Die Marktzinsen (Renditen für Staatsanleihen) klettern zum ersten Mal seit der Finanzkrise über die Höhe der durchschnittlichen Dividendenrendite bei Dax-Aktien. Ein beachtenswertes Ereignis, auch wenn es für Anleger keine kurzfristige handfeste Änderung mit sich bringt.
Marktzinsen übersteigen Dax-Renditen
Diese Grafik zeigt seit 2005 als weiße Linie die Marktzinsen in Form der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe. In blau sehen wir die durchschnittliche Dividendenrendite der im Dax enthaltenen Aktien. Man sieht: Zuletzt kreuzten sich die beiden Linien während der Finanzkrise 2008. Danach gab es sehr lange Zeit tiefere EZB-Zinsen und damit auch Marktzinsen. Aber die Anleiherenditen klettern seit 2022 wieder deutlich dank erhöhter EZB-Zinsen. Und jüngst pusht die Aussicht auf die deutlich anspringende deutsche Staatsverschuldung (500 Milliarden Euro Sondervermögen) die Marktzinsen noch weiter nach oben. Die Renditen der Dax-Konzerne, die seit mehr als 10 Jahren immer grob gesagt um die 3 % schwanken, liegen aktuell bei 2,68 % (Aussicht für die nächsten zwölf Monate). Die zehnjährige Bund-Rendite liegt jetzt bei 2,79 %. Damit sind deutsche Staatsanleihen lohnender als Dax-Aktien – zumindest für die Anleger, die auf jährliche Ausschüttungen schauen!
Der folgende Chart zeigt den selben Vergleich, nur für die letzten fünf Jahre. Hier sieht man deutlicher den leichten Rückgang der Dividendenrenditen bei Dax-Aktien, und gleichzeitig den Anstieg der Marktzinsen, die jetzt die Dax-Renditen überflügelt haben.
Game Changer?
Ist das der Game Changer am deutschen Kapitalmarkt? Was bedeutet das für den einzelnen Anleger? Erstmal recht wenig. Aber man könnte sich grundsätzlich seine Gedanken machen! Für Anleger, die auf jährliche Ausschüttungen blicken, sind damit deutsche Bundesanleihen attraktiver als Dax-Aktien. Das soll schon was heißen. Was ist passiert? Die Geschäfte der Dax-Konzerne laufen zwar blendend, und die Dividenden werden auch spürbar erhöht.
Aber die Kurse der Dax-Aktien sind eben auch kräftig gestiegen. Dadurch sinken die Dividendenrenditen. Gleichzeitig – wie vorher erläutert – steigen die Martzinsen, und machen damit Anlagen in Staatsanleihen attraktiver. Und die anstehende Schuldenflut des deutschen Staates dürfte die Anleiherenditen womöglich auf längere Zeit noch weiter antreiben. Experten sahen jüngst für 2028 ein Niveau der Bund-Renditen von 4 %. Dass die Dax-Renditen jetzt unter den Bund-Renditen liegen, könnte grundsätzlich als Warnsignal für Aktienanleger angesehen werden. Sind die Kurse zu heiß gelaufen? Beim Blick auf die KGV-Aussicht sieht man einen Wert von 15,65 für die nächsten zwölf Monate im Dax – ein noch moderater Wert.
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die frage ist, besteht die welt nur nich als us pump money, dessen renditen durch doge noch halbwegs im zaum gehlaten werden?
der hiesige blackrock filialleter fritze merz versucht ja ebenfalls den finalen ausverkauf der (manchmal ob ihres kaufkrsftverlustets widerwärtig renitenten) klassischen mittelklasse auch in eurpoa einzuläuten. mal sehen in wie weit sich die natürlich deutlich rationalerer anlegerklasse der anleiheninvestoren diese exaltiertheiten der wallstreet noch gefallen lassen. die sind die einzigen, die eine kurzfristige implosion des aktuellen fiatsystems noch kontrollieren könnten.
Der nächste politische Schlag ins Gesicht des Luftverkehrsstandortes Deutschland von seiten einer möglichen künftigen Bundeskanzler Friedrich Merz-Bundesregierung/Koalition. Zum einen ist ja zu befürchten, daß Bundeskanzler Friedrich Merz die wettbewerbsverzerrende Luftverkehrssteuer „ein drittes Mal“ erhöhen wird, und eine Kerosinsteuer „im nationalen Alleingang“ einführt. Und die Bazooka-Schuldenbombe-Politik von Bundeskanzler Friedrich Merz führt sicherlich dazu, daß Anleger weniger in Dax-Konzern-Aktien, sondern eben in deutsche Staatsanleihen investieren werden. Letzteres kann ich nur als einen Anschlag auf den MDax-Konzern Deutsche Lufthansa AG-Branchenausblick für das Jahr 2025: Langsame, aber stetige Erholung des „Geschäftsreiseverkehrs“ ansehen.