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Nasdaq: Kommt die große Rotation raus aus Big-Tech-Aktien? Marktgeflüster (Video)

Die großen Tech-Werte aus dem Nasdaq haben die Indizes steigen lassen, während die meisten Aktien überhaupt nicht zulegen konnten. Die Folge: diese Big-Tech-Aktien sind extrem teuer, andere Aktien dagegen eher nicht (vor allem Value). Die Wall Street aber neigt gerne zu einer Herden-Rotation: alle gehen gleichzeitig in bestimmte Werte rein und aus bestimmten Werten raus. Ist die Rally von Nasdaq-Big-Tech nun zu Ende gespielt? Unterdessen sind keine erkennbaren Fortschritte bei den Gesprächen um die US-Schuldenobergrenze erkennbar – heute das nächste Treffen zwischen US-Demokraten und US-Republikanern. Der Dollar steigt weiter, ebenso die Renditen für US-Staatsanleihen -all das ist eigentlich Gift für die großen Tech-Aktien wie Apple und Co (die viel Geschäft im Ausland haben und „Zins-sensitiv“ sind)..

Hinweise aus Video:

1. Martin Sonneborn über den Pfizer-Ursula von der Leyen-Skandal

2. Andre Stagge: „Diese Charts machen Angst“

3. Warum China dramatisch schrumpft – Dilemma mit Demografie

4. Das chinesische Jahrhundert ist bereits vorbei



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23 Kommentare

  1. Zum letzten Abschnitt – natürlich geht es nicht ums Klima. Der EU im Übrigen auch nicht, sonst hätte sie keine ESG-Standards, sondern E-Standards beschlossen !

  2. Die Rotation raus aus Big-Tech kommen, ABER (und das wird Ihnen wahrscheinlich eher nicht gefallen) das wird nach meiner Einschätzung erst NACH der Rezession passieren, wenn die mittleren und kleineren Werte, die halt nicht auf hohen Niveaus unterwegs sind, wieder in besseres Fahrwasser kommen und dann ein besseres Chance- / Risikoverhältnis bekommen. Aber manche glauben ja, dass erstmal der große Crash kommt. Ganz nebenbei zeigt die Kursentwicklung der letzten 10 Jahre bei Big Tech irgendwie nichts zyklisches, aber vielleicht seh ich das auch einfach nicht.

  3. S+P 500 1% (ein) Prozent im Minus ( 21:30 ) – der crash kommt – sell off voraus….gut für Fugis Blutdruck….

  4. Ihre Polemik nervt.
    Sich für das Klima einzusetzten bedeutet nicht „arbeitsunwillig“ zu sein.
    Keine Ahnung wo Sie diese Parallele her nehmen.
    AfD Rhetorik lässt grüßen.
    Wissen Sie, bei all der berechtigten Kritik daran, wie wir in Sachen Umwelt unseren Planeten für den Menschen lebenswert halten können, aüßern Sie sich doch einmal dazu, wie Sie sich zum anthropogenen Klimawandel positionieren.
    Zum anderen ist es ja nicht nur der Klimawandel.
    Mit der fortschreitenden Umweltzerstörung – Artensterben, Müll, Flächenversiegelung, Wasserressourcen etc. – entziehen wir uns immer mehr unsere Lebensgrundlagen.
    Sie führen an, es ginge den Umwelt- und klimabewussten Menschen gar nicht so sehr darum, die Lebensgrundlagen der Menschheit zu erhalten, sondern um einen machtpolitischen Wechsel der Gesellschaft zu einer grün-sozialistischen Umweltdiktatur.
    Sind Sie wirklich so naiv zu glauben, dass wir mit dem Narrativ, übrigens auch absolut ideologisch verwurzelt, unendlichen Wachstums in der Lage sein werden unseren Lebensstandard in heutiger Weise aufrecht zu erhalten?
    Sie üben sehr viel polemische Kritik, scheuen sich aber, sich zu positionieren.
    Es ist doch absolut klar, wenn die Industrienationen dieser Welt nicht bereit sind sich von ihrem Wohlstandsnarrativ und der Vorstellung dass dieser Wohlstand allein auf deren Leistung beruht und nichts mit Armut und Kriegen in anderen Teilen der Welt zu tun hat, die Menschheit so wie wir sie kennen keine Überlegenschance haben wird.
    Wie bitte sollen wir denn die Lebensgrundlage der Menschheit auf diesem Planeten erhalten, wenn sich die Gesellschaften nicht ändern?
    Zugegeben, eine Wärmepumpe ist da wenig hilfreich.
    Und ja, mir fehlen natürlich die globalen Strategien der Industrienationen.
    Aber globale Strategien lassen sich nur dann umsetzen, wenn wir unsere nationalen Narrative über Bord werfen und global im Sinne der Menschheit denken.
    Ok, auf lange Sicht sind wir verraten und verkauft.
    Wird wohl nicht klappen, aber hören Sie doch bitte mit dem polemischen Unsinn auf, so lange Sie nicht bereit sind in dieser Thematik eine eigene Position zu beziehen.

    1. @ Markus
      „Es ist doch absolut klar,…“
      was soll absolut klar sein ???? Ihre Vorstellung ? die der Ideologen ? Die der Superreichen die die Welt retten wollen und den Bürgern keinen reinen Wein einschenken, daß eine Ökodiktatur dazu notwenig ist ? also Tschüss Demokratie. Sie haben also nicht den Bericht von vor 4 Jahren der Deutsche Bank Research gelesen ?
      der anthropogene Klimawandel sehe ich als Volksverdummung. Und seitdem unsere damalige Umweltministerin Hendricks die Anweisung gegeben hat, dass alle Institutionen, beginnend bei den Naturführungen den Begriff menschgemachter Klimawandel einzubauenn haben und dies jetzt überall in den Medien und TV auch bei kleinster Gelegenheit passiert glauben die Bürger zumeist daran. Alles was in der Natur passiert wird mit dem Wortspiel beendet das der Klimawandel mit daran schuld ist.

