Von Markus Fugmann
Wir haben heute im wahrsten Sinne des Wortes katastrophale US-Konjunkturdaten gesehen: die US-Einzelhandelsumsätze negativ, die US-Industrieproduktion so schwach wie seit dem Jahr 2009 nicht mehr. Manches davon ist sicher durch die Katastrophen Harvey und Irma bedingt, aber eben nicht alles (z.B. die schwachen Autoverkäufe). Gleichwohl ist die Stimmung der Amerikaner so gut wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr (was die Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage betrifft), 65% erwarten steigende Aktienkurse (Allzeithoch!). Auch die Wall Street heute gut gelaunt, weil man sich sagt: wenn die Konjunkturdaten wegen der Hurrikanes schwach sind, wird die Fed die Zinsen nicht anheben. Der Dax dagegen weniger euphorisch, auch weil der Euro steigt – und der steigt, weil die Löhne in der Eurozone deutlich steigen und der EZB damit eine Ausrede nehmen, die Geldpolitik zu straffen..
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Was muss eigentlich noch passieren, damit die Ami-Indizes endlich fallen ? (Wasserstoffbombe, Raketen über Japan, katastrophale Daten aus USA)? Wahrscheinlich müsste der Präsident umgebracht oder ne Atombombe auf Südkorea abgeworfen werden, bevor das was passiert.
Und warum ist die Verbraucherstimmung so euphorisch, die Wirtschaftszahlen sprechen doch eine ganz andere Sprache?
Vor 1-2 Jahren wären solche Ereignisse noch ausschlaggebend gewesen für einen kräftigen Rutsch nach unten.
Ich verstehe das so langsam nicht mehr.
Ich bin ja nur ein Laie, daher stelle ich mal eine Frage in den Raum die mich schon einige Zeit umtreibt. Kann es sein, dass die Börsen nicht fallen weil es für den Normalbürger kaum mehr eine Möglichkeit gibt sich sonst etwas zusammen zu sparen? Und ich meine sparen, nicht spekulieren und schon gar nicht finanzieren.
Kaufe ich mir eine Unze Gold, so kostet das ja eine Stange Geld. Wer hat soviel Geld im Monat übrig? Oder im Quartal?
Kaufe ich mir eine Wohnung oder ein Haus, so kostet mich das noch viel mehr Geld. Wer hat sich denn in den letzten 10 Jahren soviel Geld zusammen gespart um sich heute eine Immobilie leisten zu können? Leisten, nicht finanzieren.
Oder soll ich mir Anleihen zulegen? Da schneide ich, denke ich, bei einem normalen Sparbuch, mittlerweile besser ab. Und das Geld auf dem Konto ist wohl die schlechteste Lösung.
Also.
Was bleibt für den Normalbürger übrig? Ich denke, die Börsen brechen erst ein wenn, entweder die Zinsen wieder annähernd Normalniveau erreicht haben, also bei 3-4% und mehr stehen. Oder, was für mich wahrscheinlicher ist, sie brechen erst ein, wenn die Normalbürger, die diese Hausse nähren, sich die Aktien nicht mehr leisten können weil sie zu teurer geworden sind.
NUR ein WK3 kann die Indizies zum Absturz bringen…aber vorher gehts immer weiter aufwaerts.
Da soll einer Durchblicken….
Mich langweilts mittlerweile und deshalb bin ich am polieren…
Wos i hob,des hob i in de taesch!
„Was muss eigentlich noch passieren, damit die Ami-Indizes endlich fallen ?“
Na die Antwort sollte, eigentlich, einfach sein ?
„Was bleibt für den Normalbürger übrig? Ich denke, die Börsen brechen erst ein wenn, entweder die Zinsen wieder annähernd Normalniveau erreicht haben, also bei 3-4% und mehr stehen…“
Und warum ? Na, wegen Lehman…
Die Börsen können , eigentlich, gar nicht einbrechen… es sei denn…
„Manches davon ist sicher durch die Katastrophen Harvey und Irma bedingt, aber eben nicht alles (z.B. die schwachen Autoverkäufe). Gleichwohl ist die Stimmung der Amerikaner so gut wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr (was die Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage betrifft), 65% erwarten steigende Aktienkurse (Allzeithoch!).“
Viele vergessen folgendes : die FED und gerade die EZB !!!
Und Lehman usw, wer es bisher noch nicht verstanden hat : die Notenbanken müssen die Zinsen erhöhen, was natürlich nicht so schlecht ist für die Aktien… :D
Und, was lernen wir daraus ? ;) :D
Immer weiter Short, ziemlich hohe Short-Quote beim Dax, lernen ?!?
Learning by losing ?
beim Dax ist das Sentiment mit dem Anstieg schlagartig ebenfalls gestiegen, höchster Stand seit Februar, siehe hier:
http://www.boerse-frankfurt.de/nachrichten/aktien/Marktstimmung-Eine-kurze-Geschichte-ploetzlicher-Risikofreude-2303936
Also von der Shortseite her meiner Ansicht nicht mehr viel Aufwärtsdruck.
Denke daher eher an Seitwärts für die nächste Woche und weiterer Volaabbau.
Die Aktienmärkte fallen trotz negativer Meldungen (Geopolitik, Wachstumssorgen, Kreditentwicklung) nicht. Aus meiner Sicht wird da die Bedeutung der Zinsen (Anlagenotstand) wieder deutlich, auch wenn sich dies schon wirklich sehr abgedroschen anhört. Ich kann mich noch gut an die Aussage eines Wallsteet-Analysten erinnern, der im Jan//Feb.behauptete, die Aktienmärkte bekämen erst dann richtig Probleme, wenn die Rendite der10-jährigen US-Treasury auf 3,5% steigt. Sonst bleibt nach Inflation zu wenig. In Industrieländern müssen mind. 20% der Bevölkerung als Rentner u.a. über Pensionskassen, Betriebsrenten u.ä. versorgt werden. Bei den heruntermanipulierten Zinserträgen liegt demzufolge der Schlüssel zu einem Aktieneinbruch gewollt oder ungewollt in der Hand der großen Notenbanken. Beispiel für diesen Notstand ist doch der größte Staatsfonds der Welt, aus Norwegen. Vor wenigen Monaten kündigte dieser an, seine Aktienquote von 60 auf 70 % anheben zu wollen. Letzte Woche kam die Meldung, dass die Quote 65,1% beträgt hat und der Wert des Fonds die 1Bio $-Grenze erreicht habe (das 2 1/2-fache des BIP). Natürlich würde Big Money (z.B. Blackrock) auch bei Anzeichen einer Rezession aus Aktien aussteigen und das Geld sicherstellen. Aber wie viele Rezessionen hat es in der Vergangenheit ohne stark steigende Zinsen oder Inflation gegeben? Also: Ich denke, dass der 20. September in den USA (Fed-Meeting mit Zinsausblick) etwas Spannung bringen wird. Gruß