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Wie wenige große Tech-Aktien die eigentliche Schwäche kaschieren Nasdaq: Banken-Pleiten sind bullisch.. Marktgeflüster (Video)

Banken-Pleiten sind scheinbar bullisch: der Nasdaq nun mehr als 20% seit seinem Tief gestiegen, und seit den Pleiten der Silicon Valley Bank und der Signature Bank ist der US-Leitindex S&P 500 an fünf Tagen gefallen, aber an 13 Tagen gestiegen. Beim S&P 500 machen drei Aktien 91% des Anstiegs seit Jahresbeginn aus: Apple, Nvidia und Microsoft. Beim Nasdaq 100 dagegen, der noch stärker gestiegen ist als der S&P 500, handeln nur ein Drittel der in dem Index enthaltenen Aktien über ihrer 200 Tagelinie. Die Märkte gehen davon aus, dass die Fed aufgrund aufgrund der Banken-Pleiten ihren Kurs ändert. Man glaubt, die Ausweitung der Bilanzsumme der US-Notenbank sei praktisch QE – dabei sind es lediglich teuer verzinste Kredite der Fed an jene Banken, die dieses Geld aufgrund der Mittelabflüsse von ihren Konten brauchen, um zu überleben. Die Banken ersetzen also die abgeflossene Liquidität durch geborgte und teure Liquidität – ein Nullsummen-Spiel..

Hinweise aus Video:

1. „Krieg ist schuld an Inflation“ – diese Begründung zählt nicht mehr

2. Bankenkrise: Charles Schwab – der nächste Krisenfall?

3. S&P 500: Das Klumpenrisiko – Dominanz von Big Tech ist zurück

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54 Kommentare

  1. Tja, Apple Nividia und Microsoft sind einfach riesige Blasen

    Allein Microsoft 2 Billionen wert, Umsatz 198 Milliarden. Ein Premium von 32, aber kein Umsatz und Gewinnwachstum.

    Satya Nadella hat vor mehreren schwierigen Jahren (nicht Quartalen!) gewarnt. Microsoft hat letztes Jahr 2 Gewinnwarnungen rausgehauen. Was ist passiert? Die Aktie ist gestiegen. Microsoft müsste 50% verlieren nur um eine Mean Reversion zu vollziehen, von günstig könnte man historisch gesehen auch dann nicht reden. Dann noch die ganzen Stock Buybacks….mal schauen wann die Blase platzt.

  2. Fugi, Du sprichst im Zusammenhang von Klimaschutz gegen Wirtschaft von Realitäten die man zur Kenntnis nehmen muss.
    Ja, da gebe ich Dir Recht.
    Und ich bin definitiv nicht der Ansicht, dass zur Zeit ein Weg verfolgt wird der den globalen CO2-Ausstoß verringern wird.
    Was aber daran liegt, dass wir es Jahrzehnte versäumt haben, den richtigen Weg einzuschlagen.
    Und zwar mit genau Deinem Argument: wirtschaftliche Realität.
    Vor Jahrzehnten hätten wir die Möglichkeit gehabt, einen Weg einzuschlagen der uns nicht mit der heutigen Klimaproblematik konfrontiert hätte.
    Vor Jahrzehnten hätte man Zeit gehabt einen langsamen und konsequenten Umbau mit globaler Ausrichtung zu vollziehen.
    Jetzt haben wir eigentlich nicht mehr die Zeit unsere Hoffnungen in noch zu verwirklichende Technologien zu setzen die vielleicht irgendwann mal kommen. Bzw., die Technologien existieren ja eigentlich in einem großen Maßstab, aber es fehlt nun die Zeit diese effizient einzusetzen.
    Das passiert wenn einen die Realität einholt weil man andere scheinbar wichtigere wirtschaftliche Realitäten priorisiert hat.
    Aber auch andere Realitäten sollte man nicht ausser Acht lassen.
    Deutschland, 2%? Dann rechne doch mal bitte das CO2 mit ein, dass für unseren Konsum nicht in Deutschland anfällt. Indirekten Emissionstransfer. Der natürlich noch ganz andere Konsequenzen hat.
    Und Realität ist auch, dass wir nach zwei Dürrejahren einfach nur Glück hatten, das ein feuchteres Jahr folgte. Trotzdem sind die Auswirkungen der zwei trockenen Jahre noch längst nicht ausgeglichen.
    Und wenn wir jetzt noch den Blick nach Spanien, Frankreich und Portugal mit der jetzt schon herrschenden Wasserknappheit richten, dann könnten wir, wenn wir Pech haben, einer unmittelbaren kleinen Katastrophe begegnen.
    Die Realität kann einen sehr schnell einholen, und was bedeuten dann die sogenannten wirtschaftlichen Realitäten, die uns von konsequentem Handeln abhalten?
    Fragen über Fragen.
    Und Freunde des gepflegten Klimawandelleugnens, ihr werdet geflissentlich ignoriert.

    Just my two cents.

    1. Realität ist auch, dass der Großteil der Menschen, den Weg, den die vermeintlichen Klimaretter als einzig gangbaren ansehen, nicht mitgehen werden / wollen. Das wird man in einer Demokratie akzeptieren müssen, es sei denn, man möchte, dass radikalere Parteien gewählt werden.
      Dementsprechend sollte man sich jetzt frühzeitig auf die unabwendbare Veränderung des Klimas einstellen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Ernährung, Wasserversorgung usw. langfristig aufrecht erhalten zu können. Man sollte trotzdem versuchen so gut es geht den CO2 Ausstoß zu reduzieren, sollte sich aber nicht der Illusion hingeben, dass in den nächsten 20-30 Jahren global der CO2 Ausstoß deutlich reduziert werden kann. Letztendlich wird sich das in den nächsten 100-200 Jahren von alleine klären und dann wird die Erde anfangen sich zu erholen. Fragt sich nur wieviele Menschen dann noch übrig sein werden.

      1. Das habe ich ja nicht bestritten. Ich mag nur die fugmannsche schwarz-weiß Rhetorik bzgl. dieser Thematik nicht. Unreflektiert trifft es wohl auch. Wie gesagt, wir haben uns über Jahrzehnte in diese Situation hinein maneuvriert. Seit den frühen 80ern bin ich In Sachen Umwelt engagiert. Aber auf uns „Birkenstockträger“ wollte ja niemand hören. Jetzt sind wir exakt in der prognostizierten Zukunft angekommen. Wir reden nicht mehr von Weichenstellung, die Option ist Geschichte. Aber genauso wie uns der Wille fehlt die Technologien, die wir zum Klimaschutz haben, konsequent einzusetzen, fehlen uns in unabsehbarer Zeit auch die Technologien die Auswirkungen des Klimawandels zu handeln. Was soll man bzgl. der Dürre machen? Extremwetterereignisse? Da gibt es keine Technologie. Und vor allem nicht in so kurzer Zeit.
        Und warum Menschen seit Jahrzehnten nicht bereit sind einen anderen Weg zu gehen?
        Relativ einfach, weil diejenigen, die die Wege hatten anlegen können dies auf gar keinen Fall wollten und in großen Teilen immer noch nicht wollen. Konzentration von Geld und Macht, so simpel wie richtig, ist die Ursache. Etwas ;) vereinfacht ausgedrückt.

        1. Man muss die Menschen einfach noch mehr aufklären. Noch höher Klima-besteuern. Noch radikalere Aktionen starten. Noch heftigere Schlagzeilen, noch apokalyptischere Rhetorik.Noch totalitärer regieren und Recht sprechen. Noch lauter schreien.

          Dann werden sie schon verstehen, dass die Klimakatastrophe das größte und wichtigste Problem der Welt ist.

          1. Ron
            „die Klimakatastrophe das größte und wichtigste Problem der Welt ist.“
            Satire oder Ernst ??
            Man muss eine Apokalpse nur oft genug betonen, dann glaubt der brave Bürger daran, ebenso wie in vergangenen Zeiten die Kirche vor dem Fegefeuer und auch der Hölle gewarnt hat mit grauslichen Bildern, um die Schäfchen um sich enger zu binden.. Jetzt ist die Klimakirche.Und für die Bilder hat es das Fernsehen und die Journalisten – und Politiker

          2. @ottonorma „Satire oder Ernst ??“

            Verzeihen Sie, ich lebe im Ausland und hier bei uns ist die öffentliche Kommunikation weniger ideologisch geladen.
            Sie haben natürlich Recht: Im Kontext der aktuellen Debatten in Deutschland könnte mein Beitrag tatsächlich ernst gemeint sein. Er ist es alledings nicht.