      1. Ja nee, ist klar, Physik und Chemie sind ja esoterisch und ideologisch verblendet.
        Wie war das doch gleich?
        https://www.tagesschau.de/wissen/klima/exxon-klima-folgen-studie-101.html
        Ach ja, Weltverschwörung und Mainstreammedia …
        Wissen Sie, man kann ja Glauben, aber Glaube, Liebe und Hoffnung hat nun sehr wenig mit wissenschaftlichen Fakten zu tun.
        Schön, die wissenschaftlichen Erkenntnisse passen nicht in Ihr Weltbild.
        Viel Vergnügen in der Realität!
        Ach übrigens, Zitat Deutsche Bank:
        „Der Klimawandel zählt zu den wichtigsten globalen Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Es ist im Kern ein Energieproblem, bei dem es darum geht, leistungsfähige, möglichst kostengünstige und CO2-arme Energieträger zu entwickeln, die politisch akzeptiert sind und klimaverträgliches Wachstum ermöglichen. Die Transformation wird erhebliche Einschnitte in Wahlfreiheiten erfordern. Die Politik muss gesellschaftliche Spannungen adressieren.“

    2. @Markus
      Ich antworte ohne große Hoffnung auf Veröffentlichung aufgrund höchster Wahrscheinlichkeit eigens erfahrener regelmäßiger Zensur. Aber wer weiß schon, die Hoffnung auf Meinungsfreiheit stirbt zuletzt.
      Nicht nur Sie erwarten vom großen Polemiker Antworten auf vergeblich gestellte Fragen.
      Doch bleiben wir sachlich, versetzen wir uns in die Situation der Personen, die von Anzeigen und Stimmungsmache leben: Eigene Positionen beziehen, sich selbst zu äußern, gegen den Lobbystrom zu schwimmen, was soll das an Clickbaiting bringen?
      Ganz eindeutig verkauft sich derzeit Wahlkampfrhetorik aus Hubert Aiwangers Buch der erfolgreichen Umfragewerte deutlich besser als berechtigte und unnagenehme Fragen, wie Sie gerade stellen.
      Wen interessiert schon Umwelt, der Planet, Artensterben, Müll, Plastik, Flächenversiegelung, Wasserressourcen, wenn es doch um wirklich große Themen wie Wohlstand für alle und Industrie geht?
      Themen, die selbst in besten und billigsten Gas-Zeiten nicht ansatzweise unter einen Hut zu bringen waren.
      Wer weiß, vielleicht wäre das libertäre Paradies mit einer GroKo aus AfD und FDP – einer FDAfP oder ADfFP endlich zu verwirklichen.

  5. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Steigende Preise für Kredite ( Zinsen ) wirken sich immer wirtschaftsdämpfend auf die Börse aus. Zuallererst sind da die Konsumentenkredite zu nennen, aber auch Firmen- und Kapitalgesellschaften müssen heute viel höhere Zinsen für ihre Schulden zahlen , als noch vor einiger Zeit.

    Stand die amerikanische Umlaufrendite, für Firmenkredite , Mitte 2020, ( Hochpunkt der Corona Krise ) noch bei durchschnittlichen 1,5 Prozent so sind jetzt 5 …7… oder 8 Prozent zu berappen, je nach Rating des Unternehmens.

    Das die Börse das nicht gleich merkte liegt an unterschiedlichen Dingen . Zum Ersten spekulierte man sofort auf eine Zinswende noch in 2022.

    Als die nicht erfolgte, sollte es plötzlich das Frühjahr 23 sein und jetzt ist der Herbst angedacht . Wie eine Bugwelle schob die amerikanische Umlaufrendite die kurzfristige hohe Verzinsung immer weiter nach hinten.

    Aber wie wahrscheinlich ist eine Zinssenkung schon im September 2023….?

    Blicken wir deshalb zurück – in’s Jahr 2006 .Die FED erhöht im späten Frühjahr des Jahres 2006 die Zinsen auf das heutige Niveau von 5,25 Prozent, aber erst im darauffolgenden Jahr, im Herbst 07 ,erfolgte die erste Zinssenkung.
    Bis dahin hatte aber schon allein der amerikanische Bankenindex über 50 Prozent an Wert verloren.

    Oder blicken wir zurück in’s Jahr 2000 : Im Mai 2000 erhöhte die FED die Zinsen auf 6,5 Prozent ,aber erst im darauffolgenden Jahr, genauer gesagt im Januar 2001 erfolgte die erste Zinssenkung.

    Bis dahin hatte aber allein der Nasdaq Composite Index und Nasdaq 100 Index auch schon über 50 Prozent an Wert verloren.

    Geht Amerika pleite ? Nein aber die steigenden Zinsen für die Firmen, für die Privathaushalte, für die Länder und Kommunen werden sich irgendwann wirtschaftlich dämpfend auswirken und dann erst spürt es die Börse, so wie zur Finanzkrise oder Dot Com Blase.

    Es wiederholt sich nicht alles, aber die grundlegenden Prinzipien einer Volkswirtschaft bleiben immer gleich !

  6. Der Dollarkurs ist seit letztem Sommer stark gefallen, aktuell ist eine Phase mit wieder ansteigendem Dollar. Ausgelöst durch Unsicherheiten setzt sich dieser Anstieg von selber fort. Weil Amerikaner ihr Geld wieder mehr in USA anlegen, um Währungsverluste zu vermeiden. Und Ausländische Investoren legen ihr Geld auch gerne in USA an, um mit steigendem Dollar Gewinne zu erzielen. Und was kaufen die alle? Natürlich das was man kennt und was stabil zu sein scheint. Ob und wie viel Gewinn eine Firma macht ist egal, es geht darum, den Wert zu erhalten in einer Währung, deren Wechselkurs momentan steigt. Das erwarten offensichtlich viele und wetten auf steigende Tech Aktien wegen diesem Liquiditätszufluss. Den massiven Long big tech Optionen ist es ebenso egal, wieviel Gewinn Firmen machen. Die spekulieren nur auf steigende Kurse.

    Die Bewegungen der amerikanischen big tech Aktienkurse muss man also auch aus Sicht der internationalen Aktionäre beurteilen. Aktienkurse, die gestern gefallen sind, relativieren sich für internationale Anleger, weil der Dollar gestern gestiegen ist. Also ganz normal, wenn US-Aktienkurse fallen weil der Dollar steigt, sonst würden sie ja für Ausländer ohne Grund steigen. Die Angst vor der Schuldenobergrenze spielt zwar eine Rolle, aber für Ausländer keine so große und für Firmen mit Auslandsgeschäft ist das auch nicht so gefährlich. Ebenso relativiert sich für ausländische Anleger, was US-Firmen umgerechnet in Dollar im Ausland zur Zeit verdienen können. Denn der Wert der Aktien wird ja von Dollar wieder zurückgerechnet in die Währung des Aktionärs. Wechselkursschwankungen heben sich fast auf, wenn Ausländer Aktien in eigener Währung bewerten von US-Firmen, die im Ausland Geld verdienen.

