Europa

Maschinenbau in Deutschland: Absturz ohne Ende

Der Maschinenbau ist nach der Autobranche der zweitgrößte Industriezweig in Deutschland – und die Lage des Maschinenbaus ist derzeit alles andere als rosig. Bereits Anfang Juli hatte der Verband der Deutschen Maschinenbauer, VDMA, die Erwartungen für das Gesamtjahr 2019 deutlich gesenkt von zuvor +1% auf nun -2% – und die heute veröffentlichten Zahlen des VDMA deuten darauf hin, dass selbst diese abgesenkte Erwartung noch zu optimistisch ist!

Wie der VDMA heute meldet, liegt der Rückgang der Aufträge der deutschen Maschinenbauer bei -9% – wobei sowohl Bestellungen aus dem Inland als auch aus dem Ausland gleichermaßen um -9% zurück gingen. Doch ist der Rückgang aus dem Ausland entscheidender, weil ca. 75% der hierzulande gefertigten Maschinen ins Ausland verkauft werden. Es ist vor allem der Trumpsche Protektionismus, der den deutschen Firmen im Maschinenbau zu schaffen macht – dazu Unsicherheiten aufgrund des Brexit, die Talfahrt der deutschen Autoindsutrie und und und!

 

Dazu schreibt VDMA:

 

„Im ersten Halbjahr 2019 verbuchten die Maschinenbauer einen Orderrückgang von real 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei das Minus im In- und Ausland dieselbe Höhe aufwies. „Dieser Rückgang geht auf die schwächere Weltkonjunktur, die zahlreichen meist politisch motivierten Verwerfungen und den tiefgreifenden Strukturwandel in der Automobilindustrie zurück“, erläuterte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.

Im Juni 2019 verfehlte der Auftragseingang im deutschen Maschinenbau sein Vorjahresniveau um real 5 Prozent. Während die Inlandsbestellungen im Berichtsmonat um 16 Prozent sanken, konnten die Aufträge aus dem Ausland ihr ohnehin recht hohes Vorjahresniveau halten. „Überraschend ist die Zahl der Großaufträge aus den Nicht-Euro-Ländern. Sie war im Juni 2018 schon hoch und ist nun nochmals gestiegen, so dass ein Plus bei den Bestellungen aus den Nicht-Euro-Ländern von 2 Prozent resultierte. Es kommt extrem selten vor, dass ein ohnehin schon hohes Vorjahresniveau bei den Großanlagen gehalten, geschweige denn ausgebaut werden kann“, sagte Wortmann. Aus dem Euro-Raum verbuchten die Maschinenbauer im Juni dagegen ein Bestellminus von 9 Prozent.

Im Drei-Monats-Zeitraum April bis Juni 2019 zeigte sich die schwächelnde Maschinenbaukonjunktur ebenfalls deutlich, die Aufträge sanken um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Inlandsbestellungen gingen um 12 Prozent zurück, die Auslandsorders sanken um 6 Prozent. Die Aufträge aus den Euro-Ländern schrumpften dabei um 7 Prozent, aus den Nicht-Euro-Ländern kamen 5 Prozent weniger Bestellungen.“

 

Der deutsche Maschinenbau verkauft 75% seiner Produkte ins Ausland

CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=594680



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1 Kommentar

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