          3. @Ron
            Danke für die Aufklärung.
            Hätte das ein Deutscher geschrieben würde er es ernst meinen. Auch hier im Forum gibt es nämlich solche.
            War es nicht Obama der das Klima zum wichtigsten Thema erhoben hat ?
            Aber ich muss nicht verzeihen, daß Sie im Ausland leben.Sie haben sich mit Ihrer Entscheidung souverän verhalten.

          4. @ottonorma
            Willst du dich nicht auch so souverän verhalten? Jeder würde dir das verzeihen und viele wären sogar froh.

        2. Na ja ganz so ausgeliefert ist man der Dürre nun auch nicht. Es fängt dabei an mit Wasser anders umzugehen bzw. mehrfach für die Bewässerung zu verwenden. Da kann man über Kreisläufe schon sehr viel erreichen. Dann gibt es z.B. die Möglichkeit über erneuerbare Energien Entsalzungsanlagen zu betreiben, um mehr Wasser zu gewinnen und noch diverse weiter Möglichkeiten. Aber natürlich wird es zunehmend zu Schäden durch Extremwetterereignissen kommen, aber bis das nicht nur lokal, sondern auch flächendeckend passiert, wird es noch einige Zeit dauern. Letztendlich werden aber wahrscheinlich zuerst andere Erdteile getroffen werden und daraus folgend dann zwangsläufig größere Flüchtlingsbewegungen und ein grundsätzlicher Rückgang der Lebenserwartung entstehen. Ich denke nicht, dass sich die EU eine so liberale (kann man natürlich diskutieren was für einen liberal ist) Flüchtlingspolitik wie derzeit auf Dauer wird leisten können, wenn der Flüchtlingsdruck von außen stark zunehmen wird. Dann wird die EU sich entweder abschotten oder es werden Regierungen gewählt, die sich abschotten wollen. Das ist eine ganz einfach Kausalkette. Nicht schön, aber der Mensch ist halt der Mensch und sein Verhalten berechenbar!

          1. Warum kommen die Menschen aus Afrika zu uns ? Dort haben die kleinen Erzeuger kein Auskommen mehr weil Großunternehmen, billig ihre Produkte anbieten. Sozialleistungen werden abgebaut – für Infrastrukturprojekte. Für deren Bau dann US Unternehmen sorgen. Die Osten dafür werden dem Land gleich vom Kredit abgezogen. Dem IWF sei dank, der für US Unternehmen sorgt.
            Sie kommen aus Syrien aus Afghanistan und jetzt Ukraine. Überall aus den Ländern in denen die USA ihre Finger im Spiel haben oder auch ihr Militär.
            In den USA ausgebildete Militärs sorgen für Putsche, wie erst kürzlich ein US General einräumte (habe es berichtet)
            Die USA sind das Übel.

          2. Tja, mit so Aussagen wie „die USA sind das Übel“ erübrigt sich jede Diskussion. Die USA verfolgen halt ihre Interessen, so wie die meisten Länder. Wenn man DAS „Übel“ suchen möchte, dann findet man es eher in mangelnder Bildung der Menschen und damit einhergehender Unterwerfung in autokratischen Systemen. Aber das führt zu nichts. Es gibt ja auch Leute, die denken, dass der arme Wladolf Putler ja nur auf die böse USA und seine Lakaien reagiert hat und diesen Angriffskrieg quasi führen musste und die Angriffe auf zivile Infrastruktur und Zivilisten inkl. kleinerer und größerer Kriegsverbrechen gewissermaßen unvermeidbar sind, denn nur so kann er Russland vor der Unterwerfung schützen. Realitätsverweigerung ist das, was man daraus macht…auf Diskussionen mit solchen Menschen habe ich echt keine Lust. Ist wie mit Querdenkern, religiösen Fanatikern usw.

        3. @Markus, Sie schreiben: „Ich mag nur die fugmannsche schwarz-weiß Rhetorik bzgl. dieser Thematik nicht. Unreflektiert trifft es wohl auch“.
          Damit sagen Sie: Mathematik ist schwarz-weiß Rhetorik und unreflektiert. Denn die Mathematik sagt: Anteil Deutschland am CO2-Ausstoß 2,0%, China 30%, USA 13,9%, Indien 6,9% und so weiter (Liste hier).
          Können Sie mir jetzt bitte erklären, was es weltweit bringt, wenn wir (Deutschland) CO2-neutral sind? Können Sie mir auch erklären, warum kein anderers bedeutendes Land einen solchen Kurs fährt wie Deutschland? Sind die alle dumm und erkennen die extrem apokalpytische Lage nicht?

          1. Mit Klimaschutz hat das ganze Gedöns wenig zu tun. Ich wiederhole hier Aussagen wichtiger Antreiber für den „Klimaschutz“ (nur einige)

            Prof.Dr. Ottmar Edenhofer (Jesuit, Volkswirt, Direktor des PIK, Mitgl. Leopoldina) in NZZ 14.11.2010 :
            „Zunächst einmal haben wir Industrieländer die Atmosphäre der Weltgemeinschaft quasi enteignet. Aber man muss klar sagen : Wir verteilen durch die Klimapolitik das Weltvermögen um. Das die Besitzer von Kohle und Öl davon nicht begeistert sind liegt auf der Hand. Man muss sich von der Illusion frei machen, das internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Das hat mit Umweltpolitik, mit Problemen wie Waldsterben oder Ozonloch fast nichts mehr zu tun.“

            David Rockefeller, (Executive Manager des Club of Rome) :
            „Wir stehen an der Schwelle einer globalen Transformation. Alles was wir hierzu brauchen, ist die richtige Krise.“

            Club of Rome (aus dem Buch „Die erste globale Revolution“, 1991), :
            “Auf der Suche nach einem neuen Feind um uns zu einen, kam uns die Idee, dass Luftverschmutzung, die Bedrohung der globalen Erwärmung, Wasserknappheit, Hungersnöte und Ähnliches das Richtige wäre.“

            Christine Stewart, (frühere kanadische Ministerin für Umwelt) :
            “Es ist egal, ob die Wissenschaft der globalen Erwärmung komplett an den Haaren herbeigezogen ist, gibt uns der Klimawandel doch die größte Möglichkeit Gerechtigkeit und Gleichheit in die Welt zu tragen.

            Das sind alles klare Worte von Wortführern der Klimabewegung. Es geht nicht um Klima. Ansonsten würde man auch überall so viel wie möglich Kernkraftwerke bauen. Nur, dann würde die Energie wieder billig, ständig verfügbar und würde weiterhin das Wirtschaftswachstum ankurbeln.
            Die Bürger der westlichen Welt !! folgen der Klimabewegung, siehe Greta, und merken dabei nicht wie sie die Zukunft ihrer Kinder zerstören. Sie sägen freiwillig den Ast ab auf dem sie sitzen – und die anderen Nationen der Welt werden dem Treiben der westlichen nicht Einhalt gebieten, vergrößert es doch ihre Chancen für wirtschaftliche Prosperität.

          2. Mathematik alleine ist irreführend.
            Und ganz ehrlich, ich habe keine Lust immer die selben Fakten und Argumente gebetsmühlenartig zu wiederholen, da sich doch jeder gewillte Mensch informieren kann und man dann eine wesentlich breitere Diskussionsgrundlage hat als 2%-Basta-Rhetorik.
            Also wieder einmal, exemplarisch, ein Link.
            Exemplarisch, weil diese Informationen und Fakten an vielen Stellen im Internet zu finden sind.
            https://www.klimafakten.de/node/2045#lang

            Zitat [Mein Engangspost]:
            „Fugi, Du sprichst im Zusammenhang von Klimaschutz gegen Wirtschaft von Realitäten die man zur Kenntnis nehmen muss.
            Ja, da gebe ich Dir Recht.
            Und ich bin definitiv nicht der Ansicht, dass zur Zeit ein Weg verfolgt wird der den globalen CO2-Ausstoß verringern wird.“ Zitat Ende

            Auch mal lesen was ich schreibe …

            „Können Sie mir jetzt bitte erklären, was es weltweit bringt, wenn wir (Deutschland) CO2-neutral sind? Können Sie mir auch erklären, warum kein anderers bedeutendes Land einen solchen Kurs fährt wie Deutschland? Sind die alle dumm und erkennen die extrem apokalpytische Lage nicht?“

            Unter obigem Link finden sich reichlich Fakten die die These wir wären die Einzigen ad absurdum führen.
            Das meine ich übrigens mit schwarz-weiß.
            Sie ignorieren alle anderen Argumente und Fakten und lassen nur einen angeblich unumstößlichen Fakt gelten: 2%
            Das ist schwarz-weiß und nicht diskussionsoffen.
            Also mal ganz ehrlich, Ihnen als Akademiker muss ich doch nicht Rhetorik und Diskussionsgrundlagen beibringen.