    Was seit letztem Sommer gestiegen ist, relativiert sich international, weil der Dollar seitdem gefallen ist. So ist auch der Anstieg der Tech Aktien in Dollar relativ. Zum Beispiel hat Microsoft heuer eine sagenhafte Rally hingelegt. Aber was ist das schon für einen Anleger in Euro? 297 Euro wurden kürzlich erreicht. Am 15. August 2022 war die Aktie auch schon 288 Euro wert. Dass die momentan viel zu hoch bewertet wäre sehe ich nicht, zu hoch bewertet ist die immer. Nur in Dollar scheint das viel mehr zu sein, weil der Dollar nun weniger wert ist als im August. Wenn man nur Dollar in den Augen hat, übersieht man leicht, dass das in Euro oft anders aussieht.

    Nicht mal die AKW-Betreiber hielten eine Laufzeitverlängerung wirtschaftlich für sinnvoll. Aber wenn man die Kosten der zeitgemäßen Modernisierung und der Wiederherstellung früher geltender Sicherheitsstandards unterschätzt, dann ist Atomstrom natürlich der Beste und der Allerbilligste. Aus veralteten Schrottreaktoren, schlecht gewartet weil bald hinüber und seit 10 Jahren ohne Sicherheitsprüfung. Ohne dringende Reparaturen, hätte man nicht mal die paar Monate Verlängerung mehr durchgehalten. Und die AKW-Betreiber sind die Allerdümmsten, wenn sie sich das todsichere Geschäft einfach so entgehen lassen.
    Fürs Klima bringt Atomkraft nur dort etwas, wo sie nicht in Konkurrenz zu Erneuerbaren steht. Zum Beispiel in Frankreich. Dort sind AKW letztes Jahr umfassend modernisiert worden, was sich hier in Deutschland nicht lohnen würde. Weil AKW dann nicht mehr wettbewerbsfähig wären im Vergleich mit Erneuerbaren.

    1. Wenn man von der Kerntechnik keine Ahnung hat, sollte man nicht darüber schwadronieren. Das der Weiterbetrieb der KKW bei der kurzatmigen und selbstzerstörerischen Energiepolitik in der BRD keinen Sinn mehr macht, liegt auf der Hand. Man sollte sich nicht der Ratio verschließen, daß die bisher höchste Energiedichte bei der absehbaren Knappheit an Ressourcen erhebliche Vorteile gegenüber kleinteiligster Energieversorgung bringt.

      1. Die Knappheit an Ressourcen betrifft auch Uran 235 (Uran238 ist nicht spaltbar und äußerst wenig radioaktiv, findet man im Mineralwasser und in Uranmunition als Ersatz für Blei, weil Uran noch schwerer ist). Mit Uran235 liefen die AKW früher, gemischt mit Uran238. Aus dem nicht spaltbaren Uran238 wird im Reaktor teilweise Plutonium. Das ist spaltbar und kann per Wiederaufbereitung abgebrannter Kernbrennstäbe chemisch gewonnen werden. Damit macht man oft Atombomben, weil es einfacher ist, Plutonium in waffenfähiger Reinheit zu gewinnen, als Uran235, das sich kaum von Uran 238 unterscheidet und daher immer mit diesem vermischt ist. Letzteres probiert Iran gerade. Andere Atommächte haben längst mehr Plutonium gesammelt, als für Waffen benötigt wird. Deshalb macht man daraus wieder Kernbrennstäbe für normale Kernreaktoren. Nicht in Reinform, sondern vermischt mit anderen Materialien zu sogenannten MOX Brennelementen. Sind diese abgebrannt, werden sie heute nicht wieder aufbereitet, sondern landen direkt im Castor zur Endlagerung. Statt ganze Berge abzugraben für ein wenig Uran235 geht die Atomwirtschaft heute dazu über, die AKW mit Plutonium zu betreiben. Damit sind AKW heute gefährlicher als früher, wo noch natürlich vorkommendes Uran verwendet wurde. China setzt zum Beispiel ganz auf Plutoniumgewinnung durch schnelle Brüter, und weil man damit immer neues Plutonium erzeugen kann, nennen die das auch noch nachhaltig. Plutonium ist aber viel schädlicher als Uran im Kernkraftwerk. Es ist zwar nur wenig radioaktiv, dafür umso länger. Bei Plutonium239 dauert es 24110 Jahre bis die Hälfte davon zerfallen ist. Weitere 24110 Jahre später ist die Hälfte der verbliebenen Hälfte zerfallen. Dann hat man immer noch ein Viertel davon, usw. Es ist das Plutonium, welches die Zeiträume der Endlagerung so utopisch macht. Andere radioaktive Stoffe wären wenigstens in 1000 Jahren weitgehend ungefährlich. Aber wenn wir Plutonium mit einlagern, muss das ganz sicher irgendwann wieder ausgegraben werden, weil es eine ewige Gefahr wäre. Nicht weil es so stark strahlen würde, sondern weil es sehr giftig ist und alles für ewig lange Zeiten verseucht, wo es hingelangt. Würde Tschernobyl heute oder später passieren, dann wäre Europa nicht mit radioaktivem Jod und Cäsium bedeckt worden, sondern mit giftigem und radioaktivem Plutonium. Würde so etwas in Deutschland passieren, dann würde kein Feuerwehrmann da hineingehen, um das Schlimmste noch zu verhindern. In Tschernobyl haben tausende Liquidatoren ihr Leben riskiert und viele haben es verloren. Sonst hätte sich die Kernschmelze in die Erde geschmolzen und mit dem Grundwasser dort wäre ein Freiluft-Reaktor entstanden, der nicht aufhört, radioaktive Wolken auszustoßen. Weil es in Deutschland niemanden gibt, der sich im Katastrophenfall opfern würde, oder wie in der UDSSR dazu gezwungen werden kann, ist es völlig unverantwortlich hier Kernkraftwerke zu betreiben. Roboter haben bei der Strahlungsintensität kläglich versagt, Menschen halten etwas länger.

