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Mester (Fed): US-Wirtschaft kann Zinsanhebung verkraften

FMW-Redaktion

Die Chefin der Cleveland-Fed, Loretta Mester, hält die US-Wirtschaft für robust genug, um eine Zinsanhebung zu verkraften. In einem Interview mit dem Wall Street Journal sagte Mester, sie wolle sich bis zur nächsten Fed-Sitzung die Daten genau ansehen, gehe aber davon aus, dass die Wirtschaft nun stark genug sei, um einen Zinsschritt zu verkraften:

“I want to take the time I have between now and the September meeting to evaluate all the economic information that’s come in, including recent volatility in markets and the reasons behind that,” Ms. Mester said. “But it hasn’t so far changed my basic outlook that the U.S. economy is solid and it could support an increase in interest rates.”

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Loretta Mester, Foto: Federal Reserve Bank of Cleveland

Der Artikel im Wall Street Journal stammt von Jon Hilsenrath, der in den USA als vermeintlich bester Kenner der Fed großen Einfluß auf die Wall Street hat. Hilsenrath hatte am Rande einer Konferenz mit Mester gesprochen – die Aussagen Mesters gegenüber Hilsenrath werden jedenfalls die Zinserwartungen, die in den Fed Fund Rates gehandelt werden, stark beeinflussen.

Zwar gebe es, so Mester weiter, aufgrund der Ereignisse und der hohen Volatilität Abwärtsrisken für die US-Wirtschaft, aber das reiche bisher nicht aus, um ihre Überzeugung zu ändern. Die US-Wirtschaft habe ein “pretty solid momentum.”

Am Rande der heute beginnenden Notenbanker-Konferenz in Jackson Hole werden im Laufe des Tages weitere wichtige Fed-Mitglieder Interviews geben: Bullard, Kocherlakota und Lockhart. Ihre Aussagen dürften den Handelstag prägen.

Nicht dabei in Jackson Hole sind Mario Draghi – der die Konferenz im letzten Jahr genutzt hatte, um den Kampf gegen deflationäre Tendenzen anzukündigen (die dann im Januar zum QE der EZB führten) – sowie Janet Yellen. Yellen scheint die Veranstaltung in Jackson Hole zu akademisch geprägt zu sein – ihr Vorgänger Bernanke hatte das Forum stets für Reden genutzt und vor allem das QE der Fed dort angekündigt, damals ein absoluter game changer an den Finanzmärkten.

Von großer Bedeutung wird die am Samstag stattfindende Rede des „heimlichen Fed-Chefs“ Stanley Fischer sein: er ist derzeit der eigentliche Kopf der amerikanischen Notenbank und für die Ausrichtung der Fed wichtiger als Yellen. Zu erwarten ist, dass seine Aussagen weniger „dovish“ sein werden als von William Dudley (Chef der New York-Fed), der am Mittwoch eine Zinsanhebung im September als „weniger dringend“ bezeichnet hatte.



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1 Kommentar

  1. Vermutlich wird Mr. Stanley Fischer das QE 4 vorstellen, das ist nötiger als eine Zinsanhebung.:-)

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