            Sind die alle dumm?
            Nein, die einen sind skrupellos, die anderen haben keine Möglichkeit.
            Einfach als Sinnbild warum es ist wie es ist, exemplarisch:
            https://www.tagesschau.de/wissen/klima/exxon-klima-folgen-studie-101.html

            Ansonsten geht Ihre Frage natürlich weit in die Bereiche der Psychologie, Philosophie, Ethik, Gruppendynamik etc. was hier definitiv nicht zu erörtern ist, weil viel zu umfangreich, aber es ist definitiv nicht 2%-Basta!

          3. @Markus, habe mir Ihren Link einmal angesehen. Dort dann das Fazit:
            „Die Betonung des Werts „zwei Prozent“ führt auf mehrerlei Weise in die Irre: Erstens wird hier durch diese vermeintlich kleine Zahl suggeriert, Deutschland habe nur eine geringe Verantwortung für den Klimawandel. Dies ist falsch. Zweitens werden die zahlreichen Möglichkeiten heruntergespielt, mit denen die deutsche Politik und Wirtschaft erheblichen Einfluss nehmen können auf das künftige Ausmaß der Erderhitzung.“

            Es geht doch hier nicht darum, etwas herunter zu spielen. Vielmehr geht es darum, wie einzigartig radikal wir in Sachen Klima sind.
            Der letzte Satz bringt die ganze Hybris zum Ausdruck: die Welt kuckt auf Deutschland, wenn wir es richtig machen, machen es die anderen nach. Ähnlich hat sich schon Habeck geäußert. Aber es ist doch vielmehr so, dass die meisten Länder dem Urteil des WSJ zustimmen: „Deutschland macht die dümmste Energiepolitik der Welt“. Für andere Länder sind wir eher ein abschreckendes Besipiel – sehen Sie sich einmal Umfragen in diesen Ländern an!

          4. @Markus Fugmann
            Sie fragen etwas provokativ und naiv: „Können Sie mir auch erklären, warum kein anderers bedeutendes Land einen solchen Kurs fährt wie Deutschland?“
            Ist Ihnen auch in Ihrer Liste der 10 größten Emittenten aufgefallen, dass dort viele Länder stehen, die sehr viel eigene fossile Ressourcen besitzen? Die sind natürlich entsprechend günstig und bieten zusammen mit geringer bis negativer Importabhängigkeit wenig Anreiz für irgendwelche anderen Maßnahmen.

            Die Importabhängigkeit Deutschlands im Energiesektor ist mit über 70% sehr hoch.
            In der EU weist nur Italien ähnlich hohe Werte auf. Der Weg, der dort eingeschlagen wird (nämlich gar keiner), könnte auch als dümmste Energiepolitik bezeichnet werden.
            https://www.eurac.edu/de/magazine/teure-blockade-italien-muss-den-ausbau-erneuerbarer-energien-beschleunigen
            https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/italien-sizilien-klimaschutz-1.5459297

            Die weiteren gelisteten Länder mit hoher Importabhängigkeit sind:
            Japan, Indien und Südkorea

            In Japan sollen in den kommenden 10 Jahren 146 Milliarden Euro in Erneuerbare fließen.

            Indien steht weltweit an vierter Stelle bei der installierten Kapazität erneuerbarer Energien, an vierter Stelle bei Windkraftkapazität und an vierter Stelle bei Solarkraftkapazität (gemäß REN21 Renewables 2022 Global Status Report). Das Land erreichte Ende 2022 eine Kapazität von 175 GW erneuerbarer Energie (in DE waren es 132 GW), die bis 2030 auf 500 GW ausgebaut werden soll. Dies ist der weltweit größte Ausbauplan für erneuerbare Energien.
            Indiens installierte erneuerbare Energiekapazität ist in den letzten 9 Jahren um 400% gestiegen und lag Stand 31. März 2022 bei mehr als 40% der installierten Gesamtkapazität des Landes.

            Trotz Flächenmangels und Inselnetz (das koreanische Stromnetz verfügt über keine Verbindungen zu Nachbarländern) ist Südkorea nicht weniger ambitioniert als Deutschland (Erneuerbare von 21% im Jahr 2020 auf 82% in 2032) und will ebenfalls die Kernkraft reduzieren.
            https://www.gtai.de/de/trade/suedkorea/branchen/suedkorea-setzt-im-kraftwerksbau-staerker-auf-erneuerbare-energien-655974
            https://www.en-former.com/suedkorea-setzt-voll-auf-windenergie/

            In China verzeichnen Erneuerbare Kapazitäten ebenfalls Rekordzuwächse.
            https://blog.energybrainpool.com/wp-content/uploads/2021/06/Abb.4_de_Energy-Brainpool_China.png
            https://blog.energybrainpool.com/wp-content/uploads/2021/06/Abb.3_de_Energy-Brainpool_China.png

            Länder wie Brasilien oder Kanada haben einen höheren Gesamtenergieverbrauch als Deutschland, aber eben auch bereits einen Anteil von 80% bzw. 68% Erneuerbarer an der Stromerzeugung. Ein Grund, warum sie in der Rangliste hinter Deutschland stehen.
            https://energiestatistik.enerdata.net/gesamtenergie/welt-verbrauch-statistik.html
            https://energiestatistik.enerdata.net/erneuerbare-energien/erneuerbare-anteil-in-strom-produktion.html

            Was zu Ihrer zweiten Frage führt und die in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt: „Sind die alle dumm und erkennen die extrem apokalpytische Lage nicht?“

          5. @Dieter, nur ein Punkt: Sie schreiben: „In China verzeichnen Erneuerbare Kapazitäten ebenfalls Rekordzuwächse“.
            Richtig. Nur schauen Sie sich einmal den Zubau fossiler Energien in China an – dagegen ist der Ausbau Erneuerbarer geradezu peanuts!
            Alles eine Frage der Relation – und relativiert damit meine Aussage nicht!

          6. @Markus Fugmann
            Eigentlich schade, dass Sie immer nur auf den einen Punkt von sehr vielen eingehen, der noch am besten ins Narrativ passt. Doch auch hier muss ich Sie bitter enttäuschen. Denn haben Sie sich eigentlich die verlinkte Grafik angesehen oder sofort aktionistisch drauf losgetippt?
            https://blog.energybrainpool.com/wp-content/uploads/2021/06/Abb.3_de_Energy-Brainpool_China.png

            Zubau fossiler Energien 3%, Eneuerbare 36%
            Die relativen Zahlen begründen sich natürlich durch Basiseffekte, also das vergleichsweise hohe Vor-Niveau fossiler und das vergleichsweise niedrige Vor-Niveau erneuerbarer Energien.

            Wenn Sie es also lieber absolut mögen, um die Frage der Relation zu klären:
            Von diesem zusätzlichen Strombedarf von 300 TWh wurden 129 TWh aus thermischen Kraftwerken gedeckt. Im Vergleich dazu verzeichneten die erneuerbaren Energien einen Zuwachs von 151 TWh.
            https://blog.energybrainpool.com/wp-content/uploads/2021/06/Abb.2_de_Energy-Brainpool_China.png

            Ich hoffe, das relativiert die Peanuts und Ihre Aussage! 🤔

          7. Ich halte die zahlreichen nicht-ökonomischen Argumente aus @Markus‘ verlinktem Artikel https://www.klimafakten.de/node/2045#lang für durchaus stichhaltig und relevant. Auch wenn der reine liberale Ökonom als solcher bekanntermaßen seit jeher ein Barbar ist 🤑😲, sollte er sich Logik, Statistik, Politik, Völkerrecht, Verfassungsrecht, Moral, Physik, Wirtschaft, Vorbildfunktion und Technologie nicht fundamental durch Ignoranz verschließen.