        Ich habe auch mal geglaubt, dass man einen GAU verhindern könnte. Man muss ja nur aufpassen, dass immer Energie zur Kühlung vorhanden ist. Dass die Brennstäbe nicht überhitzen und die Kernreaktion rechtzeitig gebremst wird. Das war vor Tschernobyl, wo ich bereits mit radioaktiven Materialien experimentieren konnte. Heute weiß ich, dass es genug Vollidioten gibt, die es nicht hinbekommen, ein AKW ordentlich zu betreiben. In Tschernobyl war es ein größenwahnsinniger Prüfer, der den Unfall bei der Prüfung im laufenden Betrieb provoziert hat, obwohl die Prüfung vor der Inbetriebnahme schon hätte stattfinden sollen. Eine Minute nicht so genau gewusst was man tut und dann gibt es das AKW nicht mehr. In Fukushima hat das sparsame Management alle Ingenieure in der Firmenzentrale versammelt, so dass im Kraftwerk sich niemand vollständig auskennt. So spart man teure Fachkräfte und überlässt das AKW den Hilfsarbeitern. Die haben dann auch noch die letzte Möglichkeit zur Reaktorkühlung deaktiviert. Weil Stromausfall war nutzten die Ingenieure in der Firmenzentrale gar nichts. Gewinnorientierte Manager sind also auch nicht in der Lage, ein AKW angemessen zu leiten. Und was ist mit Politikern? Ich erinnere daran, dass die Radioaktivität in Deutschland tagelang vertuscht wurde von der Regierung nach dem Tschernobyl Unfall. Es wurde gemessen, sogar mit den minderwertigen staatlichen Messgeräten war das deutlich messbar, aber die Bevölkerung hat keiner gewarnt. Es könnte ja von einem deutschen Reaktor kommen und das muss man zuallererst vertuschen, egal wie viele Leute danach Krebs bekommen. Und mit solchen Vollidioten will man Kernkraftwerke betreiben?

        1. @Ferdl.
          Russland baut Schnelle Brüter. Zuerst den BN600 und dann den BN800 der schon längst Strom liefert. Er verbrennt Plutomium und Transurane. Sie sind Brennstoff und kein Müll. Die Reststoffe haben eine wesentliche geringere Halbwertszeit. Das Endlagerproblem ist damit nicht mehr existent – außer für die Deutschen (Finnland bietet sogar jetzt an den „Müll“ bei ihnen einzulagern.

          Gekühlt wird mit Natrium.Brennstoff ist ein Plutonium-Uran Mischoxid. Damit soll der vertraglich geregelte Abbau von 34 Tonnen Plutonium aus den Raketen erfüllt werden (START Vertrag. Die USA kamen dem aber nicht nach.)
          Durch die Schneller Neutronen lässt sich das Plutonium im Idealfall bis volständig verbrennen, so dass nichts mehr übrig bleibt. (keine lange Halbwertszeit).
          Neben dem havarierte Block 4 in Tschernobyl wurden die anderen 3 noch betrieben bis 2000. Dann wurden sie abgebaut. Täglich fuhren dort 3000 Menschen mit der S-Bahn zur Arbeit hin. Eine Doku vom WDR berichtete ziemlich objektiv davon (gibt´s nicht mehr bei youtube). Die Leute wurden überwacht per Geigerzähler.
          Andere Länder werden Kernkraftwerke bauen. Bill Gates will sein kleines modulares KKW 2028 ans Netz bringen. Hunderte sollen folgen. Es tut sich was.

          1. @ottonorma, ich schreibe nachfolgend bewusst einfach und ohne komplizierte Details für die weniger in Kern und Spaltung involvierten Leser. Wohlwissend, dass Sie damit natürlich unterfordert und entsprechend desinteressiert sind.

            Russland „baut“ keine Schnellen Brüter, Russland spielt damit herum und testet seit 1980 einen einzigen BN-600 und seit 2014 einen einzigen BN-800. Das war’s auch schon! Würde diese Technologie funktionieren, gäbe es schon sehr viel mehr davon, und das nicht nur in Russland.

            Die dabei entstehenden „unverwertbaren“ radioaktiven Reststoffe haben zwar eine deutlich geringere Halbwertszeit, werden dafür aber quantitativ überproportional mehr. Mir sträuben sich immer die Haare bei der Verwendung beschönigender Begriffe wie „Wertstoff“ oder „Recycling“ in dem Zusammenhang.
            Anders ausgedrückt, sehr viel riesigere Mengen strahlen „nur“ noch 300 bis 1000 Jahre lang.
            Und deshalb ist ein Endlagerproblem nicht mehr existent? Ok, verstehe ich richtig? 1000 Jahre lang kann man viel mehr an tödlichem Gift auch locker an der Oberfläche herumliegen lassen, kein Problem. Die Taktik ging ja schließlich schon 70 Jahre lang einigermaßen auf.

            Ich gehe davon aus, dass Sie wissen, was Halbwertszeit bedeutet.
            Das heißt nicht, dass jedes radioaktive Isotop nach einer gewissen Zeit nur mehr halb so intensiv und gefährlich strahlt. Es bedeutet nur, dass die Hälfte der Isotope einer Probe in einen stabilen Zustand zerfallen ist, während die andere Hälfte noch immer in voller Intensität strahlt. Was wiederum bedeutet, dass nicht die Intensität der Strahlung und damit die Gesundheitsschädlichkeit grundsätzlich abnimmt, sondern nur die Menge an Isotopen, die wir inkorporieren könnten. Und damit die Wahrscheinlichkeit, damit in Kontakt zu kommen.

            Wenn man nun durch Transmutation eine Tonne Plutonium in hunderte Tonnen anderen Atommüll umwandelt, ist das wenig beruhigend. Denn die Wahrscheinlichkeit, damit in Kontakt zu kommen, ist nicht nur von der Zeit, sondern auch von der Menge abhängig.

