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Marktgeflüster (Video): Fliegt Europa in die Luft?

"Europa blows up" (Europa fliegt in die Luft), so heute ein amerikanischer Börsenkommentator über die heftigen Turbulenzen an den europäischen Anleihemärkten..

„Europa blows up“ (Europa fliegt in die Luft), so heute ein amerikanischer Börsenkommentator über die heftigen Turbulenzen an den europäischen Anleihemärkten mit einem weiteren Abverkauf italienischer Anleihen und der Flucht in die Sicherheit deutscher Anleihen. Die Renditedifferenz (spread) zwischen deutschen und italienischen Anleihen nun mehr als 200 Basispunkte (2%), ein Niveau, das zur Ansteckung anderer Peripherieländer der Eurozone führt, so kürzlich Goldman Sachs. Und in der Tat passiert genau das, unter Druck auch spanische Anleihen, nachdem die Opposition in Spanien die Regierung Rajoy stürzen will. Mit dem Satz „wir werden alles tun, um den Euro zu retten“ kündigte Draghi einst das QE der EZB an, nun endet das QE der Notenbank absehbar, und schon sind die Turbulenzen wieder da! Die Aktienmärkte halten sich noch weitgehend stabil, aber die Panik kann von den Anleihemärkten auf die Aktienmärkte übergreifen..



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13 Kommentare

  1. Darf ich mal eines ehrlich sagen : Ich würde mal sagen, dass 70-80 % der Menschen bis heute nicht realisiert haben, dass im März 2019 Lehman „vorbei ist“ ?

    Das ist nämlich dann, wenn die EZB sagt, diese ganze bescheuerte „Lehman-“ Marktverzerrung ist vorbei – die Italiner ? Dagegegen sind die gar nix ! Systemrelevant ? ;)

  2. Der einzige Staat, der den EUR-Laden zusammenhält ist Deuschland – siehe den Bufu !

    Deshalb ist sogar Italien für Europa „nicht systemrelevant“. Punkt !!! Siehe ESM.

    Für Italien wäre hingegen ein eventueller EU/EUR – Austritt sehr wohl systemrelevant/exsistenz relevant.

    Mit „Klopapier- Währungen“ a la „neue italienische Lira“ , erzeugt man nicht gerade Vertrauen ?

    Das haben die Griechen gelernt ?…. :D

    Der einzige Staat, der den EUR verlassen kann ist : Deutschland, welch Überraschung…

  3. Bei allem nötigen Respekt vor den Amis :

    http://www.sueddeutsche.de/politik/trump-der-unberechenbare-die-weltordnung-von-einst-gilt-nicht-mehr-1.3991887

    Und, beim Donald, ich glaube schon, er war sehr überrascht, dass er zum Präsidenten gewählt wurde ? Das ist die gleiche Leier wie beim Brexit, wir Menschen / die Börse sind unberechenbar ?

    Und genau deshalb mag ich die Miss Börse / uns Menschen…

    1. @Marko, sag nicht Miss Börse, sondern Missis, sie ist verheiratet
      ….mit der Fed?.

  4. Bullenwarnung:Man diskutiert ewig ,ab welchem Zinsniveau es gefährlich würde für Aktien.Da sind natürlich wieder die mit den grössten Fehlprognosen bekannten Goldmann Prognostiker mit 4% für US Anleihen einsame Spitze.David Rosenberg von Gluskin Sheff sagt es komme nicht auf die Höhe an, sondern auf die Veränderung.In der Vergangenheit habe stets ein Anstieg von 200 Basispunkten einen Bärenmarkt eingeläutet.Bei der als Masstab geltenden 10 J. US Anleihe haben wir also schon einen Anstieg von 1,7 %
    vom Tief der Rendite bei 1,4 % .
    Zudem sei der gleichzeitige Anstieg des Ölpreises u.der Zinsen ein sehr toxischer Cocktail für Aktien.
    Die Weltleitbörse USA hat als schöne Nebenwirkung noch einen steigenden $.
    Da wahrscheinlich nicht am Tag X. alle am Hochpunkt umschichten werden, könnte es doch sein ,dass zuerst keine Neukäufe getätigt werden, was nach mener E. schon reichen würde, um langsam den BÄRENMARKT einzuleiten. Für diejenigen die nicht mehr wissen was ein Bärenmarkt ist ,weil der letzte schon 10 Jahre zurück liegt, oder diejenigen die noch nie einen erlebt haben,können googeln!!

  5. Wenn der Kommentator meint ,Europa fliegt in die Luft u.damit die italienischen Verhältnisse anspricht, dann ist er parteiisch..Italien ist ja nur ein Teil der EU, aber will denn Italien nicht genau das machen ,was die USA als Ganzes schon lange machen d. h. Mehrausgaben, Mehrverschuldung u.s.w.
    Ohne die EU schönzureden hat sie insgesamt noch Handelsbilanzüberschüsse.Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die US Anleihen u.besonders die Unternehmensanleihen fallen u.die Zinsen noch mehr steigen,
    DANN KÖNNEN DANN DIE USA MIT DER EU U.MIT DEN SCHWELLENLÄNDERN ZUSAMMEN IN DIE LUFT FLIEGEN.