    2. Und Sie sind der Meinung, gesteuert von den Klimaapokalyptikern, mit einer CO2 Reduzierung können wir was verhindern ?
      Zuerst war es ein Klimawandel, dann eine Klimaerwärmung, gar Erhitzung, dann als es nicht wärmer wurde (seit 8 Jahren) war es wieder allgemein der Klimawandel, der mit dem Streichholz rumrennt und Wälder und Landschaften anzündet. Jeder Regen heißt jetzt Extremregen Überschwemmungen werden als noch nie dagewesen bezeichnet (in den Medien wohlgemerkt). Jetzt kommt Wasserknappheit hinzu, so wird berichtet. Kann natürlich in anderen Ländern auch mit dem Bevölkerungswachstum zu tun haben. Aber uns stört die Wasserknappheit in Südamerika nicht – wenn es um Lithium geht das gewonnen werden muss. Oder im schwarzen Afrika dürfen die Menschen, unter ihnen Kinder, für Hungerlöhne unseren „edlen“,Willen zum Klimaschutz bedienen. Frackinggas teuer und umweltschädlich wird bevorzugt. Kernkraft wird verteufelt, würde aber das so vermaledeite CO2 massiv einsparen. Sogar PV und Wind verursachen mehr CO2.
      Ach was sind wir toll !
      Das ist Doppelmoral unserer Klimaschützer unserer Bevölkerung und die fühlt sich wohl dabei, ist sogar noch stolz darauf.

    3. Sehr guter Kommentar, dem ich voll und ganz zustimme. Die sog. wirtschaftlichen Probleme und Realitäten werden verblassen, wenn die Verwüstung des Planeten weiter voran getrieben wird und die Lebensgrundlagen zerstört werden. Dann wird Menschlein erkennen, nicht der Konsum und die neoliberalen Begehrlichkeiten, die man uns als Freiheit verkauft, sind die Grundlage für ein zufriedenes oder wenigstens erträgliches Leben, sondern saubere Luft, Böden und Wasser sind die elementaren Bausteine des Lebens. All das, was die Produzenten der neoliberalen Geschäftsmodelle weiterhin mit Hochdruck zerstören. Ich schätze Herrn Fugmann sehr – seine Vorträge sind gut recherchiert, nachvollziehbar und auch sein Humor und Witz tragen zur positiven Darstellung bei. Ich habe die letzten Monate sehr viel gelernt als Anleger, Investor und Spekulant. Aber eine Bitte an Sie Herr Fugmann, zitieren Sie doch bitte keine Ökofaschisten und Leugner des menschengemachten Klimawandels wie Stefan Haust. Ein Falschversteher übelster Sorte von der Springer Presse, der entweder zu blöde oder zu verbrettert ist zu erkennen, dass es die Menschheit direkt in den Abgrund führen wird, wenn wir so weitermachen. Das werden weder Lindners technische Innovationen noch andere herbei fabulierte Techniken verhindern, denn die Katastrophe ist bereits in vollem Gang. Was der Menschheit bleibt ist Schadensbegrenzung und Anerkennung der Realitäten. Entgegen den Behauptungen eines Schwätzers wie Haust hat es Klimaveränderungen in dieser Geschwindigkeit und Massivität, mit all den Verheerungen des Artensterbens, der Vergiftung der Böden, des Wasser, der Luft und die mit Plastik vermüllten Meere eben noch nie gegeben. 75% der fliegenden Insekten haben wir in den letzten 20 Jahren ausgerottet, ohne die wir aber eine gesunde Ernährung mit Obst und Gemüse in Zukunft nicht mehr haben werden. Wenn die Eisschilde, Gletscher und der Permafrost weiter tauen und auf lange Sicht verschwunden sein werden, hat der Planet in Summe soviel geschmolzenes Eis parat, dass es für einen Meeresspiegelanstieg von 65 Metern reichen wird. Das passiert nicht heute und nicht morgen, aber es wird passieren, wenn die Neoliberalen, die Bigotten, die Sklaventreiber, die Tierquäler. die Ausbeuter und die Ökofaschisten und die Kolonialisten der Atmosphäre weiter den Ton angeben. Was das bedeutet, müsste selbst der dümmste Ignorant auf Erden kapieren, denn das sind Fakten, genau wie die Inflation und die lassen sich nicht einfach wegfabulieren, auch wenn es all die Lobbyisten, korrupten Politiker und dickfelligen Gerichte und Behörden in ihrer engstirnigen Borniertheit und dümmlichen Beschränktheit noch so vehement verbreiten.

      1. @ynnocja
        Darf ich Sie in die Reihe der Verschwörungstheoretiker einreihen ?
        Das Klima ändert sich beständig seit Urzeiten.Und jetzt ist es seit 1850 endlich mal wärmer geworden. Unterschiedlich in den Ländern der Erde.
        Bodenvergiftungen, Plastik im Meer zählen nicht dazu. Auch das Artensterben zähle ich nur bedingt dazu, da vermutet . Natürlich kann man das mit „Wissenschaft“ auf eine Verantwortung des Menschen schieben.
        Die Antarktis hat ca. 27 Mrd. km³ Eis. Ein komplettes Schmelzen würde den Meeresspiegel um 70 m ansteigen lassen. Wann soll das geschehen ? In der Antarktis herrschen Temperaturen von bis zu -80°C. Um wieviel soll denn dann die Temperatur steigen um das zu schmelzen ? 2°C reichen da nicht aus.
        Die Welt besteht nicht nur aus Deutschland und seinem apokalyptischen Denken.
        Fällt es keinem auf, daß es nur die westliche Welt ist die dem Klimaschutzgedanken hinterher rennt ? Und das es eine angelsächsische Idee ist ?
        Und hier sind es die Superreichen die das anfeuern. Die machen sich also soziale Gedanken wie sie dei armen profanen Menschen retten können ? Oder steckt was anderes dahinter ?

  3. Ich schaue die Finanzmarktwelt-Videos seit ca. 1,5 Jahren und habe seither keines versäumt. Dieses Video ist eines der besten, die ich gesehen habe. Schon der Titel bringt den Unsinn, der derzeit an den Finanzmärkten vorherrscht, auf den Punkt. An der NASDAQ waren (Stand ca. 19:50h) 23,5 Mio. Stück Nvidia Aktien gehandelt. Wer hat diese 23,5 Mio. Stück bei einem 80er KGV jetzt noch gekauft ?

    Eine Sache im Video sehe allerdings kritisch. Bezüglich QE wird argumentiert, dass bei der Bankenrettung eben kein QE vorliegt, da sich die Geldmenge nicht erhöht. Ich habe hier nur eine Laienmeinung zu bieten, aber die sieht so aus, dass sich die Geldmenge durchaus erhöht. Ich erläutere dies an einem Beispiel. eine sehr kleine Bank hat nur 2 Kunden (Kunde A und Kunde B). Kunde A hat ein Einlagen von 100 EUR, welches die Bank dem Kunden B geliehen hat. Im Umlauf haben wir also 100 EUR. Jetzt möchte A seine Einlagen ausgezahlt haben. Wenn jetzt die Bank von ihrer Notenbank die 100 EUR leiht und diese dem Kunden A gibt, dann sind eben 200 EUR im Umlauf.

    Das Aust-Zitat am Ende des Videos ist wirklich vielsagend. Und richtig.

  4. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Sehr geehrter Herr Fugmann,

    wenn die FED,über den Sekundärmarkt ,ihre Bilanz ausweitet und nicht wie ursprünglich geplant,deutlich reduziert, dann wirkt das Rendite dämpfend.

    Und diese reduzierte Rendite hat unmittelbaren Einfluss auf die Aktienmärkte. Dabei ist es nicht entscheidend wie diese Dämpfung zustande kommt, es ist für die Aktienmärkte nur entscheidend, das sie überhaupt kommt.

    Die Korrelation zwischen Rendite und Aktien ist hinlänglich bekannt.

    Was hätte nun die FED machen können…? Ganz einfach, die freien Kräfte wirken lassen!

    Das hätte die Inflation unter Kontrolle gebracht.

    Erinnern Sie sich noch an den Sommer 08 mit Ölpreisen von über 140 US-DOLLAR das Barrel….?

    Nach der Lehman Pleite ging’s zurück bin unter 40 !

    Man kann die Blase immer weiter befeuern( QE, Rettungsprogramme, Whatever it takes, bla, bla bla oder mit einer Nadel anpicksen und platzen lassen. Die FED hat seit Lehman nicht mehr die Traute letzteres zu tun.

    Immer wenn’s gefährlich wird, zieht sie den Schwanz ein und geht zurück.

    „Entscheidend ist was hinten raus kommt “ sagte mal Helmut Kohl.

  5. Beim S&P 500 machen drei Aktien 91% des Anstiegs seit Jahresbeginn aus: Apple, Nvidia und Microsoft

    Hier wird also ganz bewusst der Index mit Schwergewichten “oben” gehalten.

  6. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Ein Mann von Prognosen, Fugi ist sein Nam,
    er spricht von Börsen und dass er Krisen vernahm,
    doch scheint er davon nichts zu verstehen,
    täglich berichtet er von fallenden Kursen, doch der Markt scheint dies nicht gleich zu sehn.

