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Starinvestor schwimmt gegen den Strom Michael Burry setzt massiv auf zwei chinesische Aktien

Starinvestor Michael Burry schwimmt mal wieder gegen den Strom und setzt massiv auf zwei chinesische Aktien. Wie der jüngste 13F-Bericht enthüllte, hat der Investor seinen Anteil an dem Online-Gigant Alibaba verdoppelt. Die beiden chinesischen E-Commerce-Schwergewichte Alibaba und JD.com sind nun die größten Positionen in dem Portfolio seiner Scion Asset Management. Bereits im Februar wurde bekannt, dass Burry auf die Tech-Werte aus China setzt. Er dürfte damals so ziemlich am Tiefpunkt bei Alibaba eingestiegen sein, was aus einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht hervorgeht.

Michael Burry setzt auf China-Aktien

Michael Burry, der durch den Film „The Big Short“ berühmt gewordene Vermögensverwalter, ist jetzt Big-Long in chinesische Aktien investiert. Wie Bloomberg aktuell berichtet, hat er seine bullischen Wetten auf die E-Commerce-Giganten JD.com und Alibaba stark ausgebaut. Während andere Hedgefonds nach der Wiedereröffnung ihre Positionen verkleinerten, griff Burry zu.

Mit einem Anteil von 20 % an seinem Portfolio sind die beiden Aktien zu den größten Positionen seiner Scion Asset Management geworden. Sein Erfolg hängt nicht nur davon ab, dass die Unternehmen wieder in Schwung kommen, sondern auch davon, dass sie die geopolitischen Risiken überstehen, die viele andere Investoren verschreckt haben.

Burry schwimmt gegen den Strom

Burry, der mit der Vorhersage des Immobiliencrashs von 2008 berühmt wurde, machte am Montag Schlagzeilen, als er in einem 13F-Bericht enthüllte, dass er während der Bankenturbulenzen im ersten Quartal regionale Kreditgeber aufkaufte.

Das war nicht seine einzige konträre Wette. Nach dem Kauf von Alibaba und JD.com in den letzten Monaten des Jahres 2022, als China die Null-Covid-Politik beendete, stockte Burry die Bestände der beiden Online-Giganten im letzten Quartal auf. Sein Anteil an JD.com hat sich auf 250.000 Aktien im Wert von 11 Mio. USD oder 11 % seines Portfolios mehr als verdreifacht. Auch seinen Anteil an Alibaba verdoppelte er auf 10 Mio. USD.

Michael Burry: Aktien Portfolio von Scion Asset Management - Alibaba und JD.com
Michael Burry’s Aktien-Portfolio – Alibaba und JD.com ganz oben

Die Käufe fanden zu einem Zeitpunkt statt, als viele seiner Kollegen die Aktien abstießen. Insgesamt verkauften Hedgefonds 4 Millionen Aktien von JD.com, wie aus den 13F-Einreichungen hervorgeht. Der Abbau von 451 Mio. USD war einer der größten Rückgänge unter den in den USA notierten Unternehmen.

Die Aktien von Alibaba stiegen am Dienstag in Hongkong um bis zu 1,6 %, während JD.com um 4,7 % zulegte. Die Bewegungen gingen mit einer Montags-Rallye im Nasdaq Golden Dragon China Index einher. Alibaba kündigte „riesige“ Investitionen in seine Taobao-Einkaufs-App an. Zudem hob die Freigabe des Berichts für das Geschäftsjahr 2022 durch die US-Wertpapieraufsicht ebenfalls die Stimmung. Seit dem 10. Mai hat der Aktienkurs von Alibaba um 10 % zugelegt.

Erholung in China stockt

Im Allgemeinen waren die sogenannten Wiedereröffnungs-Trades jedoch enttäuschend. Der MSCI China Index liegt auf Jahressicht im Minus, da die Wirtschaft Anzeichen einer nachlassenden Dynamik zeigt. Laut Daten vom Dienstag wuchsen die Konsumausgaben und die Industrietätigkeit in China im April langsamer als erwartet, was die Schwäche der Erholung unterstreicht.

Laut Daten dem Analyse-Tool (Prime Services) von Goldman Sachs ist die Netto-Allokation von Hedgefonds in China von 13,3 % im Januar auf 10,5 % gesunken.

Aktien-Allokation China am Weltmarkt
Netto-Allokation von Hedgefonds in China ist gesunken

JD.com und Alibaba haben sich nicht mehr so gut entwickelt, seitdem die Wiedereröffnungs-Rallye Ende Januar ins Stocken geraten ist. Die in den USA börsennotierten Aktien von JD haben in diesem Jahr 32 % verloren, während Alibaba trotz einer historischen Umstrukturierung kaum verändert ist. Letzte Woche meldete JD das niedrigste Umsatzwachstum aller Zeiten.

Die Gewinnschätzungen für den Hang Seng Tech Index wurden fast auf ein Rekordtief gesenkt, da der harte Wettbewerb im E-Commerce-Sektor die Gewinnspannen unter Druck setzt. Die Ergebnisse des ersten Quartals von Alibaba werden am Donnerstag veröffentlicht, wobei Analysten mit einem Umsatzanstieg von weniger als 3 % rechnen. Die guten Zeiten des Aufschwungs vor der Pandemie und Pekings hartem Durchgreifen gegen Big Tech im Jahr 2021 sind damit vorbei.

Burry hat sich einen Namen als Querdenker gemacht, und das hat sich nicht geändert. In diesem Fall wettet er darauf, dass die Ängste vor China übertrieben sind.

FMW/Bloomberg

Michael Burry setzt massiv auf zwei chinesische Aktien
Michael Burry in 2010. Photographer: Tony Avelar/Bloomberg


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1 Kommentar

  1. Zitat: „In diesem Fall wettet er darauf, dass die Ängste vor China übertrieben sind“.

    Ich halte das für möglich. China besitzt die gleichen Probleme wie andere entwickelte Industrienationen: Schnelle Überalterung, hohe Schulden oder Verpflichtungen, Marktsättigung und weniger Wachstum. Deshalb muss und wird China vorsichtig sein. Aber: Nicht jede Wette geht gut aus. Für Michael Burry ist’s eine Kehrtwende, er war kurzfristig doch ganz draußen aus dem Markt.

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