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Nasdaq 100 schwächelt: Warum Anleger Tech-Aktien abstoßen

Händler an der New York Stock Exchange (NYSE). Foto: Bloomberg

Am Dienstag stand ein jäher Dämpfer bei den zuletzt heißgelaufenen Tech-Aktien im Fokus des Börsengeschehens. Der Nasdaq 100 geriet unter Druck, nachdem Gewinnmitnahmen die sogenannten Magnificent Seven erfasst hatten. Die einstigen Börsenlieblinge zogen mit ihren Kursverlusten den gesamten US-Aktienmarkt in die Tiefe – ein klares Signal wachsender Risikoaversion. Anleger rotierten in Value-Werte und stützten damit den Old-Economy-Index Dow Jones, der den Handelstag schließlich im Plus beendete.

Nasdaq: Tech-Aktien mit Rückschlag

Tech-Aktien mussten am Dienstag herbe Verluste hinnehmen und zogen damit die wichtigen US-Indizes S&P 500 und Nasdaq 100 mit nach unten. Laut einem Bericht von Bloomberg stießen Anleger langjährige Marktführer aus Angst vor einer zu schnellen und zu starken Rally ab. Der Nasdaq 100 beendete den Handelstag mit einem Minus von 1,4 %, wobei alle Aktien der sogenannten „Magnificent Seven“ nachgaben.

Nvidia gab um 3,5 % nach und verzeichnete damit den größten Tagesverlust seit April. Palantir Technologies brach um 9,4 % ein. Der S&P-500-Index schloss 0,6 % tiefer und verzeichnete damit den größten Rückgang seit etwa zwei Wochen. Im Gegensatz dazu schloss der auf die Old Economy fokussierte Dow Jones Industrial Average leicht im Plus.

Der Nasdaq 100 verzeichnet den größten Tagesverlust seit zwei Wochen.

Die überzogenen Bewertungen von Technologiewerten sind teilweise für die Rotation verantwortlich. Der Nasdaq 100, der größte Gewinner an der Börse seit dem Einbruch im April, wird mit dem 27-fachen der für die nächsten zwölf Monate erwarteten Gewinne gehandelt und liegt damit fast ein Drittel über seinem langfristigen Durchschnitt. Die Unsicherheit über die Lage des KI-Trades und das Tempo des Wirtschaftswachstums trübte die Stimmung der Anleger zusätzlich.

„Grundsätzlich gab es in den letzten Tagen einige Warnsignale aus dem Technologiesektor”, schrieb Adam Crisafulli, Gründer von Vital Knowledge, in einer Mitteilung an seine Kunden. Als Faktoren, die zur pessimistischen Stimmung der Anleger beitrugen, nannte er den Kursrückgang der CoreWeave Inc. nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen sowie die Warnungen Chinas an Technologieunternehmen, den H20-Chip von Nvidia zu meiden.

Gegenwind für US-Aktien

Der Ausverkauf im S&P 500 und Nasdaq erfolgte auch vor dem Hintergrund, dass die in dieser Woche erwarteten Quartalszahlen des Einzelhandels den Anlegern ein klareres Bild von den US-Konsumausgaben vermitteln werden. Home Depot meldete für das zweite Quartal eine Rückkehr zum Wachstum. Lowe’s Cos., Target und Walmart werden in dieser Woche ebenfalls ihre Ergebnisse veröffentlichen.

Unterdessen erklärte US-Finanzminister Scott Bessent, der jüngste Anstieg der Dienstleistungsinflation sei auf Investitionsdienstleistungen zurückzuführen.

Die Anleger warten indessen gespannt auf die Rede des Fed-Vorsitzenden, Jerome Powell, am Freitag in Jackson Hole, um Hinweise auf eine mögliche Zinssenkung bereits im nächsten Monat zu erhalten. „Die Rede ist wahrscheinlich ein Wendepunkt für die Märkte, da wir davon ausgehen, dass Jerome Powell signalisieren wird, dass Zinssenkungen bei der bevorstehenden Sitzung im September wahrscheinlich sind”, sagte Stephen Schwartz, Gründungspartner von Pioneer Financial. Das Notenbanktreffen könnte daher frische Impulse für die großen US-Indizes S&P 500, Nasdaq 100 und Dow Jones bringen.