    Der Markt lässt ihn im Stich, er ist ratlos und weiß nicht weiter,
    seine Warnungen und Ängste sind plötzlich wie ein leiser Schleier.
    Doch Fugi gibt nicht auf und sucht nach neuen Wegen,
    damit seine Prognosen nicht immer daneben legen.

    So bleibt er hart und kämpft weiterhin um sein Ziel,
    denn als Analyst und Börsenexperte gilt er im Land als ein Juwel.
    Er gibt sich alle Mühe, die Märkte besser zu verstehen,
    und hofft, dass seine Prognosen bald wieder aufgehn.

    Und so schließen wir unser Gedicht im Goethe-Stil,
    mit dem Wunsch, dass Fugi endlich bleibt still.

    1. @Sebastian

      Humorlos…langweilig…tut richtig weh…

    2. …oh nein er reimt wieder…

    3. Das reimt sich wie Gustav auf Gasthof und das Versmaß ist ein klassischer Schaarschmidt. Dann erzähl lieber weiter Unsinn, das tut nicht so weh!

  7. Mal ne grundsätzliche Frage in die Runde: Wenn man 10% Inflation hat und dementsprechend der Wert des Geldes um 10% sinkt, müssten sich dann nicht die Aktienbewertungen zwangsläufig alleine um 10% erhöhen, ohne dass der Wert des dahinter stehenden Unternehmens sich „faktisch“ überhaupt erhöht hat?! Und wenn man das weiterspinnt, müssten dann nicht die Aktienindizes ebenfalls alleine aufgrund der hohen Inflation um 10% zulegen, ohne das sich an den Bewertungen der darin enthaltenen Unternehmen „faktisch“ irgendwas geändert hat?! Ich meine wir reden hier ja über Sachwerte und wenn Geld entwertet, steigt der nominale Wert von Sachwerten an. Jedenfalls verstehe ich so Inflation und dabei ist es aus meiner Sicht egal, ob es um den Wert der Salatgurke oder den Wert von BASF geht.

    1. @nixbär,sie sind einer der wenigen hier,die auf dem richtigen Weg sind. Inflation heißt nicht Geldentwertung(an sich),sondern Preissteigerung durch die Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit. Geld ist ein Zahlungsmittel und kann per se nicht entwertet werden. Das Gefühl hält sich aber hartnäckig,weil es sich durch den psychologischen Umstand der Verlustvermeidung bildet.

      1. Das sehe ich ehrlich gesagt etwas anders. Geld ist nicht nur ein Zahlungsmittel, Geld besteht auch in einer gewissen Menge und diese Geldmenge kann erhöht werden. Wenn mehr Geld im Umlauf ist und auf die gleiche Anzahl Produkte verteilt wird, dann führt das zu Preissteigerungen, weil mehr von dem zusätzlichen Geld gekauft werden kann bzw. sich die Nachfrage erhöht. Folglich ist die einzelne Geldeinheit durch die erhöhte Menge weniger wert bzw. wird entwertet, da ihr ein geringerer Gegenwert an Waren , Dienstleistungen usw gegenübersteht.

        1. @nixbär,wir sind grundsätzlich on same page. Ich bin jetzt da ein bissel kleinlich,aber dieses kleine Detail ist halt wichtig. Geld/Geldeinheiten sind an sich unbegrenzt verfügbar ,weil jede Bank mit Banklizenz es „erscheinen“ lassen kann.Und zwar in infinity and beyond. Es gibt keine quantitative Grenze. Deswegen, wenn eine große Menge „ScheinbarGeld“ in der Horte liegt ist das erstmal unwesentlich.Das meiste „Geld“ existiert ja nunmal elektronisch.
          Erst wenn der Handel die Umlaufgeschwindigkeit /pro Warengruppe erhöht ,über den Warenbestand hinaus gibt es ! nur bei dieser einzelnen Ware! erhöhte Inflation/Preissteigerung/Umlauf .
          Wenn das klar wird,gibt es keine „allgemeine Inflation“ / „allgemeine Geldentwertung“ in direkter logischen Konsequenz! Das würde aber bedeuten ,daß die Güter nur im einzelnen Geltung haben und da „Geld“ auch ein Gut ist ,kann es nur der quantitative Umlauf pro Zeit zwischen den Gütern und nicht die Grundmengen sein. Ich hoffe es klingt nicht zu chaotisch.
          Geld

          1. @klempner: Richtig und aus meiner Sicht gut dargestellt. Ich knirsche jedes mal mit den Zähnen, wenn von „Gelddrucken“ und „FIATmoney“ gesprochen wird, denn die Idee, dass Geld aus Kredit geschöpft wird, der nachher den Gegenwert des Geldes darstellt, ist ja grundsätzlich richtig. Das funktioniert aber nur, solang Kredite „vernünftig“ verwendet werden. Daran hapert es leider in der Politik. Das haben die Bitcoin-Anhänger nie verstanden, dass Geldschöpfung aus dem Nichts unsinnig ist und daher der Kryptowährungen ohne reale Koppelung intrinsisch wertlos sind.

  8. heute mal wieder absolute Spitze, Fugi und …. mutig. Wer hat den Mut, so deutlich in D die richtige Meinung vor einem großem Publikum zu vertreten. 5 Sterne und (hoffentlich) weiter so!! Irgendwann wird die Realität all diese grünen Spinner einholen

  9. Ja es rührt sich was in Deutschland.
    Seit 1933, wandert wieder mal die Deutsche Intelligenz aus.
    Grosse Fluchtbewegungen sind angezeigt.
    Der Spiegel, ZDF, ARD, und Andere Regierungsberichterstatter haben sich zusammengetan.
    Rubikon, Nachdenkseiten und Andere als Schwurlbler bezeichneten halten dagegen.
    1000.te Mittelständler werden Nicht zu sehen.
    Das Hammbacher Schloss, der Weg dorthin, wird die Souveränität des Volkes, der Demokratie erneuern……

  10. Wir müssen einfach verstehen / akzeptieren / zur Kenntnis nehmen, dass Kennzahlen momentan vom Markt nicht ernst genommen werden, ja sogar überwiegend ignoriert werden. Bei der Veröffentlichung wichtiger Zahlen, zuckt der Kurs oft kurz in die „richtige“ Richtung, um dann wieder auf den laufenden Trend zurückzukehren, bzw. scheinbar „hirnlos“ charttechnischen Regeln zu folgen. Da helfen auch nicht die besten Daten und Analysen, die zeigen, dass es eigentlich anders sein müsste. Wir Trader werden dafür „bezahlt“, dass wir den Markt antizipieren, Kauf- und Verkaufsignale finden die mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Gewinn abwerfen, und nicht dafür, dass wir uns ständig fragen warum es EIGENTLICH in die Gegenrichtung gehen MÜSSTE. Trotzdem finde ich sehr interessant die Hintergründe zu verstehen.
    Es ist ja momentan so, dass die Geldüberflutung die Kurse sehr stark verfälscht. Das ist ungefähr so, wie wenn der Sohn das Auto seines Vaters zum fünften Mal an die Wand gefahren hat, der Vater aber sagt: „Macht nichts mein Sohn, ich kaufe wieder ein neues Auto und wenn es Dir wieder passiert, alles kein Problem“.

  11. @ Dr. Sebastian, kaum rühmt man ihn und schon wird er wieder rückfällig.Irgendwie passt das nicht.Dauernd die Notenbanken kritisieren und dann auch noch den gleichgeschalteten „ auch Notenbankkritiker“ Fugmann in die Pfanne zu hauen ist verwirrend.
    An alle Fugi Kritiker: Gerade die neuerliche Bankenkrise ist wieder eine Folge der von Fugmann kritisierten Notenbankpolitik.
    P.S. Zum Titel dieses Beitrags: BANKEN PLEITEN SIND BULLISCH. Nicht nur Bankenpleiten, alle Kathastrophen und Schwarzen Schwäne sind bullisch, weil die die Gelddrucker immer wieder einen Grund haben um die so erfolgreichen Geldschleusen zu öffnen.
    Somit müssten alle Börsenoptimisten pessimistisch sein und auf das nächste Ereignis hoffen.Pessimisten sind Leute die den Mist der Optimisten ausmisten müssen.

