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Marktgeflüster (Video): Ein Lehrstück aus der EU!

Die heutige Zustimmung der EU-Kommission zur Rettung der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi ist ein Lehrstück für das Funktionsweise Brüssels: da werden Regularien systematisch aufgeweicht, gleichzeitig die vielen italienischen Kleinsparer, die als Anleihehalter der Bank gemäß EU-Regularien eigentlich die Zeche mitzahlen müssten, durch einen windigen Trick aus der Schusslinie genommen - im Herbst sind (wahrscheinlich) Neuwahlen in Italien. Der Dax weiter im charttechnischen Niemandsland, während der Nasdaq in letzter Zeit häufiger schnelle Abverkäufe zeigt und damit erstmals Schwächesignale sendet..

Von Markus Fugmann

Die heutige Zustimmung der EU-Kommission zur Rettung der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi ist ein Lehrstück für das Funktionsweise Brüssels: da werden Regularien systematisch aufgeweicht, gleichzeitig die vielen italienischen Kleinsparer, die als Anleihehalter der Bank gemäß EU-Regularien eigentlich die Zeche mitzahlen müssten, durch einen windigen Trick aus der Schusslinie genommen – im Herbst sind (wahrscheinlich) Neuwahlen in Italien. Ansonsten heute überraschend gute ADP-Arbeitsmarkt-Daten aus den USA, ein in der Erwartung liegender ISM Index und schwache US-Bauausgaben (negativ für das US-BIP). Der Dax weiter im charttechnischen Niemandsland, während der Nasdaq in letzter Zeit häufiger schnelle Abverkäufe zeigt und damit erstmals Schwächesignale sendet..



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13 Kommentare

  1. Hallo Herr fugmann,

    wie immer sehr spannend und fundiert.

    Aber derzeit stellt sich mir nur eine Frage:
    wieso steigt der Mist immer weiter? Jeden Tag ein Hirni-V und dann
    nur noch nach oben.

    Warum sind die dummdreisten Märkte so dermaßen „obenauf“? Vielleicht haben Sie ja eine Theorie … Graf Dragho Zahl allein kann es ja nicht sein.
    Morgen dann wieder NFP-Tag und langes Wochenende voraus- da gibt es wieder nur eines: im 45Grad Winkel von links unten nach rechts oben. Immer dieselbe Leier – egal wie die witzlosen NFP-Zahlen auch ausfallen. . Dabei wird immer gesagt, so einfach ist Börse ja nicht. HaHa – sind denn wirklich nur noch Rißes unterwegs?

    VG KArl

    1. Sehr gute Frage, die ich mir auch seit 3 Jahren stelle.
      Vermutlich ist es tatsächlich Mafio Droghi, an den sich die Märkte naiv, stur, faul und feige klammern. Dieser covfefe’sche Kasper mit seinen hanebüchenen und fadenscheinigen Argumenten schafft es doch immer wieder aufs Neue, die Kurse zu manipulieren.
      NFP-Tag und langes Wochenende voraus: Sind die Daten katastrophal, wie im Juni 2016 oder April 2017, finden sich schon Ausreden (meistens das Wetter). Sind die Daten märchenhaft sensationell, wie fast immer (jeder Ami wird nun bald zehn 3-Stunden-Jobs pro Tag abspulen), befürchte ich eher einen 60°- bis 80°-Winkel.

  2. Hey Fugi
    Besten Dank für deine sehr guten und ausführlichen Berichterstattungen und Prognosen. Wüsche dir und deiner Familie erholsame Feiertage.
    Gruss
    Toni

    1. vielen Dank, @Kerotrade!