Bis Dienstag wurden vor allem die Tech-Aktien durch eine besser als erwartete Gewinnsaison gestützt. In dieser lagen die Unternehmen durchschnittlich 8,2 % über den Erwartungen. Laut Barclays hat dies dazu geführt, dass Institutionen wie Investmentfonds ihr Aktienengagement erhöht haben.

„Die institutionellen Anleger übernehmen wieder die Rolle der Käufer von den Privatanlegern“, schrieb Venu Krishna, Leiter der US-Aktienstrategie bei Barclays, in einer Mitteilung. Er fügte hinzu, dass das Aktienengagement von US-Investmentfonds „zum ersten Mal seit über einem Jahr“ wieder über dem langfristigen Median liege.

In dieser Woche richten die Anleger ihre Aufmerksamkeit zudem auf das Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank, das am Mittwoch veröffentlicht wird, sowie auf die am Donnerstag erscheinenden Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Nachdem der Index …seit dem Dot Com Crash…im September 02.. …um fast den Faktor 30 gestiegen ist.. fragt sich der ein oder andere schon …wieviel Luft nach oben hat der Index noch…?

    Diese Frage ist berechtigt…denn ein Faktor 30 lässt sich unmöglich eins zu eins wiederholen..! Das sieht ein Blinder mit dem Krückstock!

    Schon ein Faktor 2 oder 3….aber auf Sicht der nächsten 23 Jahre wäre ambitioniert….sehr ambitioniert…eigentlich unmöglich… !

    Langfristig lässt sich also sagen ..hat der Index die besten Zeiten hinter sich…von nun an wird es nur noch schlimmer, vollkommen unerheblich ob der Index nochmals kurzzeitig neue All Time Highs sieht oder nicht, die langfristige Perspektive zählt…wenn man kein Zocker…sondern ein Anleger ist…!
    Nun treffen hohe Zinsen… auf hohe Kurse…das ist die perfekte Mischung für einen Crash…im Gegensatz zu Herrn Fugmann… der seit Mitte 2013 bärisch unterwegs ist… bin ich kein Crashprophet sondern Realist…Herr Fugmann war einfach 12 Jahre zu früh dran..er beachtete die negative Realverzinsung nicht, die in jener Zeit herrschte…! Nur positive Realverzinsungen können einen Crash auslösen!
    Außerdem lässt sich sagen, die Dot Com Bubble war keine Bubble ..zumindest in der Rückschau nicht…denn die 4700 Punkte…. die damals in der Spitze im Nasdaq 100 erzielt wurden…wirken heute lächerlich…lächerlich mickrig..das heißt die 4700 waren Einstiegskurse…genau wie die 800 Punkte… im Tief… im September 2002 !
    Das kann man von den knapp 24 000 Punkten heutiger Zeit nun wirklich nicht sagen….! Auf keinen Fall!
    Für diese gigantische Blase wird der ein oder andere Investor, Anleger, Spekulant sehr bald bitter bezahlen müssen….denn viele Wertpapiere wurden nur auf Kredit gekauft, der Abschreibungsbedarf ist dementsprechend hoch…
    Insgesamt steig alleine die globale Verschuldung in dieser Zeit um mehr als den Faktor 5 !
    In Zeiten der Niedrigzinspolitik kein Thema…aber diese Zeiten sind vorbei…! Ein für allemal…! Selbst die Bank of Japan bekommt das jetzt zu spüren, ist mit ihrem Latein am Ende..
    Sie kann die Kurse der Staatsanleihen nicht mehr kontrollieren…der Zug ist abgefahren… !
    Was das perspektivisch für den Nikkei 225 bedeutet muss ich hier nicht weiter ausführen…das liegt auf der Hand…!

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