  12. Es ist einmal wieder der übliche Klassiker. Aus einem über zweistündigen Interview pickt ein Herr Tichy zwei, drei Teilsätze heraus, garniert sie mit viel Empörung und Eigeninterpretation, würzt das Gemisch mit Titulierungen wie „Energiewende-Agitatorin Claudia Kemfert“, unterstellt ihr das politische Ziel der Zerstörung der energetischen und finanziellen Grundlagen der modernen Wohlstandsgesellschaft und des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Dann lanciert er das neu kreierte Fastfood in die sozialen Medien. Von dort verbreiten sich die Fake News rasend weiter, bis sie irgendwann bei Fugis fossilfreundlichem Marktgeflüster landen und noch mehr aus dem Zusammenhang gerissen, dramatisiert und polemisiert werden.

    Ich habe mir das komplette Interview einmal angesehen. Dort geht es um von RWE bezahlte Studien, wie etwa zu Lüzerath oder Nordstream 2. Es handelt von durch Werbung erkaufte Medienberichte und Kampagnen gegen Wissenschaftler als „Aktivisten“ und grüne Lobbyisten, obwohl es doch eigentlich um öffentliches Interesse geht, das sehr berechtigt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden sollte. Es thematisiert Medien, die unreflektiert Zweifel gegen wissenschaftliche Erkenntnisse streuen, weil sie von den Werbeeinnahmen durch diese Interessenvertreter leben. Eine These, die finanzmarktwelt.de als wunderbares Beispiel nur untermauert.

    Es wird sehr treffend die Verflechtung von Teilen der Bundesregierung mit diesen Konzern-Interessenvertretern beschrieben. Etwa, dass sich der Wasserstoffrat der Bundesregierung zu einem großen Teil aus Spitzenvertretern von Energiekonzernen zusammensetzt, den Eigentümern unserer Erdgasinfrastruktur. Die plädieren zwar für eine Zumischung von blauen Wasserstoff aus Erdgas, haben aber wenig Interesse, grünen Wasserstoff durch ihre Leitungen zu transportieren. Wasserstoff dient lediglich als Vorwand, um weiterhin fossile Energien in modifizierter Form nutzen zu können. Es wird ebenfalls aufgezeigt, dass im Verkehrswenderat und beim Mobilitätsgipfel praktisch nur Vertreter der fossilen Autobranche sitzen, eingeladen vom Verkehrsminister.

    Es geht um die dafür nötigen Gelder und um weltweite fossile Kapitalströme, um weitere ungebremste Investitionen in fossile Energien. Es geht darum, nicht noch länger hunderttausende von Öl- und Gasheizungen neu zu installieren, fossile Verbrennermotoren für weitere 15 bis 20 Jahre zu fördern, überdimensionierte Gasinfrastrukturen, wie viel zu viele stationäre LNG-Terminals zu bauen, unglaubliche Summen für die nächsten 30 Jahre wie gehabt in fossile Techniken zu investieren. Die Rede ist von neuen fossilen Lock-in-Effekten und weiterer Verstärkung unserer fossilen Abhängigkeit, statt uns davon zu befreien.
    Es handelt ebenso auch vom auf FMW laufend kritisierten Casino-Kapitalismus, vom Ansporn des Globalismus durch das weltweite Finanzsystem, das massiven CO2-Ausstoß finanziert.

    Bis hier spricht Frau Kemfert von der Notwendigkeit, diese Finanzströme umzuleiten in Richtung nachhaltiger Investitionen, etwa im Sinne der EU-Taxonomieverordnung. Sie redet gerade vom Kapital und von Energiesystemen autokratisch organisierter Staaten.
    Und dann folgen die entscheidenden Sekunden, der Skandal, der casus knackus, die Vernichtungsrhetorik gegenüber der Wohlstandsgesellschaft und dem kompletten Wirtschaftssystem: „Ich wäre eher dafür, dass wir das fossile Kapital auslöschen, das muss weg.“

    Aber hoppla, hat da jemand an dem Punkt dichtgemacht, zuvor nur halbherzig zugehört, nicht weiter geschaut und übereilt sofort den neuesten Einblick mit allzu heißer Nadel gestrickt?

    Denn es folgt unmittelbar danach – und nur darauf bezieht sich Frau Kemfert sogar moderierend und relativierend zu den Aussagen ihres Gesprächspartners: „Die fossilen Kapitalströme, die uns momentan teilweise Präsidenten generieren, die in vielen Ländern momentan Autokratien generieren, die fossile Kriege weltweit anzetteln, das wird noch ein riesen Problem werden. Wir sind erst am Anfang dieser Katastrophe, und der Klimawandel kommt noch obendrauf. Um diese Finanzströme würde es mir gehen, dass man diese Hydra tatsächlich ausrottet.“

    1. @Markus Klugmann
      Was wollen Sie vernebeln ? Die Deindustrialisierung steht auf dem Programm der Klimaschützer. Sei es nun Schellnhuber, Dr.Ottmar Edenhofer, Greta Thunberg, Luia Neubauer. Ein Claudia Kemfert ist so ziemlich gar nicht ernst zu nehmen, jedenfalls nicht wenn die im TV spricht. Aber ein Maurice Strong, kanadischer Milliardär und Antreiber der Klimaschutzbewegung. Die jetzt noch relativ jungen Leute die den Klimaschutz erst seit 6, 7 Jahren in Deutschland war genommen haben und sogleich inhaliert werden diese Leute der Anfangsjahre nicht kennen, von denen wird auch im mainstrem nicht berichtet, weil die im Hintergrund agieren und die Richtung vorgegeben haben. Und es wird in solchen Aussagen von Deindustrialisierung oder gar Zerstörung der industriellen Grundlagen gesprochen. Unsere verharmlosenden Verschwörungstheoretiker hier sind anscheinend nicht im Bilde :

      Zitat UN-Ikone Maurice Strong (durch Öl und ein bewegtes Leben reich geworden; Mentor von Klaus Schwab) :
      „Was wäre, wenn eine kleine Gruppe von Staats- und Regierungschefs der Welt zu dem Schluss käme, dass die Hauptgefahr für die Erde von den Handlungen der reichen Länder ausgeht? Und wenn die Welt überleben soll, müssten diese reichen Länder ein Abkommen unterzeichnen, das ihre Auswirkungen auf die Umwelt verringert. Werden sie das tun? Die Schlussfolgerung der Gruppe lautet „Nein“. Die reichen Länder werden es nicht tun. Sie werden sich nicht ändern. Um den Planeten zu retten, beschließt die Gruppe also: Ist es nicht die einzige Hoffnung für den Planeten, dass die industrialisierten Zivilisationen zusammenbrechen? Liegt es nicht in unserer Verantwortung, dies herbeizuführen?“
      Und man lese : „die industrialisierten Zivilisationen zusammenbrechen“.
      heißt die anderen werden/dürfen weiter existieren so wie gewohnt. Und sowas sollen die Menschen im Westen akzeptieren ? Er empfiehlt auch als Malthusianer eine „Lizenz auf Geburten“
      Man nehme nur den „Experten“ für einfaches Leben Niko Paech ( „Dann geht in Gottes Namen unter“)
      von der Uni Siegen. Er propagiert Wachstumsrückbau. Entschleunigung. Hat er jemals an der Uni beschleunigt gearbeitet ?

      Wer kennt den Artikel der Deutsche Bank Research vom Nov. 2020 ? von Eric Heymann : „Klimaneutralität, Sind wir bereit für eine ehrliche Debatte?“ „Ohne ein gewisses Maß an Ökodiktatur wird es nicht gehen“Darauf steuern wir zu, auf Abschaffung der Demokratie. Wie auch sehr umschweifend in dem „Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation des wbgu von 2011, geschildert.
      Der Artikel erschien zuerst nur auf Englisch (die Deutschen müssen ja nicht alles wissen)
      https://www.dbresearch.de/PROD/RPS_DE-PROD/PROD0000000000513784/Klimaneutralit%C3%A4t%3A_Sind_wir_bereit_f%C3%BCr_eine_ehrlich.xhtml

  13. Hey Markus, deine Vorhersage war doch ix mal, dass der Markt die Tiefs nochmal anläuft. Sorry das kann ich nicht erkennen. Der Short Typ hat wenigstens zugegeben, dass er falsch lag. Und du hast nicht die Größe dazu.

    1. @Markus Fugmann
      Hier schreibt irgendein Idiot in unverschämtem Ton unter meinem Namen. Ich hoffe, Sie konnten das erkennen und würde mich freuen, wenn Sie den Kommentar löschen würden.

