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Mehr Alkoholkonsum in der Coronakrise? Genug Toilettenpapier gekauft? Statistiker präsentieren Daten

Konsum in der Coronakrise - Beispielfoto für Supermarktregal

Die Menschen hocken während der Coronakrise wochenlang zuhause und haben Langeweile. Die logische Folge: Der Alkoholkonsum steigt deutlich an? Möchte man meinen! Aber offenbar ist dem nicht so in dieser Coronakrise, zumindest in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt aktuell in einer Sonderauswertung zum Konsumverhalten der Deutschen zeigt, sei der Absatz von alkoholischen Getränken in der Corona-Krise bisher tendenziell unterdurchschnittlich im Vergleich zu den sechs Monaten von August 2019 bis Januar 2020 gewesen. Dies liege aber auch am stark überdurchschnittlichen Absatz alkoholischer Getränke in der Weihnachtszeit, der den gesamten Durchschnitt im Vergleichszeitraum nach oben zieht.

Diese erhöhte Nachfrage nach Alkoholika zeigt sich auch vor Feiertagen seit Mitte März 2020: Die Verkaufszahlen von Spirituosen lagen kurz vor Karneval (17. bis 23. März), kurz vor Ostern (6. bis 12. April:) und aktuell in der abgelaufenen Woche vor Christi Himmelfahrt beziehungsweise dem „Vatertag“ (11. bis 17. Mai) über den Verkaufszahlen der Vorwochen, so die Statistiker. Die folgende Tabelle zeigt: Besonders Wein wurde offenbar weniger nachgefragt, und auch beim Bierkonsum war nicht viel los.

Was machen die Hamsterprodukte, nachdem die Coronakrise immer weiter abflaut?

Die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln liegt in der letzten Woche mit einem Plus von 152 Prozent immer noch ganz oben bei den Zuwächsen im Konsumverhalten. In den letzten zwölf Wochen gab es hier fast durchgehend starke Zuwachsraten. Die Nachfrage nach Seife und Desinfektionsmitteln bleibt auch in der immer weiter abflauenden Coronakrise weiterhin überdurchschnittlich, so die Statistiker. Zwar lagen die Verkaufszahlen zuletzt nicht mehr auf so einem hohen Niveau wie im März, dennoch war der Absatz von Desinfektionsmitteln in der Woche vom 11. bis 17. Mai zweieinhalb Mal so hoch wie üblich (+152 %), während der Absatz von Seife um gut ein Drittel (+38 %) über dem Durchschnitt der sechs Monate von August 2019 bis Januar 2020 lag (4. bis 10. Mai: Desinfektionsmittel +57 %, Seife +25 %).

Tja, und das „liebe“ Toilettenpapier? Da haben die Hamster wohl nach einigen Wochen gemerkt, dass ihr persönlicher Verbrauch dieser Ware auch in Krisenzeiten nicht ansteigt. Irgendwann hat man einfach genug auf Halde. Daher ist es logisch, dass hier der Absatz seit Wochen rückläufig ist. Die Statistiker dazu im Wortlaut:

Der Absatz von Toilettenpapier lag erneut fast ein Drittel (-28 %) unter dem Durchschnittswert der Monate August 2019 bis Januar 2020 (4. bis 10. Mai: -19 %). Auch bei anderen Produkten ging die Nachfrage in der 20. Kalenderwoche deutlich zurück. So lag der Absatz von Teigwaren bei -30 % und der Absatz von passierten Tomaten bei -16 % (4. bis 10. Mai: Teigwaren -28 %, passierte Tomaten -12 %). Dies dürfte auf die infolge von „Hamsterkäufen“ resultierende gesättigte Nachfrage nach diesen Gütern zurückzuführen sein und kann als Indiz dafür gewertet werden, dass sich das Kaufverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher weiter normalisiert.

Die Tabelle zeigt auch, dass diese merkwürdige Wahnsinns-Euphorie bei Mehl nachgelassen hat. Nach dem Motto „Liebe Leute, der Bäcker verkauft auch weiterhin Brot, ihr müsst tatsächlich nicht selbst Brötchen backen“.

Konsumverhalten in der Coronakrise
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  1. Pingback: Meldungen und Nachrichten vom 20. Mai 2020 | das-bewegt-die-welt.de

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