          2. Hallo @ottonorma, gewiss tut sich was. Theoretisch war schon in den Anfängen der Kernforschung klar, dass man Plutonium (und daher auch Plutoniumabfall) durch Transmutation umwandeln kann. Eigentlich war das schon den Alchimisten im Mittelalter klar, aber die konnten es noch nicht. Dass das sinnvoll wäre, weil Plutonium im Atommüll von selber zu langsam zerfällt, wurde erst später relevant. Nun sind wir einige Jahrzehnte weiter aber die Konzepte sind immer noch nicht praxistauglich. Dein Wunsch besteht seit langem:
            „Durch die Schneller Neutronen lässt sich das Plutonium im Idealfall bis volständig verbrennen, so dass nichts mehr übrig bleibt.“
            Doch so einfach ist das nicht. Atomkerne sind äußerst klein. 100000 Neutronen gehen daneben bevor vielleicht mal eines trifft. Und wenn es trifft dann muss es eine bestimmte Energie (Geschwindigkeit) haben, damit es auch eingefangen wird. Also nicht zu viel und nicht zu wenig.
            Bevor also ein Plutoniumkern getroffen wird, bestrahlt die Neutronenstrahlung eher 100000 andere Atomkerne vom Reaktorgehäuse, die dadurch unter Umständen radioaktiv werden. Bis auch der letzte Plutoniumkern getroffen würde, müsste man Unmengen Neutronenstrahlung einsetzen für sehr lange Zeit. Den Idealfall gibt es also nicht, es bleibt immer etwas Plutonium übrig, das nicht getroffen wurde. Der Atommüll enthält dann immer noch Plutonium. Und zusätzlich entsteht viel anderes Material, das dabei radioaktiv wurde und nun auch für 1000 Jahre sicher gelagert werden muss.

            Im Übrigen bedeutet die Wiederverwendung von Atommüll, dass der zuerst in eine Wiederaufarbeitungsanlage muss. Das ist ein sehr schmutziges Geschäft, bei dem weiterer Atommüll entsteht. Die Mischoxid Brennelemente wiederaufbereiten ist so schwierig, dass man es gar nicht macht. Die Versuchsreaktoren zur Transmutation laufen also nicht mit Atommüll, sondern mit Plutonium aus der Wiederaufarbeitung, das man genauso gut in normalen AKW verwenden könnte, wenn man es noch sorgfältiger wiederaufarbeitet.

            Ferner ist zweifelhaft, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt und ob das jemand bezahlen will. AKW-Betreiber zahlen nur fürs Vergraben der Abfälle.

            So scheint die Transmutation von Plutonium zur Atommüllentsorgung lediglich ein Arbeitsbeschaffungsprogramm zu sein für Wiederaufarbeitungsanlagen und für arbeitslose Experten, die wegen Atomausstieg nach neuen Aufgaben suchen. Bill Gates ist ja bekannt für seine großzügigen Spenden zugunsten armer Leute.

            Trotzdem wäre es wichtig, plutoniumhaltigen Atommüll nicht für immer zu vergraben. Nach 1000 Jahren sind die anderen radioaktiven Stoffe darin ungefährlich. Die Wiederaufarbeitung müsste sich dann nur mehr ums Plutonium kümmern und nicht mehr um viele andere gefährliche Stoffe.

            Transmutation wird man in ferner Zukunft wohl nicht verwenden, weil das nur erneut Atommüll erzeugt. Dann hat man vielleicht endlich Fusionskraftwerke. Bei deren Rückbau fällt natürlich auch radioaktives Material an und vielleicht sind schon einige davon explodiert, wenn die starken Supraleiterspulen bei der Hitze im Inneren nicht ausreichend gekühlt werden konnten. Überall wo viel Energie konzentriert vorkommt gibt es Probleme, die nur von vernünftigen Leuten beherrschbar sind.

          3. @Ferdl
            „Durch die Schneller Neutronen lässt sich das Plutonium im Idealfall bis volständig verbrennen, so dass nichts mehr übrig bleibt.“
            Aus diesem Kauderwelsch von @ottonorma lese ich heraus, dass am Ende keine radioaktiven Isotope oder kein Plutonium mehr existieren und das Müllproblem somit gelöst ist. Das ist natürlich völliger Unsinn, wie Sie ebenfalls erkannt haben. Ich möchte noch ein paar Ergänzungen anfügen.

            Schnelle Brüter werden so bezeichnet, weil sie irgendetwas erbrüten. Meistens werden sie mit einem Mix aus Plutonium und schwer spaltbarem Uran-238 betrieben. Die Urankerne fangen Neutronen ein, die bei der Spaltung von Plutoniumkernen frei werden und transmutieren so zu Plutonium-249. Am Ende des Prozesses, wenn die Brennstäbe wiederaufbereitet werden müssen, ist die Brennstoffmenge an Plutonium meist größer als zu Beginn. Es wird also „harmloses“ Uran-238 verbraucht, um Plutonium zu erzeugen.

            Schnelle Neutronen sind aber auch in der Lage, Uran-238 zu spalten. Da dies nicht immer zu gleich großen Teilen geschieht, entstehen bei diesem Vorgang verschiedene radioaktive Spaltprodukte wie etwa Thorium-235.

            Ein Konzept der genannten Flüssigsalzreaktoren ist der Betrieb mit Thorium. Die Thoriumkerne fangen ebenfalls überschüssige Neutronen ein und verwandeln sich dadurch in spaltbares Uran-233. Auch hier entsteht viel neuer Atommüll durch Spaltprodukte, unter anderem das radioaktive Wasserstoffisotop Tritium, das extrem flüchtig und nur schwer beherrschbar ist.
            In Verbindung mit Luftsauerstoff hochexplosives Tritium, mit Wasser oder Luftfeuchte hochreaktives Natrium, das bei der Reaktion noch mehr explosiven Wasserstoff erzeugt, enorme Korrosion der Materialien, das klingt alles andere als beruhigend und sicher beherrschbar.
            Die kürzere Halbwertszeit des Abfalls würde man erkaufen mit größeren Mengen, hochenergetischer Gammastrahlung und viel Hitze. Der radioaktive Müll müsste daher für eine sichere Endlagerung gekühlt werden, was das ganze Problem noch schwieriger als bei der aktuellen Kernkraftwerksgeneration gestalten würde.

            Zusammenfassend lassen sich diese Konzepte etwa so beschreiben:
            „Bisher wurde noch in keinem Land ein Brutreaktor entwickelt, der hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit annähernd mit den konventionellen Leichtwasserreaktoren vergleichbar wäre. Hinzu kommen Bedenken wegen der möglichen Proliferation waffenfähigen Materials.“

          4. @Ferdl
            Bei Schnellen Brütern wird von einer Resthalbwertszeit von 300 Jahren gesprochen. 1000 habe ich bisher nicht gelesen. Eher, je nachdem wie die Konfiguration eingestellt ist, geht die Halbwertszeit der Restbrennelemente auf 100 Jahre zurück
            Deutschland, Österreich und Spanien wollen keine Kernkraft.

