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Massive Divergenzen bei US-Indizes, „unbegrenztes Abwärtsrisiko“: „Ich möchte einfach nicht long sein“!

Über die Bullen an der Wall Street, die in einer prekären Situation sind!

In amerikanischen Medien dominiert nach wie vor das Narrativ: das ist eine Korrektur, ganz normal, mehr nicht. Danach werde es, wie in den letzten Jahren, wieder nach oben gehen. Also den Dip kaufen, die schönen steigenden Charts der letzten Jahren betrachten – und dann auf die Fortsetzung der Vergangenheit in der Zukunft hoffen, so, wie es Millionen von Investoren tun, die passiv ETFs kaufen.

 

Aber das könnte schon bald nach hinten losgehen. Das zeigt J.C. Parets vom amerikanischen Finanzblog All Star Charts. Er sieht die Bullen in einer prekären Situation – und unterlegt diese Sicht mit Charts, die auf kommendes Unheil schließen lassen. Parets zeigt Divergenzen auf, die auch die Bullen interessieren sollten!

 

So etwa die massive Divergenz zwischen den US-Aktienmärkten und den Aktienindizes der „Restwelt“ (O-Ton Hillary Clinton): so erreichte der S&P 500 im dritten Quartal neue Hochs, die „Restwelt“ war da schon stark unter Druck:

 

Zuletzt gab es eine solche Divergenz auf dem (kurzfristigen) Top im Jahr 2015.

Die nächste Divergenz betrifft den Sektor „conusmer staples“, also jene Firmen, die Dinge des täglichen Bedarfs herstellen (Sachen wie Windeln etc.). Wenn die Aktienmärkte stark sind, sind meist die Aktien aus diesem Sektor verhältnismäßig schwach, weil sie als defensiv gelten. Diesmal ist das jedoch anders – eine Divergenz, die zuletzt in den Jahren 2007 und 2015 auftrat:

 

 

Die nächste Divergenz ist sichtbar in dem Verhältnis zwischen offensiven Sektoren (Finanzwerte, Tech, Consumer Discretionary) und defensiven Sektoren (Utilities, also Versorger, und der Gesundheitssektor, Healthcare). Während der S&P 500 neue Hochs erreichte, zeigt der Vergleich zwischen offensiven und defensiven Sektoren (die ratio) niedrigere Hochs und tiefere Tiefs:

Und die ist da noch die gute alte Dow-Theorie, wonach der Dow Jones Transport ein vorlaufender Indikator für die Wirtschaft ist, an dem zuerst ablesbar ist, was die Zukunft bringen wird: während der Dow Jones Industrials Index neue Hochs erreichte, begannen die Transportwerte im Dow Jones Transports bereits mit niedrigeren Hochs zu schwächeln – eine Analogie zu den Jahren 2000, 2007 und 2015 als Anzeichen für ein Top des Marktes:

 

Aber jetzt bleibt die Frage des Timings: wann wird erkennbar, dass ein Crash bevorsteht? J.C. Parets verweist dabei auf die Kreditmärkte, die bislang noch recht entspannt sind. Entscheidend sie die Relation zwischen (sicheren) US-Staatsanleihen und Junk Bonds, also Anleihen von bonitätsschwachen US-Unternehmen:

 

 

Und last but not least der Blick auf den „breadth“ am Beispiel des Nebenwerte-Index Russell 3000: wenn ein Index wie der Russell 3000 neue Tiefs erreicht, aber die Zahl der  Aktien in diesem Index abnimmt, die einen RSI unter 30 haben (also „bärisches Momentum“) – dann sei die Zeit zu kaufen, so wie im Jahr 2016 oder selbst noch im Jahr 2018:

 

 

 

Derzeit aber ist das Gegenteil der Fall, so J.C. Parets. Könne es also absehbar einen Crash geben? Sicher, meint er. Aber selbst wenn das nicht passiert und Aktien seitwärts laufen, wolle er jedenfalls in einem solchen Umfeld keine Aktien kaufen:

„Do you want to be long in that environment anyway? I’d say no way, Jose! Either way, crash or long sideways grind, I still don’t want to be long.“

 



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3 Kommentare

  1. Als wenn Sie Herr Fugmann schon jemals ein Dip gekauft haben . Freu mich jetzt schon im Dezember auf Ihre Artikel …

    1. Was kommt den im Dezember?
      Wenn Ihnen die Meinung oder der Tenor der Redaktion nicht passt, was legetim ist, dann kommunizieren Sie Ihre Gründe, Argumente für, nehme ich an, steigende Aktienkurse.

  2. Dieser User “ Bernd Schneider “ ist erfolgloser shorter und kein Bulle. Er hat sich die Nase mit den shorts verbrannt, weil er sich überhebelt hat. Anders kann ich mir seinen Unmut gegenüber Herrn Fugmann nicht erkläreen.
    Er sucht hier nur jemanden um seinen Frust darüber abzuladen warum er sein Geld verloren hat ohne zu bemerken, dass nur er selbst schuld an seinem Unvermögen ist.
    Wenn ich jemanden nicht gerne lese oder höre, dann gehe ich nicht auf seine Seite und vergeude meine Zeit damit.
    Das macht dieser USER aber , nur um Herrn Fugmann ständig zu beleidigen.
    Daher sollte man die Kommentare von diesem unsymphat einfach löschen oder bei der Prüfung erst gar nicht einblenden. Das wäre mein Wunsch an die Redaktion.
    Solche Hater die mit der ganzen Welt unzufrieden sind, sollten hier keine Bühne bekommen.
    Konstruktive Kritik sieht anders aus.
    VG
    Roberto

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