dezember 2016 18:54 at 18:54
Weihnachten !
Eigentlich wollte ich dieses Jahr gar nicht hingehen, aber wenn Ihr alle geht geh ich halt auch.
Nette Zeit Euch allen und schenkt dem Markus noch ein paar „klicks“ auf die schönen bunten Werbebanner. Dann geht es hier auch 2017 munter weiter.
Pathfinder
23. Dezember 2016 19:00 at 19:00
Liebes FMW Team,
Schöne, entspannte Feiertage, alles Gute für 2017 und besten Dank für Eure immer sehr informativen Ansichten zum Börsengeschehen !
back2life
23. Dezember 2016 19:47 at 19:47
Lieber Herr Fugmann, ein frohes Fest und erholsame Tage mit Ihre Familie wünsche ich auch und freue mich, wie immer, Sie und das FMW Team wieder zu sehen.
GKK
23. Dezember 2016 21:20 at 21:20
kann mich nur anschliessen,
ein schönes Weihnachtsfest und erholsame Tage.
…und weiter so.
sascha
23. Dezember 2016 23:21 at 23:21
@Markus frohe Weihnacht :-)
Martin B.
24. Dezember 2016 00:24 at 00:24
Lieber Herr Fugmann, vielen Dank für die kritischen Kommentare und Vorträge zum aktuellen Börsengeschehen. Schöne Weihnachten und ein alles Gute für das Jahr 2017!
V
24. Dezember 2016 09:07 at 09:07
Auch von mir schoene weihnachten!
Zu den kommentaren zuvor moechte i ch gerne anmerken dass herr fugmann zwar viele dinge richtig benannt hat, mit einer daraus abgeleiteten positionierung aber kein geld verdienen konnte. Weil entweder die bierse eben anders funktioniert, vieles schon vorab gepreist war oder der grosse crash erst no h kommt sei mal dahingestellt. Verdient haben in 2016 die bullen umd nicht die baeren.
In diesem sinne: auf ein erfolhreiches 2017. Und nie vergessen: Gesundheit und Liebe sind wichtiger als Geld.