            Ich schrieb ja, im „Idealfall“ wird das Plutonium gänzlich verbrannt.
            Was den Uranvorrat angeht ist der für einige 100 tsd. Jahre vorhanden und zwar im Meer. Die Gewinnung ist natürlich aufwendiger aber im Endpreis für Strom spielt das fast keine Rolle.

            Auch kann die Nutzung erheblich verlängert werden wenn eben nicht nur 1,5% des spaltbaren Materials verwendet wird sondern 90%. Beim Schnellen Brüter ist das eben der Fall. Der BN 800 läuft. Der BN 1200 ist jetzt genehmigt und der Bau soll jetzt nach der Planung 2026/27 beginnen.
            Der Vorläufer BN350 war 27 Jahre in Betrieb und der BN600 ist es seit 1980. Der BN 600 wird seit 2012 mit einem Brutverhältnis unter 1 betrieben und erzeugt somit kein Plutonium mehr sondern verbraucht, verbrennt, das Plutonium der Kernwaffen. Erreichen kann er aber 1,3. Der BN 800 startete kommerziell im Nov. 2016, verbrannte aber schon seit 2014 Plutonium.
            Für das amerikanische Kraftwerkstechnikfachmagazins “POWER Magazine” waren diese Besonderheiten des BN800 Grund genug, der noch jungen Anlage die Auszeichnung “Top Plant” zu verleihen.

            https://www.neimagazine.com/news/newsbeloyarsk-npp-prepares-for-construction-of-bn-1200-10486479

            Ich glaube man braucht hier nicht langwierig die Funktionsweise der Kernkraft erklären wenn es auf youtube bzw. im Netz dazu gut erklärendes Filmmaterial gibt.

          5. @ottonorma
            Wenn die youtube Filmchen von Leuten sind, die das selber nicht kapieren, dann nutzen die gar nichts. Wenn bei youtube etwas richtig erklärt wird, heißt das noch lange nicht, dass es auch richtig verstanden wurde. Da ist Schule mit Lehrer schon besser, wo auch geprüft wird ob irgend etwas davon verstanden wurde.

            Der schnelle Brüter sollte zur Erzeugung von Plutonium dienen und dabei weniger Plutonium verbrennen, als neu entsteht aus Uran238. Den verwechseln Sie mit theoretischen Transmutationsreaktoren, die Plutonium im Atommüll möglichst auf Null reduzieren sollen. Bei denen soll möglichst wenig Plutonium übrigbleiben. Das ist das Gegenteil und nicht das Gleiche! Also nicht auf die Propaganda Deiner russischen Kumpels hereinfallen. Weil deren schnelle Brüter nur theoretisch mehr Plutonium erzeugen könnten, als sie verbrennen, weil sie also nicht funktionieren (Brutverhältnis unter 1), musste man andere „Erfolge“ melden. Und der Erfolg ist in dem Fall, dass sie das Gegenteil von dem tun was sie sollten. Sie verbrennen mehr Plutonium als sie erzeugen. So wird Plutonium auch weniger, aber das kann jedes normale AKW, das mit MOX Brennstäben arbeitet, genauso gut. Dabei bleibt aber eine ganze Menge Plutonium übrig in den abgebrannten Brennstäben. Weil das Verbrennen von Plutonium im schnellen Brüter nur solange funktioniert, wie genug Plutonium vorhanden ist, um die Kernreaktion aufrechtzuerhalten. Dann müssen die Brennstäbe ausgetauscht werden und die alten sind Atommüll mit viel Plutonium drin. Etwas weniger als zuvor wenn das Brüten nicht funktioniert hat, etwas mehr Plutonium, wenn es ein funktionierender schneller Brüter ist.

            Um Atommüll vom Plutonium zu befreien sind schnelle Brüter, die eigentlich das Gegenteil tun sollten, völlig ungeeignet. Die verbrennen ihre MOX Brennstäbe wie jedes andere AKW nur teilweise und es bleibt viel Plutonium übrig im Atommüll. Um Plutonium vollständig zu verbrennen, darf kein neues Plutonium entstehen (das tut es im schnellen Brüter) und es braucht eine Neutronenquelle, die auch dann noch funktioniert, wenn nur mehr wenig spaltbares Material da ist. Diese hat ein schneller Brüter nicht. Aber selbst damit wäre eine vollständige Transmutation des restlichen Plutonium kaum vollständig möglich.

            Die Halbwertszeit von Plutonium ist nicht verhandelbar, beträgt immer 24110 Jahre überall wo Plutonium drin ist. Und beim schnellen Brüter ist immer Plutonium drin. Andere Stoffe haben geringere Halbwertszeiten, zum Beispiel Cäsium137 mit 30 Jahren. Im Atommüll, wo verschiedene radioaktive Stoffe gemischt sind, kann man nicht mit Halbwertszeiten rechnen, weil diese nur für einzelne Elemente konstant sind. Deshalb waren die 1000 Jahre von mir keine Halbwertszeit. Sondern die Zeit, die man mindestens warten sollte, bevor man den Atommüll vom Plutonium trennt. Dann ist das nicht mehr so schmutzig und es fällt nicht mehr so viel zusätzlicher Atommüll an.
            „Resthalbwertszeit von 300 Jahren“ bedeutet wohl, dass da ziemlich viel Plutonium drin ist im Atommüll, denn andere Elemente sind meistens schneller. Am Ende bleibt Plutonium mit nennenswerter Radioaktivität und hoher Giftigkeit. Und das braucht dann trotzdem seine 24110 Jahre, bevor es halbiert ist.

            Es stimmt natürlich, dass man recht lange Plutonium aus Uran 238 herstellen könnte, wenn schnelle Brüter wie vorgesehen funktionieren würden. Das bedeutet dann, dass immer mehr AKW mit MOX Brennstäben laufen müssen, deren Wiederaufarbeitung schwieriger ist. Daher viel mehr Plutonium im Atommüll, weil das in AKW und schnellen Brütern nie vollständig verbrannt werden kann.