  6. Eine aufregende Woche nach Pfingsten liegt hinter uns, doch hat sich das große Bild für die Aktienmärkte (speziell Dax und US-Indizes) geändert? Meine Sicht:
    Monetäres Bild:
    Nach dem FED-Protokoll diese Woche ist klar, dass es ziemlich sicher zu einer Anhebung der Leitzinsen Mitte Juni auf 2,0% kommt. Durch die Turbulenzen sind die US-Zinsen gg. der Vorwoche gesunken (2yr 2,51% – 10yr 2,93%). Sehr interessant fand ich, dass selbst FED-Mitglieder auf die Möglichkeit einer Invertierung der Zinskurve hinweisen – worüber ich schon seit Monaten schreibe. Was bedeutet das? Die Fed wird sehr vorsichtig mit ihren Zinsanhebungen vorgehen und man sprach schon davon, ein Überschießen der Inflation zu tolerieren. Wenn das kein Wink mit dem Zaunpfahl ist!
    Dieses Zinsszenario gilt es zu verhindern, weil es ein unglaublich sicheres Rezessionszeichen ist.
    Fundamentales Bild:
    Die Frühindikatoren für die EU-Zone haben sich etwas verschlechtert, für die USA bringt die Dollarstärke Tag für Tag mehr Gegenwind für die „Multi Nationals“. Auf der anderen Seite ist in D der vielbeachtete Ifo-Index nicht mehr gefallen, der Welthandelsindex (Schifffahrt, Schiene, Straße und Lufttransport) nach drei Monaten wieder gestiegen und weist auf keinen Einbruch hin.
    Der höhere Ölpreis frisst Kaufkraft der Verbraucher und konterkariert in den USA die Wirkung der Steuerreform.
    Geopolitik:
    Die trumpschen Sanktionen gegenüber dem Iran haben schon ein nicht zu unterschätzendes Störpotenzial, insbesondere wegen der unglaublichen Dominanz des Dollars im Wirtschaftsgeschehen. Wer sich gegen die Interessen der USA stellt, kann teure Strafen bekommen und sogar vom Dollarhandel ausgeschlossen werden. Der $ ist nach wie vor die Weltreserve-Währung, der außerdem betrug das Volumen des Ölhandels 2017 – 14 Bio. US-$, mehr als das BIP Chinas. Leider haben die USA seit den Verhandlungen mit Saudi-Arabien in den 70-ern eine unglaublich starke „Waffe“ in wirtschaftlichen Auseinandersetzungen „noch“ in der Hand.
    Die große Aufregung, die Trumps Ankündigung von Zöllen auf Autoimporte in die USA, speziell in Deutschland hervorgerufen haben, sind noch keine Handlungsanweisung, denn Trump sprach davon, dies „ prüfen zu lassen“ und eine Prüfung könnte erst einmal Monate in Anspruch nehmen.
    Die Entwicklung in Italien hat sich durch den Renditeanstieg um 200 Basispunkte gg. deutschen Papieren weiter verschärft. Nur gibt es noch keine konkreten politischen Maßnahmen und die Rechten und Linken haben teilweise sehr konträre Vorstellungen, allein aus ihren Wählerinteressen (Industriepolitik für den Norden – Sozialpolitik für den Süden). Die EZB besitzt ein Drittel der Italienpapiere und damit wird Italien die EU derzeit nicht zertrümmern, sondern die Nullzinspolitik der EU zementieren. Ich weiß, diese Aussage wird einige Forumsteilnehmer in Rage bringen, aber die EU könnte sich auf den Spuren Japans bewegen (zumindest für eine gewisse Zeit). Aber was ist die Alternative bei der Dimension des italienischen Schuldenproblems? Soziale Unruhen, Aufstände?
    Fazit:
    Geopolitische Unsicherheiten, Zinsanstieg (USA), Inflationsanstieg und rückläufige Indikatoren (Stagflation) rufen nach der Korrektur, doch das, was ich geschrieben habe, ist bei den Großinvestoren bekannt und sollte in den Kursen drin sein.
    Die Korrektur sollte auch rasch kommen, denn bereits in dieser Woche deutet sich charttechnisch eine Umkehrung des s.g. „Todeskreuzes“ an. Ohne weitere Kursverluste im Dax wird schon in wenigen Tagen die 38-Tageslinie die 200-Tageslinie von unten nach oben schneiden und kurz darauf auch die 50-Tageslinie. Eine relativ seltene, aber für die Bullen sehr aussichtsreiche Konstellation. Auf der anderen Seite dürften sich knapp unter dieses sehr beachteten Durchschnitts bei 12700 sehr viele Stopploss-Orders befinden, mit dem Potenzial eines heftigen Kursrutsches. Es wird spannend.
    Gruß

    1. @ Wolfgang – vielen Dank für die umfangreiche fundamentale Darstellung Deiner Einschätzung und der Faktenlage.
      Deine allgemeinen Anssichten teile ich. Die Zeitangaben sehe ich jedoch anders.
      Für den konkreten Handelsansatz und das reale Trading ist die Frage des Timings von zentraler Bedeutung.
      Chartbetrachtungen sind so populär wie unsicher. Sie bergen zahllose Interpretionsmöglichkeiten und erinnern an die Parabel jener Blinden, die ein Tier beurteilen sollen und erbittert in Streit geraten.
      Gleichwohl gibt es hervorragende „Indikatoren“ die ein Licht auf das werfen, was hinter der Oberfläche wirklich abgeht.

