Von Markus Fugmann
Das passt alles zusammen: heute ein extrem schwaches BIP, vor allem die Verbraucherausgaben der Amerikaner so schwach im ersten Quartal diesen Jahres wie seit dem Jahr 2009 nicht mehr – das korrespondiert mit den miserbalen Zahlen von US-Einzelhandelsunternehmen und einer dort bevorstehenden Pleitewelle, während Amazon starke Zahlen vorlegt, weil der Konsum mehr und mehr ins Internet abwandert. Dazu steigt der Preisdruck beim BIP-Deflator (daher steigt der Dollar trotz der schwachen Daten, weil der Handlungsdruck auf die Fed damit größer wird) und auch die Kosten der US-Unternehmen ziehen stärker an als erwartet. Während der Dax sich seit Dienstag praktisch nicht mehr von der Stelle bewegt, ebbt die Euphorie über die Zahlen von Amazon schon wieder ab, die US-Indizes leicht im Minus..
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Zum Thema Protektionismus und Pleitewelle beim Einzelhandel würde ich Donnie empfehlen: Strafabgaben für Amazon auf alle im Ausland generierten Umsätze.
Zum Thema Dilettantismus: Der grassiert augenscheinlich ja auch und v. a. an der Wall Street. NAFTA bleibt in Kraft, der fehlgeleitete Kurs des USDCAD paradoxerweise auch. Auch hier gilt, was wir unseren Kindern lehren: Erst denken, dann handeln (im doppelten Sinn des Wortes).
Zum Thema BIP-Deflator und Zinserhöhung: Letztere sollte langsam aber sicher doch endlich mal eingepreist sein, nachdem sie vor mindestens 2 Jahren in den schlüpfrigsten Trader-Träumen aufgetaucht ist und seither fast jeden Morgen danach lebhaft gehandelt wurde.
Dankeschön fuer die top Arbeit und ein wohlverdientes, verlängertes WE :)
Beste Grüße
Was hier zwar nicht erwähnt wurde, aber eigentlich nie erwähnt wird und auch einmal erwähnt werden muss: Meine Lieblingswährung Cable:
Welche fehlgeleiteten Interessen treiben eigentlich den Kurs dieser Währung seit Mitte März in derart utopische Höhen?
Ich meine explizit nicht die Entscheidung für Neuwahlen im April, sondern den Trend seit Mitte März. Handelt es sich hier um den smarten britischen Galgenhumor:
http://www.n-tv.de/politik/EU-fuerchtet-Engpaesse-bei-hartem-Brexit-article19787581.html
wünsche auch jedem ein schönes wochenende. Supergute Arbeit hier.
https://youtu.be/OiWaLDt7irM
Sehr gutes Video vom Hüfner, danke dafür.
Bin auch zu 100% überzeugt, daß ein Austritt Italiens nur mit einer gleichzeitigen Staatsinsolvenz möglich ist. Oder mind. ein drastischer Schuldenschnitt.
Daher sinkt aber auch die Wahrscheinlichkeit etwas, daß sowas in naher Zukunft passiert.
Was die restlichen (ebenfalls sachlich korrekten) Aussagen betrifft, muss man abwarten, ob die anderen Marktteilnehmer das ähnlich sehen, und da liegt Hüfner möglicherweise nicht richtig. Denn die Kurse bestimmen halt nunmal die Mehrheit und nicht die Hüfners, Sinns und Max Ottes.
Jedenfalls ist ein Short der italienischen Anleihen (der dortige „Bund Future“ notiert derzeit bei ca. 139) eine interessante Sache, sollten sich die politischen Lager weiter verschieben.