          6. Ferdl
            was schreiben Sie wieder hier für ein Zeugs. Der BN 600 hat Plutonium verbrannt !! und ich verwechsele auch nichts mit Transmutation. Lassen Sie ihre Einbildung. Das Brutverhältnis wurde unter 1 eingestellt. Ausgelegt ist er auf 1,3, kann also Plutonium erzeugen.
            Ich hab auch keine russ. Kumpels. Allein so eine Bemerkung lässt mir den Schluss zu, dass Sie hier nur viel schwafeln ohne Tiefgang.
            Danke, lese und höre lieber Fachvorträge, als das hier !! Das Durcheinander behalten Sie besser für sich.

          7. @ottonorma
            Erst haben Sie sich als (Brücken)Bauingenieur geoutet, kurz darauf als Staustufen-Bauleiter der Rhein-Main-Donau AG, danach als Planer für Wärmepumpen und jetzt sind Sie auch noch Atomphysiker. Hut ab und Respekt!
            Von einer derartigen Koryphäe erwarte ich besseres als Sätze wie: „was schreiben Sie wieder hier für ein Zeugs. Der BN 600 hat Plutonium verbrannt !! und ich verwechsele auch nichts mit Transmutation.“

            1. Was schreiben SIE hier wieder für ein Zeugs?!

            2. Eine Verbrennung ist eine chemische Reaktion, bei der ein brennbarer Stoff durch Sauerstoff oxidiert wird. Plutonium kann nicht verbrannt werden!

            3. Sie tun die ganze Zeit nichts anderes, als Fakten und Begriffe zu verwechseln. So etwa Verbrennung mit Transmutation. Transmutation ist nichts anderes, als die Umwandlung von einem chemischen Element in ein anderes. Dies kann durch Kernspaltung in leichtere Elemente erfolgen, aber auch durch Neutroneneinfang und anschließenden Beta-Zerfall in schwerere.

            4. Alles, was im BN-600 und jedem anderen Kernreaktor passiert, ist entweder Transmutation oder die Bildung neuer Isotope durch Veränderung der Neutronenzahl.
            Verbrannt wird hier gar nichts!

            Für Transmutation sind in erster Linie Transurane geeignet, und das sind ganze 1,5% des hochradioaktiven Abfalls. Im ersten Schritt ist dafür eine aufwändige Wiederaufbereitung der verbrauchten Brennelemente nötig. Das gesamte P&T-Verfahren (Partitionierung und Transmutation) müsste viele Male wiederholt werden, da bei jedem Durchgang nur ein Teil der Transurane umgewandelt werden kann. Der gesamte Prozess dauert mehrere Jahrzehnte und erfordert einen enormen Aufwand.

            Natürlich entstehen dabei auch unerwünschte Nebenwirkungen, etwa langlebige, hochradioaktive Spaltprodukte wie Cäsium-135, Iod-129 und Selen-79, die erst einmal zu sehr hoher Radioaktivität und massiver Wärmefreisetzung beitragen. Zudem sind viele davon gut wasserlöslich und somit sehr mobil im Erdreich, was eine noch viel größere Gefahr darstellt als Plutonium, dessen Hauptproblem „nur“ die Langlebigkeit ist.

            Viele der durch Transmutation entstehenden Spaltprodukte müssten beispielsweise erst einmal etwa 300 Jahre in einem obertägigen Zwischenlager abklingen, bis sie entsprechend wenig Wärme entwickeln, um sie überhaupt in ein unterirdisches Endlager überführen zu können. Das würde also den erstmaligen Einlagerzeitraum für diese hochradioaktiven Abfälle erheblich in die Zukunft verschieben.

            Das sind vermutlich die 300 Jahre, die Sie fälschlicherweise weiter oben mit „Resthalbwertszeit“ verwechseln (ein Begriff, der fachlich korrekt so eigentlich gar nicht existiert). Cäsium-135 hat eine Halbwertszeit von 2,4 Millionen Jahren, Iod-129 von 15,7 Millionen Jahren, Selen-79 von 1 Million Jahren.

            Natürlich darf neben alledem nicht vergessen werden, dass nur ein ziemlich kleiner Teil der hochradioaktiven Abfälle transmutiert werden kann, niemals alles.
            Aus Uran-238 entsteht durch Neutroneneinfang unweigerlich Plutonium. Bestimmte Isotope davon zerfallen wiederum zu Spaltprodukten, was vermehrt weitere schnelle Neutronen emittiert. Reaktoren wie der BN-800 sind daher nur in der Lage, kleine Mengen des anfallenden Atommülls zu transmutieren, weil sie bei höherer Konzentration sehr leicht die prompte Kritikalität erreichen können.
            Somit ist in einem solchen Brüter pro Jahr nicht mehr als die Transmutation der ebenfalls in einem Jahr anfallenden minoren Actinoide eines „herkömmlichen“ 1-GW-Kernkraftwerks möglich.

            Um den gesamten laufend beim Betrieb anfallenden langlebigen hochradioaktiven Atommüll zu „recyceln“, bräuchte es also pro bestehendem Kernkraftwerk einen dieser Brutreaktoren. Und dazu noch hunderte oder tausende weitere für den seit Jahrzehnten angefallenen Müll.

          8. @ottonorma, ich fasse mal zusammen: Ich habe etliche Bedenken gegen Atomkraft. Sie meinen, die Endlagerung sei nicht mehr nötig wegen neuer Technologien zur Transmutation. Die Sie so verstehen, dass im Idealfall nichts mehr übrigbleibt vom Plutonium. Also vollständige Umwandlung von Plutonium in andere, weniger langlebige radioaktive Stoffe, um die Endlagerzeit zu verkürzen. Dass dabei viele andere radioaktive Stoffe entstehen ist klar. Mir sind solche Techniken bekannt, ich gehe davon aus, dass das nur mit Teilchenbeschleuniger-Transmutationsanlagen halbwegs möglich ist, aber nie vollständig. Sie bestehen darauf, dass schnelle Brüter in Russland das können. Obwohl schnelle Brüter, wenn sie funktionieren, dazu da sind das Plutonium zu vermehren. Also das Gegenteil von Reduzierung auf Null.