  3. Was bedeutet die Auswertung dieses Marktgeflüsters für die Aktienmärkte? Mario Draghi und c.o. werden alles tun, um Auflösungserscheinungen der EU zu verhindern
    und den Südländern Zeit zu verschaffen. Das bedeutet auch bei den aktuellen europäischen Wirtschaftsdaten (Quartalszahlen der EU-Unternehmen, Einkaufsmanager-Indizes, in D IFO-Index mit Sicht auf 6 Monate, GFK-Index, Arbeitslosenquote u.s.w.), dass ein Dax-Einbruch eigentlich nur dann kommen kann, wenn den USA oder China erkennbar eine Rezession droht oder die Zinsen deutlich steigen. Apropos DAX: Ich frage mich schon seit geraumer Zeit, geht es bei diesem Forum um die USA oder um Anleger in Deutschland? Jede einzelne Konjunkturzahl, jede negative Unternehmensstory aus Übersee, egal ob Kanada, oder sogar Australien, wird ausführlich präsentiert und die Situation in Deutschland wird nur beiläufig erwähnt. Klar ist, der S&P 500 ist die Leitbörse der Welt und wir würden einem dortigen Einbruch sicherlich folgen. Aber ist das in Stein gemeißelt? Vor nicht allzu langer Zeit hatten die USA noch einen Weltmarktanteil von 25%, derzeit nur noch von 15,7% ( Handelsblatt 1.6.2017). Bei aller Vorsicht: Ist ein Aktienmarkteinbruch bei diesem Zinsniveau wirklich ante portas? Ich habe in den letzten 30 Jahren schon mehrfach gesehen, wie sich ein erkennbar teurer Aktienmarkt noch lange oben gehalten hat. Kann sich noch jemand an den Spruch des FED-Chefs Alan Greenspan von dem „irrational exuberance“ der Aktienmärkte erinnern? Ich bin sicher kein Permabulle und glaube sogar an ein kommendes Sommerloch aber ich denke auch, dass der Dax schon viel höher stehen würde ohne die Abschwächungstendenzen der USA mit dem Gehabe eines narzisstischen, egomanen Präsidenten, bei dem EU-Zinsniveau, das viele Kapitalsammelstellen notgedrungen in die Aktienmärkte treibt. Warum gibt es denn seit einiger Zeit keine Korrektur? Meine Meinung. Gruß

  4. Ist doch beruhigend, daß das gefürchtete „Bail In“ nicht greift. Die EU besteht ja nicht nur aus italienischen Kleinsparern, sondern auch österreichischen und deutschen. Könnte ja auch dir oder mir passieren, daß deine oder meine Bank pleite geht, oder?
    Na also, unsinnige Gesetze/Befehle müssen nicht unbedingt befolgt werden. Das hatte Italien schon im WK2 erkannt, daher waren die Folgen dort auch nicht so schrecklich wie in Deutschland.

  5. diese EU ist nur noch da um sich am Leben zu halten…..lächerlich das Ganze…

  6. Warum kauft sich Draghi nicht einfach die Monte dei Paschi, pumpt sie vom Keller bis zum Dachboden mit frisch gedruckten EUROS voll und entlässt sie dann wieder in die „freie“ Wirtschaft?
    Von einem vorübergehenden Druck auf den USD wegen guter Daten aus Europa und bescheidener Daten aus USA kann ich nichts feststellen.
    EUR fällt schon den ganzen Tag, ebenso JPY, NZD, AUD, CAD. Nur das Separatisteninselchen hält sich einigermaßen wacker.

  7. Ich möchte hinzufügen, dass die Situation der Banken weitaus dramatischer ist.

    Renzi droht der EU mit vorgezogenen Neuwahlen. Warum? Sehen wir heute in der Analyse von Herrn Fugmann. Italien benötigt Geld um überhaupt den normalen Zahlungsverkehr noch aufrecht zu erhalten. 350 Milliarden Euro an faulen Krediten (Offiziell) kann man auf Dauer nicht ignorieren. Man geht sogar inoffiziell von 510 Milliarden Euro aus.

    Lassen Sie es mich mit den Worten von Greg Lippmann sagen: „Mir ist egal, was so eine trainierte Bullenmarkt-Research-Robbe sagt, dieses Zeug hat eine reale Chance, massiv in die Luft zu gehen.“ Nebenbei bemerkt, aufmerksame Beobachter bemerken eine Subprime-Krise 2.0 die mit Finanzierungsausfall im Automobilsektor begann.

  8. „Aber derzeit stellt sich mir nur eine Frage:
    wieso steigt der Mist immer weiter? Jeden Tag ein Hirni-V und dann
    nur noch nach oben.“

    Wieso shortet Ihr den „Mist“ nicht, bis der Arzt kommt, würde mich freuen… ;)
    Macht Ihr nicht ? Verzweifelt, das seid Ihr, liebe Bären… :D

    Dass da a bisserl mehr den Markt beeinflußt, sollte doch klar sein…?
    So, genug der Häme, wenn Ihr weiter den „Mist“ shortet, so wird dass nicht so toll enden….Marktanalyse, das kriegen wir nicht hin….

    Wir leben nicht in „normalen Zeiten“, nur weiter so liebe Bären…

  9. Hey Fugi warum gelöscht haben sie die Schnauze voll.
    puts nix als puts

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