Was ist da wirklich abgelaufen bei den Angriffen auf die saudischen Öl-Anlagen? Sind die Huthi-Rebellen wirklich in der Lage, einen solchen Angriff zu führen? Ja, sagt Michael Lüders, einer der besten Kenner des Nahen Ostens. Denn die Huthis haben das jemenitische Militär überrannt, wodurch ihnen die Waffen der jemenitischen Armee in die Hände gefallen sind – und diese Waffen sind vorwiegend amerikanische Waffen.
Das ist ähnlich wie einst bei den Taliban, die die Amerikaner massiv auch mit Waffen im Kampf gegen die Sowjets unterstützt hatten: wie ein Bummerang fallen die meist kurzsichtigen Aktionen der Amerikaner wieder auf sie selbst zurück – mit amerikanischen Waffen werden dann Amerikaner oder mit den USA verbündete Parteien getroffen!
Wenig zur Sprache kam auch, dass die Saudis trotz der milliardenschweren Einkäufe von US-Waffen nicht in der Lager waren, ihre „Kronjuwelen“, sprich die Öl-Anlagen, zu schützen. Daher zieht Michael Lüders auch und vor allem für die Amerikaner ein depremierendes Fazit: mittels minimalem Einsatz schaffen es die Huthis (oder der Iran) den Saudis maximalen Schaden zuzufügen – und das trotz der US-Waffen im Bestand der Saudis. Das dürfte – so die Schlußfolgerung von Michael Lüders – letzlich dazu führen, dass die US-Rüstungsindustrie im Nahen Osten deutlich an Prestige verloren wird:
Gute Hintergründe zu dem Konflikt Iran mit Saudi-Arabien bietet dazu auch die Arte-Dokumentation „Iran: Im Zentrum der Spannungen“:
Von Amrei-Marie – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=57402792
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