Anleihen

Marktgeflüster: Was ist gefährlicher?

Von Markus Fugmann

Alle Welt redet vom Grexit, kaum jemand vom Crash in China, der sich derzeit abspielt: dort scheint ein großes Unternehmen in Schieflage, Börsengänge wurden abgesagt, Anleiheemissionen verschoben. Der Shanghai Composite verlor heute 6,42% und hat in dieser Woche damit 13% verloren – der schlimmste Wochenverlust seit 2008! Jetzt muß wohl am Wochenende die chinesische Notenbank mit neuen Stimulusmaßnahmen eingreifen, sonst droht am Montag ein Blutbad.
A propos Montag: das scheint der entscheidende Tag für Griechenland zu werden – die EZB mit der nächsten Sondersitzung, nachdem sie heute die Notkredite für Griechenlands Banken in einer „Notsitzung“ erhöht hat (alleine gestern flossen 3 Milliarden Euro von griechischen Konten ab). Dazu noch am Montag das Treffen der EU-Staatschefs, im Vorfeld wurde ein Eurogruppen-Treffen anberaumt. Ansonsten heute Hexensabbat, die Bewegungen halten sich aber in Grenzen..



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4 Kommentare

  1. Bernhard Zimmermann

    Wenn die Kontrollen kämen, wäre das EUR positiv oder negativ?

    Ich habe auch noch eine technische Frage. Die GR Banken werden ja nur noch über die ELA Notkredite übers Wasser gehalten. Ist das nicht kontraproduktiv, diese Kapitalverkehrkontrollen nicht einzuführen und die GR munter weiter das Geld von der Bank abheben und sonst wohin schaffen?

  2. Anscheinend hat keiner von denen kapiert wie das Geldsystem funktioniert. Geld ist auf Schulden gestützt, das heißt das ohne Schulden kein Geld vorhanden ist. Banken sind zum Geld generieren berechtigt. Im Folgenden heißt das, wenn ein Kunde in die Bank kommt und möchte einen Kredit haben, die Bank den Kredit nach eingehender Prüfung genehmigt, einen Betrag in den PC gibt und schon ist das Geld da. Der Kreditnehmer bestätigt mit seiner Unterschrift nur, das er das Geld mit Zinsen zurück zahlt. Somit sind jetzt 10.000 Euro aus dem Nichts entstanden, die es vorher nicht gab.

    Würde Griechenland jetzt hingehen und irgendeine Bank eröffnen, sagen wir mal „Troja Bank of Greece“, bei der dann der Finanzminister vorstellig wird und einen Kredit im Rahmen von 320 Mrd. Euro beantragt und der zuständige Sachbearbeiter diesen Kredit genehmigt, wären alle erstaunt und Griechenland schuldenfrei. Die Bank lässt man dann sachgemäß nach einiger Zeit verschrotten und alles ist wieder prima.

    In dem jetzigen Geldsystem sind Schulden eigentlich nur ein Witz, ein Kredit wird aus dem Nichts geschaffen und fordert hart verdientes Geld ein, was für ein Schwachsinn.

    1. Die Darstellung, wie die Bank Geld aus dem „nichts“ schöpft, ist falsch. Nur die EZB kann das, Geld aus dem Nichts entstehen lassen (digital oder als Bargeld). Die Banken können sich alledings durch Hinterlegen der Kreditverträge bei der EZB immer wieder neues Geld leihen, das sie dann an die Kunden als neuen Kredit ausgeben können. Die EZB kann also die Kreditmenge dadurch beeinflussen, dass sie die Zinsen ändert, die Beleihungsgrenze für hinterlegte Kreditverträge ändert, oder einfach eine Grenze der Kreditmenge festlegt.
      Andersrum: Wenn sich jede Bank Geld selber machen könnte (und das dann an Kunden und den Finanzmenister ausgeben kann), warum brauchen die grichischen Banken dann die Notkredite von der EZB? Wofür sind die Langfristkredite (TLTRO), die sich Banken bei der EZB besorgen können, wenn sich Banken doch angelblich beliebige Mengen Geld selber machen können?
      Weniger Oberflächlichkeit und mehr Wissen würde der öffentlichen Diskussion sehr gut tun.

  3. Leider kein Blutbad in Shanghai,da Feiertag!Könnte man wissen!

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