Letztlich ist die Meta-Aktie heute Nacht nachbörslich in New York um 3,1 % gefallen. Damit bewertet der Markt die Quartalszahlen und alles drum herum leicht negativ. Das Nutzerwachstum enttäuschte, und der Blick auf höhere Investitionsausgaben im nächsten Jahr begeistert offenbar auch wenig.
Blick auf Meta-Quartalszahlen – Fokus auf KI
Die Facebook-Mutter Meta Platforms wird weiterhin massiv in in KI und andere Zukunftstechnologien investieren. Im Fokus stehen dabei neben der Infrastruktur auch Projekte wie das Metaverse und Videobrillen, die künstliche Intelligenz zum Einsatz bringen. Bloomberg führt dazu aus:„Unsere KI-Investitionen erfordern nach wie vor eine umfangreiche Infrastruktur, und ich erwarte, dass wir weiterhin in erheblichem Umfang in diesen Bereich investieren werden“, sagte CEO Mark Zuckerberg im Rahmen der Vorstellung der Quartalszahlen, die einen Umsatzanstieg um 19% auf 40,6 Milliarden Dollar umfassten, bei einem Wall-Street-Konsens von 40,3 Milliarden Dollar.
Den Großteil des Geschäfts machen derweil weiterhin die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram aus. Im laufenden Quartal soll der Umsatz zwischen 45 Milliarden und 48 Milliarden Dollar liegen. Analysten hatten für das vierte Quartal im Mittel mit 46 Milliarden Dollar gerechnet.
“Wir sehen, dass KI einen positiven Einfluss auf fast alle Aspekte unserer Arbeit hat, von unseren Kerngeschäften bis hin zu neuen Dienstleistungen und Computerplattformen”, führte Zuckerberg auf einer Telefonkonferenz aus. „Es gibt viele Möglichkeiten, neue KI-Fortschritte anzuwenden, um unser Kerngeschäft zu beschleunigen.“
Meta nutzt künstliche Intelligenz, um Anzeigen zielgenauer dem jeweils relevanten Publikum zu zeigen und seine Inhaltsempfehlungen zu verbessern. Die Algorithmen wurden so umgestellt, dass den Nutzern mehr Inhalte außerhalb ihres Freundes- und Familiennetzwerks angezeigt werden. Dies ist Teil einer umfassenderen Strategie, das Engagement der Nutzer zu erhöhen und diese zum Scrollen zu bewegen. Die Verbreitung politischer Inhalte wurde reduziert.
KI-gesteuerte Feed- und Videoempfehlungen hätten zu einem Anstieg der Verweildauer auf Facebook um 8% und auf Instagram um 6% geführt, berichtete Zuckerberg. Diese Empfehlungen beruhten größtenteils auf KI-Analysen, die es dem Unternehmen ermöglichten, genauer vorherzusagen, was die Nutzer sehen wollen.
Die Verluste von Reality Labs, der Abteilung für künstliche Intelligenz und Augmented Reality, werden in diesem Jahr indessen “deutlich” steigen. Der Bereich verzeichnete in diesem Quartal einen operativen Verlust von 4,4 Milliarden Dollar. Sein Budget für 2025 stehe noch nicht fest, hieß es.
Die Prognose für die Konzernkosten in diesem Jahr liegt bei nun 96 Milliarden bis 98 Milliarden Dollar, womit Meta den oberen Rand des Ausblicks um 1 Milliarde Dollar reduziert hat.
Kommentar
FMW: Man kann es vereinfacht gesagt so ausdrücken: Der große Knaller blieb aus. Eine Sensationsmeldung über deutlich bessere Gewinne gab es nicht, ebenso fehlt der sprühende Funken im Bereich KI, auch wenn Mark Zuckerberg offenkundig ständig das Wort KI benutzt. Der nachbörsliche 3 % Verlust ist keine Katastrophe – denn man muss immer das ganze Bild im Auge haben: Jetzt verliert die Aktie zwar 3 %. Seit Jahresanfang aber ist die Aktie von Meta um 70 % gestiegen, während der Nasdaq 100-Index nur um 23 % zulegen konnte. Viel Euphorie zum Thema KI war in der Aktie also vorher schon eingepreist, und jetzt entweicht ein ganz klein wenig dieser guten Laune.
FMW/Bloomberg
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