  14. Herr Fugmann,
    zum Einen ist es ziemlich blöd mich zu adressieren und dann ist kein Antwortbutton für eine direkte Antwort innerhalb eines Diskussionsstranges vorhanden.
    Zum Anderen betreiben Sie cherrypicking.
    Nicht auf gesagtes im Ganzen eingehen, sich einen Punkt raussuchen und den dann als absolut darstellen.
    Es geht um Zusammenhänge. Ursachen und Wirkungen. Es gibt kein Absolut in dieser Diskussion.
    „Es geht doch hier nicht darum, etwas herunter zu spielen. Vielmehr geht es darum, wie einzigartig radikal wir in Sachen Klima sind.“ [Zitat Faugmann]
    Natürlich, in dem Sie die 2% als ultima Ratio im Sinne wir sind doch bekloppt als Absolut behaupten, ohne andere Fakten zu berücksichtigen, spielen Sie die Gesamtheit der Realität herunter. In dem Sie auf die 2% fokussieren, berücksichtigen Sie weder Zusammenhänge oder Verantwortungen wirtschaftlicher und moralischer Art. Wie schon geasagt, Ihnen als Akademiker muss ich doch keine rhetorischen Mittel erklären.
    Daher finde ich Ihre Art der Argumentation schon sehr befremdlich für jemanden der eigentlich wissen sollte welcher Stilmittel er sich bedient. Da stellt sich dann schon die Frage zu welchem Zweck.

    Wo sind wir radikal?
    Also Radikalität in unserer Umweltpolitik hat mich bisher nicht erreicht.
    Als radikal habe ich bisher immer nur die Wirtschaftsseite empfunden … Exxon z.B., ich hatte da so einen Link gepostet, der natürlich keine Berücksichtung gefunden hat.
    Ein Verbrenneraus 2035 … entschuldigung, jeder hat jetzt 12 Jahre Zeit sich darauf einzustellen. Wo ist das radikal?
    Heizungserneuerung.
    Der eigentliche Vorgang ist nicht radikal und auch hier bleibt dem Einzelnen Zeit sich darauf einzustellen.
    Davon ab ist das auch nichts neues.
    Im Gegensatz zu heute, wo man eine funktionierende Heizung nicht ersetzen muss, durften wir 2010 unsere alte Heizung wegen zu hoher Werte nicht weiter betreiben und mussten sie ersetzen.
    Die Frage des technisch machbaren ist eine andere. Und kein Gesetz das durch eine Gesetzesänderung nicht den Gegebenheiten angepasst werden kann.
    Wir sind leider überhaupt nicht radikal.
    Radikal zu sein würde bedeuten den Energiekonzernen ihre Macht zu nehmen.
    Warum habe ich keine Kleinsolaranlage?
    Weil ich nicht einsehe umsonst Energie ins Netz einzuspeisen.
    Woanders sind rückwärts laufende Stromzähler kein Problem.
    Warum bin ich nicht bereit auf ein Elektroauto umzusteigen?
    Weil es keine adäquaten Fahrzeuge gibt.
    Der Elektroautomarkt ist auf Marge ausgerichtet.
    Radikal wäre es, preiswerte, auf das nötigste reduzierte Fahrzeuge massiv zu Subventionieren und alles andere finanziell massiv unattraktiv zu machen.
    Radikal wäre es, massiv dezentrale kommunale Energieversorgung mit Bürgebeteiligung zu forcieren und nicht, wer schon viel hat kann an erneuerbaren verdienen.
    Wenn die hiesige Umweltpolitik radikal wäre, dann sähen wir einen ganz anderen Sturmlauf aus allen Bereichen.
    Das Problem ist, das in den industrialisierten Staaten die meisten Menschen nicht bereit sind für ihren vermeintlichen Wohlstand das zu bezahlen, was er uns am Ende kosten wird.
    Und das ist nicht apokalyptisch, das ist Physik und Chemie.
    Desweiteren sind die meisten Menschen in den industrialisierten Nationen nicht bereit das für Produkte zu bezahlen, was sie eigentlich wert sind. Nämlich den Produzenten ein gerechtes Auskommen zu gewährleisten. Und das sind dann die Menschen, die überhaupt keine Wahl haben.
    Fakt ist, aus welchen Gründen auch immer wollen Sie sich mit bestimmten Themen nicht differenziert auseinandersetzen.
    Das ist Ihre Entscheidung und die steht Ihnen natürlich auch zu.
    Aber wer dies öffentlich tut, muss dann auch die Reaktion akzeptieren.
    Sie können diese ja unkommentiert stehen lassen, aber wenn Sie sich mit einer Reaktion wie der meinen auseinandersetzen wollen, dann sollten Sie sich an die Grundlagen für eine Diskussion halten.

    1. 2% Klimaradikaler

      Ein kleines Nebenthema zum ewigen Gesabber von wirtschaftlichen Realitäten, Deindustrialisierung und Wohlstandsverlust durch Energiewende am Beispiel einer erfolgreichen Mobilitätswende.

      Erst kürzlich habe ich gelesen, dass China sich zum weltweit bedeutendsten Einzelmarkt für elektrische Fahrzeuge entwickelt hat. 2022 haben sich die Verkäufe von Hybrid- und Elektroautos verdoppelt, der Bereich macht mittlerweile ein Viertel des Gesamtabsatzes aus. Der Grund dafür ist, dass die chinesische Regierung eine konsequente und langfristige Industrie- und Technologiepolitik verfolgt und „New Energy Vehicles“ gezielt gefördert hat. Die Wirksamkeit einer solchen Politik ist enorm. Nirgendwo sonst auf der Welt ist die Nachfrage nach klimafreundlicheren Fahrzeugen so groß wie in China.

      Im Juli 2023 treten in China neue und strengere Abgasnormen in Kraft. Das wird den Verdrängungsprozess auf dem Automarkt weiter beschleunigen. Fahrzeuge mit Verbrennermotor werden dann voraussichtlich noch mehr und schneller durch günstige chinesische E-Modelle ersetzt werden.

      Und was ist die Strategie unserer schlauen Entscheider und Leistungsträger? BMW, Mercedes und VW bleiben auf ihren Autos sitzen, weil sie nur das überteuerte Luxussegment bedienen wollen und voller Wehmut, Nostalgie und Hoffnung in China weiter auf den absteigenden Ast der Verbrenner setzen.
      Beim Marktanteil an E-Autos scheiterten BMW, Mercedes und Audi im vergangenen Jahr mit mickrigen 0,8, 0,3 und 0,1 Prozent sogar an der bescheidenen Ein-Prozent-Hürde. Und auch Volkswagen hat mit 2,4 Prozent keinen Grund zu prahlen. In absoluten Zahlen: Von insgesamt 5,7 Millionen Neuzulassungen stammten lächerliche knapp 200.000 aus den schlauen deutschen Luxusschmieden.

      Gleichzeitig drängen Newcomer aus China mit Macht und bezahlbaren E-Fahrzeugen und jahrelangem technologischen Vorsprung nach Europa – vor allem nach Deutschland. Im krassen Gegensatz dazu klebt unsere Vorzeige- und Wohlstands-Autoindustrie weiterhin an überholten Fossil-Dinos und versucht mit Lobbyarbeit und nicht vorhandenen teuren E-Fuels statt Innovation das Unvermeidliche noch etwas hinauszuzögern.

      Vorausschauende Visionäre und tiefgründige Versteher des Marktbedarfes waren deutsche Spitzenmanager ja noch nie. Die reden sich lieber auf fehlende Nachfrage und Absatzmärkte für Klein- und Mittelklasseautos hinaus, statt überhaupt erst einmal ein Angebot zu schaffen. Denn was es nicht gibt, kann auch nicht nachgefragt werden. Klar, lieber verdient man an einem einzigen Auto 10.000 Euro, statt dafür zehn produzieren zu müssen. Dividenden und Boni werden schließlich am Gewinn und nicht am Umsatz bemessen. Und wen kümmert es schon, was in fünf oder zehn Jahren ist, bis dahin wurden die Vorstandsetagen bereits mindestens dreimal gewechselt.

      Der große Nachfrageboom liegt in den Preisklassen unterhalb von 40.000 Euro, speziell im Preissegment von 15.000 bis 25.000 Euro. Dieses werden nun chinesische Hersteller fluten, während weise Ökonomen gebetsmühlenartig weiter predigen, dass sich nur eine reiche und gebildete Stadtbevölkerung ein E-Mobil leisten kann. Im favorisierten Luxussegment lauert derweil schon Tesla mit ebenfalls großem Entwicklungsvorsprung. Die haben es als einziger ausländischer Hersteller auch geschafft, sich im chinesischen Absatzmarkt ganz weit oben zu positionieren.

