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Mehrere Gründe warum der Ölpreis nach oben klettert

Eine Öl-Bohranlage

Der Ölpreis steigt seit gestern spürbar an. Gestern Nachmittag gab es den jüngsten Schub im WTI-Öl von 61,20 Dollar auf 63,39 Dollar in der Spitze (aktuell 62,86 Dollar). Im Chart sehen wir seit Ende März Öl in rot-grün, im Vergleich zum US-Dollar als blaue Linie. Man sieht gut, wie der US-Dollar seit vorgestern deutlich weiter fällt, und damit den Aufwärts-Move im Ölpreis unterstützt (negative Korrelation). Warum kann der Terminmarkt für Öl derzeit abgesehen vom schwachen Dollar diese Stärke zeigen?

Menge Öl-Angebot durch die OPEC

Eine kurze Rückschau. Vorgestern sprach ich über mögliche Gründe, warum der Ölpreis weiter ansteigen könnte. Das Hauptproblem für die Bullen war die Verkündung der OPEC vom 1. April, dass man in den nächsten Monaten die Fördermenge für Öl nach und nach ausbauen wird. Mehr Angebot auf dem Weltmarkt drückt natürlich tendenziell den Ölpreis nach unten.

Aber da war am letzten Wochenende die Meldung der Huthis, dass man Anlagen in Saudi-Arabien angegriffen habe. Das half dem Ölpreis kurzfristig . Aber diese Meldung hat inzwischen der ganze Markt schon wieder vergessen. Denn die Saudis sind dafür bekannt, dass sie ihre Öl-Anlagen im Griff haben, und diese auch schnell repariert bekommen.

Gute Gründe für aktuell höheren Ölpreis

Ich sprach von den Impf-Hoffnungen, einem fallenden US-Dollar, und möglicherweise fallenden Lagerbeständen für Öl in den USA. Und was sehen wir zwei Tage später? Der Ölpreis steigt, weil einige positive Faktoren in der Tat eingetreten sind (was natürlich vorher nur ein mögliches Szenario war). Die Lagerbestände wurden gestern von der US-Energiebehörde im Wochenvergleich mit -5,9 Millionen Barrels veröffentlicht. Weniger Lagermenge bedeutet womöglich mehr Öl-Nachfrage, was positiv auf den Ölpreis wirkt. Deswegen sprang er gestern auch an.

Hinzu kommt wie bereits erwähnt der gestern und vorgestern weiter gefallene US-Dollar. Alles was in US-Dollar abgerechnet wird, kann tendenziell profitieren, wenn der Dollar fällt – so profitiert auch der Ölpreis. Und da wäre von gestern noch die aktuellste Analyse der Internationalen Energie-Agentur. Sie spricht von einer höheren Öl-Nachfrage. In 2021 werde die Nachfrage 230.000 Barrels pro Tag höher ausfallen als bisher angenommen – dies liege an verbesserten wirtschaftlichen Aussichten. Also: Die weltweite Konjunktur erholt sich schneller als bisher gedacht von der Pandemie. Das bringt mehr Nachfrage nach Öl, und daher kann der Ölpreis weiter steigen? Im Augenblick sieht es relativ gut aus für die Öl-Bullen.

Chart zeigt Kursverlauf im Ölpreis gegen US-Dollar seit Ende März



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