Mpox-Ausbruch lässt Aktien im Gesundheitssektor ansteigen

Nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heute Nacht wegen des Ausbruchs einer neuen Variante des Mpox-Virus (vormals als Affenpocken bezeichnet) in Afrika eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite ausgerufen hat, steigen die Aktien von Herstellern von Impfstoffen und Medizinprodukten, die bei der Bekämpfung einer Infektionswelle helfen könnten.

Mpox-Ausbruch: Aktien steigen

Bloomberg berichtet hierzu aktuell: Precision System Science, ein Anbieter von medizinischen Instrumenten, legte in Japan um bis zu 36% zu. Der Hersteller von Virusnachweis-Kits Shanghai ZJ Bio-Tech verzeichnete in China ein Plus von mehr als 5%. Am Mittwoch schlossen die in den USA gehandelten Aktien von Bavarian Nordic, einem der wenigen Unternehmen mit einem zugelassenen Mpox-Impfstoff, in New York 33% höher.

Aktien aus dem Gesundheitssektor sind in den letzten Tagen in Asien wieder in den Fokus der Anleger gerückt, da die Zahl der Corona-Infektionen in Teilen der Region wieder ansteigt. Der Mpox-Ausbruch wird nun zu einem zusätzlichen Faktor bei der Frage, welche Unternehmen schnell auf steigende Nachfrage nach medizinischen Produkten reagieren können.

“Der jüngste Ausbruch des Mpox-Virus in Afrika könnte Erinnerungen an die Covid-19-Pandemie wecken”, sagt Manish Bhargava, Fondsmanager bei Straits Investment Holdings in Singapur. “Angesichts des frühen Stadiums des Ausbruchs dürften die Anleger wachsam bleiben und weitere Daten abwarten, bevor sie reagieren.”

Auch andere chinesische Unternehmen, die Produkte zur Viruserkennung anbieten, stehen bei den Anlegern momentan im Fokus. Die Aktien des Diagnosekit-Herstellers Daan Gene stiegen um fast 10%. Assure Tech Hangzhou, das Schnelltestgeräte vertreibt, verzeichnete ein Plus von bis zu 5,3%. Die Gesundheitssektor-Aktien entwickelten sich damit besser als der Referenzindex CSI 300, der 1,4% höher schloss.

Marktreaktion insgesamt

Die Reaktion der Märkte auf den jüngsten Ausbruch könnte nur von kurzer Dauer sein, so Tony Ren, Leiter des Asien-Research im Bereich Gesundheitswesen bei Macquarie Capital. „Wir sehen nur begrenzte Auswirkungen von Mpox auf den Sektor und gehen nicht davon aus, dass die WHO-Erklärung für Biopharma oder die Wirtschaft insgesamt von Bedeutung sein wird.”

Ein mutierter Stamm von Mpox – ein Virus, das unansehnliche, schmerzhafte Ausschläge verursacht und durch Körpersekrete zwischen Menschen übertragen wird — hat sich in mindestens sechs afrikanischen Ländern ausgebreitet. Allein in der Demokratischen Republik Kongo wurden in diesem Jahr etwa 15.000 Menschen infiziert und mehr als 500 Menschen getötet. Die Variante wurde erstmals vor weniger als 12 Monaten in dem Land gemeldet.

Die WHO hatte Mpox zuletzt im Mai 2022 zu einer internationalen Gesundheitsnotlage erklärt, als weltweit Fälle einer milderen Variante aufgetreten waren. Als die WHO ein Jahr später ihre Alarmstufe herabsetzte, nahmen die Fälle in Afrika weiter zu.

FMW/Bloomberg