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Nachrangdarlehen, geschlossene Fonds, Crowdfunding – Chancen und Risiken für Anleger!

Geldanlage in Nachrangdarlehen, Crowdfunding etc in der Besprechnung

In Zeiten von Null- oder sogar Negativzinsen suchen Anleger händeringend nach Anlage-Alternativen für ihr Kapital. Das ruft teilweise auch wenig solvente Schuldner auf den Plan, die mit rosigen Versprechen und guten Renditeprojektionen auf Anlegerjagd gehen. Sie bedienen sich in der Regel der Instrumente des grauen Kapitalmarkts wie Nachrangdarlehen, Crowdfunding, Direktinvestments. Aber auch geschlossene Fonds sind dabei, wobei deren Ära nach zahlreichen verlustreichen Projekten wohl langsam dem Ende entgegen steuert. Zeit für eine kleine Bestandsaufnahme der Chancen und Risiken für Anleger.

Es gibt gute Gründe für Unternehmen, sich auf dem grauen Kapitalmarkt Geld zu beschaffen. So wären diverse profitable Bürgerenergieanlagen nie entstanden, hätte es nicht das Instrument des Nachrangdarlehens gegeben. Doch nicht jedes Investment ist so vergleichsweise sicher wie eine Solaranlage. Oft sind auch Unternehmen auf den grauen Kapitalmarkt angewiesen, die weder von Banken noch an der Börse weiteres Kapital bekommen. Der Rückgriff auf Privatanleger stellt dann die letzte Chance dar.

Nachrangdarlehen: Die versprochenen Zinsen gibt es oft nicht!

Wer sich nicht den umfangreichen Prospekt eines Nachrangdarlehens durchliest, könnte den Eindruck gewinnen, es handle sich um eine vergleichsweise sichere Sache. Regelmäßig überdurchschnittlich hohe Zinseinnahmen, am Ende die Rückzahlung des Kapitals, möglicherweise noch ein tolles Projekt, dessen Mitfinanzierung man sich auf die Fahne schreiben kann, was soll schon schief gehen? Doch wer wie zum Beispiel Sono Motors im Jahr 2017 5% bis 7% Zinsen pro Jahr für einen dreijähriges Darlehen anbot, der hat Gründe dafür. Im Falle von Sono Motors, die im aktuellen Angebotsprospekt für ein neues Nachrangdarlehen auf ihre bilanzielle Überschuldung hinweisen, ist die Rückzahlung des Kredits Ende August diesen Jahres alles andere als sicher. Denn laufende Einnahmen generiert das Unternehmen gar nicht. Kann das Unternehmen nicht in der laufenden Kampagne genügend Kapital einwerben, ist die Rückzahlung der alten Kredite zweifelhaft.

Das tückische bei Nachrangdarlehen ist die Nachrangigkeit. Die Darlehensgeber stehen in der Schlange der Anspruchssteller ganz hinten im Falle einer Insolvenz. Schlimmer noch: Die Darlehensgeber müssen sogar schon während der Kreditlaufzeit auf ihre Zinsen verzichten, wenn die Ertragssituation des Unternehmens keine Zinszahlung zulässt. Die zugesagten Zinsen von 5% bis 7% sind also nicht so sicher, wie die auf dem Papier stehenden Zahlen wirken. Mitspracherechte bei der Unternehmensführung haben Kreditgeber natürlich auch keine, während das eingeworbene Kapital dank des erklärten Rangrücktritts durchaus Eigenkapitalcharakter aufweist. Wer also ein Nachrangdarlehen zeichnet, hat die Nachteile aus beiden Welten: Sie bekommen niedrige Zinsen wie Fremdkapitalgeber und haben wie diese kein Mitspracherecht, stehen aber im Insolvenzfall ganz hinten in der Schlange wie Eigenkapitalgeber. Sie gehen schlimmstenfalls gänzlich leer aus.

Crowdfunding: Rendite gibt es nur, wenn das Produkt auch geliefert wird

Ähnlich sieht es beim Crowdfunding aus. Beim Crowdfunding versuchen Unternehmen, Kunden für Produkte im Voraus zahlen zu lassen, die oftmals noch gar nicht produktionsreif sind. Bestes Beispiel ist auch hier wieder Sono Motors, bei denen Sie allen Ernstes ein Auto für 25.500 Euro anzahlen dürfen, dessen Produktion frühestens 2022 starten soll. Sofern Sono Motors bis dahin 250 Millionen Euro einsammelte, sich die Produktion nicht verzögert oder Sono Motors vorher pleite geht.

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