Devisen

Mit Devisen können Sie der Nullzins-Falle entgehen!

Liegt der Leitzins zum Beispiel zur Inflationseindämmung auf einem hohen Niveau, dann frisst die Inflation natürlich auch einen Teil des Geldwertes Ihrer Anlage in Devisen auf. Doch oft liegt die Inflationsrate in den Schwellenländern signifikant unterhalb des Leitzinses. Im Falle Brasiliens zum Beispiel nur bei 2,5% bei 5% Leitzinsen, in der Türkei bei 8,5% bei 14% Leitzins, in Russland bei 3,8% verglichen mit 6,5% Leitzinsen und in China bei 3,8% bei 4,2% Leitzinsen.

Inflation in Fremdwährungen kann zu großen Gewinnen, aber auch Verlusten führen!

Inflation bedeutet immer auch einen Verfall des Außenwerts einer Währung. Oder anders gesagt: Ist die Inflation in Land A höher als in Land B, dann wird die Währung von Land A gegenüber der Währung von Land B tendenziell abwerten. Dieser Effekt muss von Ihnen auf jeden Fall berücksichtigt werden. Denn es kann durchaus passieren, dass die Abwertung größer ist als die in Devisen erzielten Zinseinnahmen. Wer vor fünf Jahren 1.000 Euro in türkischen Lira anlegte, bekam dafür 2.760 Lira, die seitdem mit 7 bis 24% verzinst wurden. Das klingt erst einmal nach ansehnlichen Zinseinnahmen. Die starke Volatilität in den Zinssätzen zeigt jedoch bereits, dass die Zentralbank ordentlich mit dem sprunghaften Wechselkurs der Lira zu kämpfen hatte. Gehen wir davon aus, dass die 2.760 Lira mit durchschnittlich 14% verzinst wurden. Inklusive Zinseszins konnten Sie Ihr Kapital auf 5.314 Lira fast verdoppeln. Da die Lira gegenüber dem Euro stark abwertete, bekämen Sie dafür heute trotzdem nur noch 840 Euro.

Besser wäre es bei einer Anlage in russischen Rubeln gelaufen. Wer Ende November 2014 1.000 Euro in Rubeln anlegte, bekam dafür bis zu 94.000 Rubel. Selbst ohne Zinseinnahmen sind daraus dank aufwertendem Rubel heute 1.330 Euro geworden. Wer nach etwas mehr als zwei Jahren in Euro zurücktauschte, hätte sogar mehr als 50% verdient gehabt.

Anlagen in Devisen bieten Anlegern und Tradern also große Chancen, sind aber auch mit Risiken behaftet. Es gilt, sie in ein diversifiziertes Portfolio einzubauen, um von den Chancen zu profitieren, ohne die Risiken Überhand nehmen zu lassen.

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1 Kommentar

  1. Ok, in China kann ich nicht einfach so investieren, das der CNY nicht frei konvertierbar ist. Bleiben in der Auflistung die Türkei, Brasilien und Russland…bei den Wechselkursbewegungen – in beide Richtungen – fallen die Zinsen letztlich kaum ins Gewicht.

    Wenn man sich ansonsten mal in der Welt umsieht, ist/war Draghi keine Ausnahme, sondern die Regel. Schweiz, Schweden, Japan liegen noch unter der Eurozone, UK, Australien, Neuseeland, Südkorea, Taiwan, Norwegen und die USA knapp darüber.

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