      Vergleichbar dämlich hat man sich schon vor 13 Jahren auf dem grünen Energiesektor verhalten, als fossile Energiekonzerne und andere Vorzeigeunternehmen mit freundlicher Unterstützung neoliberaler und konservativer Politiker die weltweite Führungsposition einer kompletten dezentralen und weit gestreuten Solarbranche zerstörten, weil sie auch da die Entwicklung komplett verschlafen hatten und wie eine Horde Idioten noch für lange Zeit an billigem Erdgas und russischen Zitzen hingen.

      Solche Leistungs- und Entscheidungsträger fahren die deutsche Industrie von ganz alleine gegen die Wand, da braucht es keine Politik. Und der ganze Planet kann dabei über die dümmste Industrie der Welt lachen.

      1. Vielen Dank für diese interessanten Infos!
        Anscheinend sitzen die wahren Geisterfahrer in den Vorstandsetagen deutscher Verbrenner-Automobilkonzerne 😮

  15. Ich habe in China gelebt, in Rumänien, Kanada, Ungarn, Südafrika und jetzt in Norwegen. In Deutschland nur ganz kurz. Der Deutsche, vielleicht mittlerweile auch der „Westler“ an sich, ist immer ein kleiner Politiker, auch wenn er gar nicht in der Politik ist. Als hätte man eine Mission zu erfüllen, bevor man stirbt.
    Andere Länder, tendentiell, lassen die Politik ihr Ding machen. (Gilt, wie gesagt, für die westlichen „Kernzonen“ wohl insgesamt nur noch eingeschränkt.) Erst wenn es die Politik übertreibt, wird man selbst politisch, dann allerdings auch ohne Rücksicht auf Verluste bei der politischen Kaste und der eigenen Gesundheit. Die riskiert der Deutsche ja nicht so gern.

    Ich will sagen: Ihr seid ein lustiges Völkchen, mit all eurer Ernsthaftigkeit und eurer Hybris bei der Erkenntnis der allgemeingültigen Wahrheit. Die meisten Anderen allerdings versuchen eher, ein gutes Leben zu leben als sich einer Mission für die gute Sache zu verschreiben. Aber wenn wir nichts besseres zu tun haben, lassen wir uns gern ein wenig unterhalten von eurer Verbissenheit :)

    1. @Tom

      Ich habe mal irgendwo gelesen, in China soll es gar nicht lustig sein, politisch zu werden. Dort kann auch schon mal die Gesundheit leiden, wenn man sich für weniger politische und eher gesellschaftliche Prinzipien wie Meinungs- oder Pressefreiheit engagiert. Gleiches gilt auch für Ungarn. Da lässt man verständlicherweise der Politik ihr Ding machen, und lebt lieber ein gutes, devotes und demütiges Leben in Unfreiheit. Kann allerdings sein, dass dies nur westliche Propaganda ist. Man liest ja soviel dummes Zeug heutzutage…

      1. Sie haben Recht, es ist meiner Erfahrung keinesfalls lustig, in China politisch zu werden. Dennoch wird es ab und an getan. Ungarn ist m. E. deutlich freiheitlicher als Deutschland und das sage ich als offen homosexuell lebender Mann.

        Meine kleine subjektive Freiheitsliste:

        1. Ungarn
        2. Rumänien
        3. Norwegen
        4. Südafrika
        5. Kanada
        6. Deutschland
        7. China

        Im Zweifel vertrauen Sie allerdings besser dem „Demokratie-Index“ auf Wikipedia und den Verlautbarungen der aktuellen Kamera. Ähmm, Tagesschau.

        1. @Tom

          Vermutlich würden Sie Ihre Freiheitsliste überarbeiten, wenn Sie als offen homosexuell lebender Mann heute nicht in Norwegen, sondern immer noch in Ungarn leben würden.

          Südafrika ist, solange man Rassismus, Landenteignungen ohne Entschädigung, Korruption, soziale Unruhen, Hunger, Armut und Ungleichheit oder Jugendarbeitslosigkeit von 50% ausblendet, ein wunderbares und freies Land. Aus diesem Grund gibt es dort wohl auch den Unfreedom Day. Südafrika hat heute eine der höchsten Protestraten weltweit, die „rebellions of the poor“ mit Forderungen nach sozioökonomischen Rechten auf Wasser, adäquaten Wohnraum oder Elektrizität.
          https://abahlali.org/taxonomy/term/unfreedom-day/unfreedom-day/

          Dann doch lieber Norwegen, Kanada oder Deutschland.
          Im Zweifel vertraue ich sicher nicht Menschen, die nur ganz kurz in Deutschland gelebt haben, aber besser über die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse Bescheid wissen, als jemand, der sein ganzes Leben hierzulande verbringt.
          Es wäre interessant zu erfahren, woher Sie Ihre fundierten Einblicke beziehen. Nicht von Wikipedia oder aus der Tagesschau, aber vielleicht von Reitschuster, Lichtschlag Medien und Werbung KG oder von Kopp Online?

          1. Ich bin erst im Herbst aus Ungarn weg gezogen, habe dort noch immer meinen Zweitwohnsitz und möchte irgendwann dorthin zurück. Ich höre ab und zu von deutschen Freunden, was hier über Ungarn geschrieben wird und finde wenig davon vor Ort bestätigt.

            Aber Sie haben mich missverstanden: Ich wollte Sie nicht überzeugen. Sie haben offenbar recherchiert und sind gut informiert. Ich habe meinen Eindruck geschildert, hinsichtlich der Sichtweise auf Deutsche im Ausland und den Ländern, in denen ich gelebt habe. Dieser Eindruck ist vermutlich vollkommen falsch und naiv, denn ich bin ungarischer Staatsbürger und Sie sind schließlich Deutscher.

            Ich konsumiere kaum noch deutsche Medien und kenne bisher keine der von Ihnen genannten Quellen.

          2. @Tom

            Ihr Eindruck ist sicherlich nicht falsch und naiv, zumindest nicht aufgrund unserer verschiedenen Staatsbürgerschaften.
            Doch er ist subjektiv, individuell, wenig repräsentativ und ziemlich pauschalisierend. Vermutlich trifft die Sichtweise auf Sie und Ihren Bekanntenkreis, auf Teile der Bevölkerung und einen Teil der Medienmeinung zu. Wie es halt in fast jedem Land so ist.

            Bestes Beispiel: Sie unterstellen mir und eigentlich der ganzen deutschen Bevölkerung zumindest unterschwellig, dass wir aufgrund unserer Staatsbürgerschaft andere Sichtweisen ganzer Nationen als falsch und naiv abtun. Sie sollten aber besser in Erwägung ziehen, dass ich das keinesfalls tue und dass alles, was ich hier schreibe, einzig meine ganz persönliche subjektive und individuelle Sichtweise repräsentiert. Sie finden alleine schon in diesem kleinen Forum genügend Deutsche, die völlig andere, konträre, teilweise diametrale Ansichten vertreten, die sogar als Deutsche über Deutsche denken, wie Sie.

            Angesichts dieses breiten Spektrums habe ich mich eben etwas gewundert, aus welchen Quellen Sie die deutsche „Hybris bei der Erkenntnis der allgemeingültigen Wahrheit“ ableiten. Und durch welche Linse Ihr Bild des „Deutschen an sich in seiner Verbissenheit“ abgebildet und ggf. etwas getrübt wird. Mehr steckt da gar nicht dahinter.

            Persönlich kenne ich viele Menschen hier in Deutschland, die weder missionarisch noch politisch sind, und die wie übrigens auch ich versuchen, ein „gutes Leben zu leben“. Doch auch das ist selbstverständlich ebenfalls nur ein kleiner und wenig repräsentativer Ausschnitt aus der Bevölkerung, ich kenne auch andere. Schon alleine aufgrund dieses, meines eigenen begrenzten Umfelds würde ich niemals vom Deutschen, wie auch nicht vom Ungarn, Russen oder Norweger „an sich“ sprechen.
            Vielleicht lassen Sie sich davon ja etwas inspirieren, Offenheit, Aufgeschlossenheit und Vielfalt statt pauschalisierender und einengender Vorverurteilungen kann prinzipiell nie schaden.

  16. Japan der Krisenturbo

    Auch interessant die neuesten Videos von Mario Lochner und – René will Rendite- Themen, die Billionen Bombe wenn Japan auch noch die Zinsen erhöht ( erhöhen muss ) und die neue Investitionswelt weil es wieder Zinsen gibt.

  17. Ich wollte hiermit mal an Charles Schwab´s missliche finazielle Lage erinnern . Da könnte tatsächlich noch was kommen. Ich weis leider nicht ,wieviele Assets die in Umlauf gebracht haben ,bei denen Schwab als Kontrahent die Anleger bei Ausfall in Bedrängnis bringen kann. Eventuell ist das Systemrelevant ?

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