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Nasdaq 100-Futures fallen um 6,5%: Tech-Aktien heftig unter Druck

Korrektur. Grafik: mockupdaddy-com - Freepik.com

Der Kurseinbruch an den globalen Aktienmärkten hat sich am Montag nochmal beschleunigt. In Japan brach der Nikkei um 12 % ein, während der heimische Dax zeitweise um 3,2 % nachgab. Auch an den US-Börsen setzt sich die Korrektur fort, nachdem schwache US-Konjunkturdaten und ein Kurseinbruch der Tech-Aktien die Märkte zum Ende der Vorwoche unter Druck gebracht haben. Die Futures des Technologieindex Nasdaq 100 fielen zeitweise um 6,5 % und haben damit fast das „Limit Down“ (deutsch: Preislimit) erreicht. Das Limit Down ist der zulässige Höchswert, um den der Preis eines Futures oder einer Aktie während eines Handelstages maximal fallen darf.

Nasdaq-Absturz: Tech-Aktien brechen ein

Die weltweite Korrektur an den Aktienmärkten hat sich am Montag beschleunigt, mit herben Verlusten bei Technologie-Aktien, einem Rückgang des Nasdaq 100 Index um aktuell 4,5 % und dem stärksten Kurseinbruch bei japanischen Aktien seit über einem Jahrzehnt. Diese bescherten dem Nikkei 225 ein Tagesverlust von 12,4 %.

Da sich die Besorgnis über eine Konjunkturabschwächung in den USA verstärkte, erhöhten die Händler ihre Wetten darauf, dass die US-Notenbank Fed mit einer dringenden Zinssenkung eingreifen würde, so ein Bericht von Bloomberg. Damit erhöhten sie die Chancen für eine Senkung um einen Viertelpunkt innerhalb einer Woche auf 60 %. Staatsanleihen bauten die Rallye aus, während die 10-jährige Rendite auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr sank. Der Dollarkurs fiel ebenfalls zurück. Die US-Aktienmärkte, vor allem die Tech-Werte aus dem Nasdaq 100, brachen daraufhin weiter ein.

Carry-Trade-Händler, die ihre Positionen beim Yen-Dollar-Trade auflösten, sorgten für mehr Volatilität. Sowohl der Topix- als auch der Nikkei-Aktienindex verloren 12 % und verzeichneten den stärksten dreitägigen Rückgang seit 1959. Der Yen stieg um 2 % und der Yuan legte zu, während sich der Einbruch des mexikanischen Peso ausweitete, da die Händler diese beliebte Handelsstrategie weiter zurücknahmen.

„Das ist ein ziemlich dramatischer Wandel der Märkte, der zeigt, wie sehr die jüngsten Trends von der Erwartung einer weichen Landung in den USA getragen wurden“, sagte Charu Chanana, Leiter der Währungsstrategie bei der Saxo Bank. „Je mehr die Annahme einer sanften Landung in den USA in Frage gestellt wird, desto mehr könnten wir einen weiteren Rückschlag an den Aktienmärkten erleben“. Dieser könnte besonders die zuvor hochgeflogenen Tech-Werte im Nasdaq 100 und S&P 500 treffen.

Rezessionssorgen und Tech-Einbruch

Die jüngste Nervosität kam auf, nachdem die Daten vom Freitag eine Abschwächung des US-Arbeitsmarktes gezeigt haben, was einen genau beobachteten Rezessionsindikator auslöste. Die Anleger sorgen sich auch um die hohen Bewertungen der Tech-Werte im Nasdaq 100, die sich aus der Rallye der künstlichen Intelligenz ergeben, während die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten die Stimmung noch weiter verschlechtern. Die Nachricht, dass Berkshire Hathaway seine Beteiligung an Apple um fast 50 % reduziert hat, drückte ebenfalls auf die Stimmung bei Tech-Aktien.

Nasdaq 100-Futures stürzten um bis zu 6,5 % ab und waren kurz davor, eine Unterbrechung des Handels auszulösen, bevor der Rückgang auf etwa 4,5 % eingedämmt wurde. Die S&P 500-Kontrakte fielen um 2,6 %. Die Hauptlast des Ausverkaufs trugen die großen Technologiewerte, wobei der Chiphersteller Nvidia über 7 % und Apple 6 % im vorbörslichen Handel einbüßten.

Aktienmärkte: Nasdaq 100 Tech-Aktien brechen ein - fast Limit Down
Nasdaq-Futures nähern sich dem Limit Down | Der letzte Circuit Breaker wurde im März 2020 erreicht

Der europäische Leitindex Stoxx 600 brach um 2,3 % ein und verzeichnete damit den größten dreitägigen Rückgang seit Juni 2022. Der MSCI-Index für Schwellenländeraktien brach um mehr als 3 % ein und war damit auf dem Weg zum größten Tagesrückgang seit März 2022.

Unterdessen machten die globalen Anleihen ihre Jahresverluste wett. Japans Benchmark-Rendite für 10-jährige Anleihen fiel auf den niedrigsten Stand seit April und sank am Montag sogar um 17 Basispunkte.

Fed muss handeln

Die Ökonomen von Goldman Sachs erhöhten die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession im nächsten Jahr von 15 % auf 25 %, fügten jedoch hinzu, dass es Gründe gebe, einen Einbruch nicht zu befürchten. Dennoch schlossen sie sich den Kollegen von Bank of America, Barclays, Citigroup und JPMorgan an und revidierten ihre Prognosen für die US-Geldpolitik, indem sie frühere oder größere Zinssenkungen forderten. Im Bloomberg-Interview sagt Christian Müller-Glissmann von Goldman Sachs, dass der Rücksetzer an den Aktienmärkten eine „gesunde Korrektur“ zeigt.

Da nur noch drei Fed-Sitzungen ausstehen, spiegeln die Swap-Preise die wachsende Wahrnehmung wider, dass die Zentralbank bei einer der Sitzungen einen ungewöhnlich großen Schritt um einen halben Prozentpunkt machen oder zwischen den geplanten Sitzungen handeln muss – und zwar schnell, um das Wachstum zu unterstützen.

„Aus Sicht der Federal Reserve bedeutet dies nicht, dass sie übereilte politische Entscheidungen treffen muss, aber es sollte ihnen helfen, die rosarote Brille abzunehmen, wenn sie die Lage auf der nächsten Sitzung beurteilen“, sagte Charlie Ripley von Allianz Investment Management.

Öl und Krypto fallen ebenfalls

Andernorts setzte der Ölpreis seine Talfahrt von einem Siebenmonatstief fort, da der Ausverkauf an den Finanzmärkten auf die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten traf. Israel wappnet sich gegen einen möglichen Angriff des Irans und regionaler Milizen als Vergeltung für die Ermordung von Hisbollah- und Hamas-Funktionären. Auch Kryptowährungen litten am Montag unter der Risikoaversion an den globalen Märkten und schlossen sich damit den Verlusten im Nasdaq 100 und Co. an.

FMW/Bloomberg



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