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Nachrichtensplitter: Übernahmen, Deflation und Inflation

Kaum beginnt die neue Handelswoche, gibt es schon wieder bemerkenswerte Übernahmen in den USA! Und warum es derzeit nach Inflation "riecht"..

FMW-Redaktion

Kaum beginnt die neue Handelswoche, gibt es schon wieder bemerkenswerte Übernahmen in den USA! So will der US-Konzern General Electric (eine Art größerer Siemens) im Breich Öl seine Aktivitäten mit dem in schwerem Fahrwasser befindlichen Öl-Ausrüster Baker Hughes zusammen legen. Die neue Firma soll ausgegliedert werden unter dem Namen „New Baker Hughes“, General Electric wird daran 62,5% der Anteile halten (und Baker Hughes den Rest). GE zahlt 7,4 Milliarden Dollar, um eine Dividende von 17,5 Dollar pro Aktie an die Aktionäre von Baker Hughes auszuschütten.

Größter Konkurrent von Baker Hughes ist Schlumberger, das kürzlich den Öl-Ausrüstungshersteller Cameron International gekauft hatte. Mit der Zusammenlegung der Öl-Aktivitäten von GE und Baker Hughes setzt sich der Konzentrationsprozeß in der Branche aufgrund des tiefen Ölpreises fort.

Heute dann auch noch eine weitere Übernahme in den USA: die Firma CenturyLink kauft Level3 für 34 Milliarden Dollar (und übernimmt die Schulden von Level3).

Anderes Thema: Inflation und Deflation! In der gesamten Eurozone stiegen die Verbraucherpreise um +0,5% zum Vorjahresmonat – aber nicht in Italien. Dort fielen die Preise um -0,1% zum Vorjahresmonat (erwartet war ein Anstieg von +0,1%) – Italien ist also zurück in der Deflation!

Das ist aber wohl nicht der übergeordnete Trend. Denn in China steigen derzeit die Rohstoffpreise massiv an (so zum Beispiel an Chinas Future-Markt in Dalian, wo Eisenerz auf den höchsten Stand seit zwei Jahren klettert). Die Zeichen mehren sich, dass Chinas Firmen bald die Preise erhöhen werden laut Angaben von chinesischen Insidern. Und das würde einen starken Inflationsschub bedeuten – die letzten Zahlen zu den Verbraucherpreisen in China und vor allem die erstmals seit Jahren wieder steigenden Erzeugerpreise werden inflationär auf die globale Wirtschaft durchschlagen!

Das ahnend, kaufen Investoren immer mehr Inflations-gesicherte Finanzprodukte, also TIPS (inflation-protected treasurys). In 2016 floß so viel Kapital wie seit dem Jahr 2011 nicht mehr in solche TIPS (6,2 Milliarden Dollar). In der Vorwoche flossen 384,5 Millionen Dollar in diese TIPS, so viel wie seit April nicht mehr. Die TIPS verzeichnen nun seit zehn Wochen in Folge Netto-Zuflüsse.

Derzeit liegen die Inflationserwartungen in den USA so hoch wie seit einem Jahr nicht mehr, die Renditen für die 10-jährige US-Anleihe steigen seit Wochen. Insgesamt verzeichnete der Markt für Staatsanleihen den schlechtesten Monat seit dem Jahr 2013 (sprich die Kurse der Anleihen fallen). Investoren verlangen zunehmend höhere Prämien für nicht Inflations-gesicherte Anleihen, sichtbar in der sogenannten break-even rate (also dem Renditeabstand zwischen Nicht-inflationsgesicherten und Inflations-gesicherten Anleihen).



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