Das US-Crowdlending-Unternehmen „Lending Club“ ( Börsenkürzel LC ), das mit 15 USD für die Erstzeichner zu haben war, gilt in der Tech-Szene als das Börsendebüt des Jahres aus dem Silicon Valley. Die Aktie ging gestern an der NYSE an den Start und notiert jetzt kurz nach Markteröffnung bei 24,80 USD und marschiert Richtung 25.
Lending Club ist keine klassische Crowdfunding, sondern Crowdlending-Plattform (Geld verleihen direkt zwischen A und B statt Projekte nur unterstützen) – vergleichbar mit den deutschen Anbietern Smava oder Auxmoney. Crowdlending wie auch Crowdfunding werden mehr und mehr die demokratische Konkurrenz zu Banken, die überteuert Kredite vergeben, gar keine Kredite vergeben oder schlicht und einfach anfragenden StartUps nichts zutrauen.
Mit einer Marktkapitalisierung von um die 7 Mrd Euro ist die Firma, die letztendlich nur vollautomatisch Kredite von A nach B vermittelt, mehr wert als Lufthansa und halb so viel wie die Commerzbank, spart sich aber die Filialen, Marmorpaläste etc. Was bedeutet das für den deutschen Markt ?
Das bedeutet, dass sich Banken generell fragen sollten, warum sie Unternehmern und Neugründern (trotz ständiger Beteuerungen in der Öffentlichkeit) pauschal keine Kredite für „verrückte“ Ideen geben. Denn was Lending Club, Indiegogo und Kickstarter in den USA als globale Plattformen in großem Stil machen, findet mit Smava, Auxmoney, Startnext, Seedmatch etc auch in Deutschland immer mehr Zulauf.
Für deutsche Banken wird diese neue Art der Unternehmensfinanzierung erst dann zu einem Problem, wenn man sieht, dass sich auch Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen bewusst werden, dass sie für Finanzierungen generell nicht mehr auf Banken angewiesen sind, sondern übers Netz eine Supporter-Gemeinde aktivieren können – noch gibt es keine Plattform, wo Mittelständler Millionensummen für Maschinen-Investitionen einwerben können bei der „Crowd“, aber auch dieser Tag rückt näher.
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