      Um konkret zu werden nenne ich zwei Beispiele:
      a) Mitte Januar gab es sehr ungewöhnliche Veränderungen die auf ein Ende des Upmoves hindeuteten. Tradingtechnische Konsequenz: Exit Ende Januar aus allen Long Positionen
      b) Anfang Mai, während das halbe Forum über abstruse Statistiken zu „Sell in May“ diskutierte, und als Herr Fugmann den grossen Downmove verkündete https://finanzmarktwelt.de/videoausblick-im-mai-verkaufen-88722/
      zeigte sich in den Indikatoren, dass ein starker Upmove bevorsteht.
      Tradingtechnische Konsequenz: Ich bin mit grosser Position synthetisch Long eingestiegen und habe diese im weiteren Verlauf Zug um Zug aufgestockt.
      Ein freundlicher Zeitgenosse dieses Blogs wies auf die heikle Frage der email Weitergabe hin. (Vielen Dank an Michael).

      Meine Discard email adresse hatte ich bereits mehrfach gepostet, hier ist sie noch einmal
      [email protected]
      – falls Interesse besteht, hinter die Fassade zu blicken, aufziehende Gewitter im Vorfeld zu erkennen und noch besser: Den Tiefpunkt einer Entwicklung zu bestimmen, um anschliessend long einzusteigen.
      Sei es mit Aktien, sei es mit short Puts, long Calls oder Short VXX.
      Wie gesagt, ich schreibe es Dir, weil ich Deine Analytik sehr schätze und weil es bei Dir auf fruchtbaren Boden fallen wird.

      Herzliche Grüsse

      1. Danke Segler, genau daran bin ich interessiert. Wie du siehst, versuche ich aus einer Vielzahl von Indikatoren (fundamental, monetär, sentiment-technisch) ein Bild zu erstellen, welches das tägliche „Rauschen“ ausblendet. Auch unter dem Ansatz, Wendepunkte wenigstens im größeren Zeitfenster erkennen zu können. Da ist deine etwas andere technische Sicht eine echte Bereicherung. Die Charttechnik mit ihren vielen Interpretationsaussagen lieferte mir hier im Zeitraum meiner über 25-jährigen Börsenerfahrung einen relativ bescheidenen Profit.
        Wir bleiben in Kontakt.
        Viele Grüße

  7. Im Moment scheint die ganze Hoffnung der US Börse auf den Aktienrückkäufen zu liegen was vor allem die IT– Aktien ( Nasdaq) beflügelt.Nehmen wir an der Markt würde eigentlich fallen, aber durch die Rückkäufe der Firmen wird der Markt gestützt u.hilft den Umschichtern auf hohem Niveau auszusteigen.Wie schon gesagt, Rückkäufe sind nur sinnvoll bei Unterbewertung.Die Rückkäufer könnten doch vielleicht im Zeitraum
    von 3–6 Monaten ihre Aktien 20– 30% billiger kaufen.Die nächsten Monate werden uns die Antwort geben.

  8. Wann fliegt der Bufu in die Luft ?

    Es ist doch klar : Italien hin oder her ? Wenn man denkt, ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre die Lösung, nebst einem Schuldenerlass in Höhe von 250 Mrd EUR, und dazu noch denkt, man sei danach kreditwürdig (bzw. ein EUR-Mitglied) , dem würde ich wirklich dem Gang zum Arzt seines Vertrauens empfehlen ? :D

    Und es es besteht sehr wohl ein Unterschied, ob ich eine Firma XYZ an die Wand fahre,
    oder : ob ich einen Staat an die Wand fahre ?

    Natürlich gibt es 2 Kandidaten, die überhaupt nix im EUR zu suchen haben, dafür haben aber die 2 Kandidaten ebenso „vor-Lehman“ vom EUR-Schlaraffenland profitiert, nebst anderen ?

  9. Und bei Italien, was da auf die zu käme, bezüglich eines eventuellen EUR-Austritts ?

    Südtirol würde dann sagen : beim Eur-Austritt machen wir nicht mit, wir wollen den EUR, bzw. einen eigenen souveränen Staat, das wäre für die Südtiroler wie gemalt…

    Da dürfte es zwischen den Norditalienern und den Süditalienern richtig krachen, aber :
    wäre dies so wie 2002 ( Stichwort Eur-Krise) ? Nein.

    Keine Eur-Krise, aber garantiert eine Italien-Krise.

    Und das kann Italien nicht wollen.

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