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Möglicher Glyphosat-Push für Bayer-Aktie, Snap-Aktie stramm Richtung Emissionskurs?

Die Aktie von Snap verliert immer mehr an "Momentum". Warum den Bankanalysten erst nach dem IPO einfällt, dass die Bewertung von Snap zu hoch ist? Das hätte man auch schon für den Emissionspreis von...

FMW-Redaktion

Die EU macht de facto den Weg dafür frei, dass das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat auch zukünftig EU-weit auf Feldern eingesetzt werden darf. Das Produkt sei nicht krebserregend, aber doch irgendwie schädlich für die Artenvielfalt. Die EU-Chemikalienagentur „ECHA“ in Helsinki, die für die EU-Staaten die hochbrisante Frage klären sollte, ob das Zeug denn nun krebserregend ist oder nicht, hat also jetzt pro Glyphosat entschieden. Glyphosat wird von Monsanto als Produkt unter dem Namen „Roundup“ an Landwirte weltweit vermarktet und bringt dem Unternehmen Milliardenumsätze. Ein Verbot in der EU hätte für Monsanto nachvollziehbarerweise sehr negative Folgen für den Umsatz.

Daher darf wohl nun auch der deutsche Bayer-Konzern aufatmen, der gerade dabei ist den Übernahmeprozess für Monsanto zügig voranzutreiben. Die Bayer-Aktie wie auch die Monsanto-Aktie reagiert noch nicht positiv, da die Bewertung der EU-Agentur erst von den EU-Mitgliedern abschließend in ein offizielles JA für Glyphosat umgesetzt werden muss. Aber die Wahrscheinlichkeit steigt doch extrem nach dieser „fachkundigen“ Bewertung, die selbstverständlich von Umweltverbänden ganz anders gesehen wird. Wer auf die Aktie schaut, könnte darauf spekulieren, dass die Bayer-Aktie dank zukünftigem Roundup-Umsatz auch in den nächsten Jahren noch besser da steht, wenn die Monsanto-Übernahme an sich durchgeht.

Die ECHA heute im Wortlaut:


ECHA’s Committee for Risk Assessment (RAC) agrees to maintain the current harmonised classification of glyphosate as a substance causing serious eye damage and being toxic to aquatic life with long-lasting effects. RAC concluded that the available scientific evidence did not meet the criteria to classify glyphosate as a carcinogen, as a mutagen or as toxic for reproduction.

Helsinki, 15 March 2017 – RAC assessed glyphosate’s hazardousness against the criteria in the Classification, Labelling and Packaging Regulation. They considered extensive scientific data in coming to their opinion.

The committee concluded that the scientific evidence available at the moment warrants the following classifications for glyphosate according to the CLP Regulation:

Eye Damage 1; H318 (Causes serious eye damage)
Aquatic Chronic 2; H411 (Toxic to aquatic life with long lasting effects)
RAC concluded that the available scientific evidence did not meet the criteria in the CLP Regulation to classify glyphosate for specific target organ toxicity, or as a carcinogen, as a mutagen or for reproductive toxicity.

The hazard classes for which classification was proposed by the German competent authority were specific target organ toxicity (repeated exposure) (category 2), eye damage/irritation (category 1), and toxicity to the aquatic environment (Aquatic Chronic 2). ECHA also assessed other hazard classes including carcinogenicity, germ cell mutagenicity and reproductive toxicity.

The adopted opinion will go through a normal editorial check before it is sent to the European Commission. The opinion will also be made available on ECHA’s website at the same time.

The adopted opinion on the harmonised classification for glyphosate will be taken into account when the Commission and Member States consider whether to renew the approval to use glyphosate as an active substance in pesticides, later this year.


Snap

Die Aktie von Snap verliert immer mehr an „Momentum“. Warum den Bankanalysten erst nach dem IPO einfällt, dass die Bewertung von Snap zu hoch ist? Das hätte man auch schon für den Emissionspreis von 17 Dollar pro Aktie sagen können. Aber gut. Aktuell gesellt sich „Cantor Fitzgerald“ zu den Unternehmen, die Snap überhaupt bewerten. Man stuft die Aktie ein mit „Untergewichten“. Das Kursziel setzt man mit 18 Dollar an, also schön viel Platz nach unten! Die Aktie sei nach den meisten Szenarios derzeit teuer bewertet. Das Marketingmodell von Snap sei bisher noch nicht erprobt. Tja, wie immer gilt hier, so meinen wir: Etwas ganz Neues kann man schlecht mit bisher vorhandenen Dingen vergleichen. Kann funktionieren, oder auch voll in die Hose gehen!

Im Chart sieht man die Snap-Aktie seit der Erstnotiz am 1. März bei 24 Dollar. Wie gesagt, der Emissionspreis lag vorher bei 17 Dollar. Also die glücklichen Investoren, die bei der Zeichnung die Aktien vor dem Börsengang erhielten, sind alle bei 17 Dollar eingestiegen. Dass die Aktie am 6. März unter die Erstnotiz fiel, ist schon mal psychologisch schlecht. Dann nach einer Erholung folgte vorgestern der zweite erneute Tiefstkurs bei 20,50 Dollar. Seitdem sieht das Chartbild einfach nicht gut aus, und es ist möglich, dass der Weg Richtung Emissionskurs bei 17 Dollar offen ist. Heute ist die Aktie mal mit 2,5% im Plus. Ausgang offen. Vielleicht kehren die Bullen zurück? Bei dem verrückten Markt, wer weiß!



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2 Kommentare

  1. Snap ist und bleibt überbewertet, egal bei welchem Kurs. Die Zahlen rechtfertigen einfach keine Milliarden Dollar Bewertung. Manchmal stelle ich mir schon die Frage, ob die sog. „Investoren“ eigentlich Geschäftsberichte bzw. Emissionsprospekte lesen.

  2. Das negative Momentum nimmt doch zu, optimal zum shorten ;-)

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