            Ich halte Atommüll-Endlager auch nicht für sinnvoll. Etwas Besseres wird man sich aber nicht leisten können mit angeblich billigem Atomstrom.
            In schnellen Brütern gibt es schnelle Neutronen, die Plutonium umwandeln können. Das ist schon klar. Aber eine vollständige Umwandlung des Plutonium ist in schnellen Brütern schon deshalb unmöglich, weil die nur laufen, so lange genug Plutonium in ihren Brennstäben vorhanden ist, um die Kernreaktion aufrechtzuerhalten. Ohne Kernreaktion keine schnellen Neutronen und daher keine Transmutation des restlichen Plutoniums.

            Das Problem ist Ihre Lüge, dass mit schnellen Brütern eine vollständige Transmutation von Plutonium im Idealfall möglich wäre. Das ist nicht mal theoretisch möglich, egal wie weit das Verfahren noch verbessert wird. Nur teilweise wird das Plutonium verbraucht, einerseits als Kernbrennstoff, andererseits durch Transmutation. Es entsteht bei Bedarf auch neuer Kernbrennstoff, der dem alten Atommüll Konkurrenz macht, dessen Wiederaufbereitung teurer wäre als den neuen Brennstoff zu nutzen. Der wird dann in AKW verwendet, dort zu neuem Atommüll mit neuem Plutonium drin. Das Endlagerproblem vergrößert sich daher mit schnellen Brütern. Endlager sind also durch schnelle Brüter keineswegs überflüssig wie Sie denken. Weil das Plutonium im Atommüll damit nicht annähernd weit genug reduziert werden kann, bleibt dieselbe Lagerzeit wie für plutoniumhaltige Abfälle nötig ist. Bisher wird Atommüll noch gar nicht bearbeitet, weil da nur Atomwaffen-Plutonium verwendet wird und nicht das aus Atommüll. Verglasten Atommüll aus Wiederaufarbeitungsanlagen kann man aktuell gar nicht mehr weiterverarbeiten, für den braucht es sowieso Endlager die nächste Million Jahre. Schnelle Brüter dienen dazu, die Atomkraft mit noch schmutzigeren Mitteln und noch mehr Atommüll fortzusetzen. Und das mit sehr störanfälligen Brutreaktoren, deren GAU noch schädlicher wäre als Tschernobyl. Da kann man mittlerweile wieder durchreisen, der Kernreaktor ist abgekühlt, die stark radioaktiven Elemente haben sich schon halbiert. Das Plutonium liegt aber noch im Boden und ist giftig. Da wird man hunderttausende Jahre kein Gemüse mehr ernten, den Boden nicht umgraben, kein Brennholz verheizen. Ein ewiges Naturschutzgebiet. Wenn das nicht so schlimm ist, dann empfehle ich deutsches Wildschwein mit Maronenpilzen. Wer bezahlt den Schaden, der durch die Experimente Ihrer Kumpels entstehen kann?

          9. @Anna Luisa
            Wenn Sie meine beruflichen Tätigkeiten aufzählen würde @leftutti dies als Lüge bezeichnen (würde ich mich so audrücken). Zeigt ihre lockere und unpräzise großzügige Ausdrucksweise. (Ingenieure machen sowas nicht. Vielleicht aber Ingenieusen ?)
            Wenn Sie meinen Uran, Plutonium etc. werden nicht verbrannt, so beschweren Sie sich bei wiki oder der kerntechnischen Literatur. Zu was gibt es dann Stäbe die man Brennstäbe nennt ?
            Deswegen sage ich auch nicht Atomreaktor, weil dies auf einer chemischen Reaktion beruhen würde, sondern immer Kernreaktor, weil die Energiegewinnung eine Kernreaktion ist. Also kritisieren Sie den großen Rest der „Atomfachleute“.
            Ansonsten plustern Sie sich nicht jedesmal auf mit Wissen, welches jederzeit im Netz nachlesbar ist. Sie erklären in epischer Breite wieder Sachen die gar nicht Thema waren.
            Wenn Ihre Erwartung nicht erfüllt wird liegt das an Ihnen nicht an mir.
            Sehen Sie dazu das Video des Motivationstrainers Dieter Lange (20 min) „Sieger erkennt man schon am Start“. (obwohl der Titel etwas irreführend ist)
            https://www.youtube.com/watch?v=Otgl6Kw7dxU

          10. @ottonorma
            Ihr Versuch, andere Leser gegen mich auszuspielen, schlägt fehl, weil ich mich darauf einfach nicht einlasse. Interessanterweise ist es immer @leftutti, den Sie dafür benutzen, erst bei Horst Schlemmer und jetzt bei mir. Den mögen Sie wohl besonders gerne? 😉

            Ingenieurinnen können gut zwischen Beruf und Privatleben unterscheiden. Und so erklärt sich auch die „lockere und großzügige Ausdrucksweise“. Wobei ich ergänzen möchte, dass ich mich immer in gewissem Maße dem Gesprächspartner anzupassen versuche und dass dennoch über 90% meiner doch etwas längeren Antwort weiter oben sehr präzise und fachlich sind, natürlich immer in Verbindung mit dem Bestreben nach der nötigen Einfachheit und Verständlichkeit.

            Ihre Frage beantworte ich natürlich gerne.
            Die Begriffe Brennelemente bzw. Brennstäbe leiten sich ab vom englischen Wort burnup (= Abbrand).

            Als Abbrand bezeichnet man üblicherweise das in einem Prozess verloren gehende Material. In einem Leistungsreaktor ist es zum einen eine Größe für die produzierte Wärmeenergie pro Masse und somit das Maß für die Energieausbeute des Ausgangsstoffs. Bei der Kettenreaktion treten Massendefekte auf, Masse wird in Energie umgewandelt, die Ausgangsstoffe ändern sich. Daher wird Abbrand auch noch als eine etwas allgemeinere Bezeichnung für die Veränderung der Zusammensetzung und weiterer Eigenschaften über die Gebrauchsdauer verwendet.

            Doch niemand mit etwas Ahnung sagt oder schreibt in „kerntechnischer Literatur“: Urankerne werden verbrannt. Sie zerfallen zu leichteren Spaltprodukten oder transmutieren zu Transuranen, sie werden auch anständig heiß, aber auch beim besten Willen verbrennen sie nicht.
            Denn genau das wäre die chemische Reaktion, von der Sie sich mit Ihrer Haarspalterei von Atom- und Kernreaktor selbst distanzieren.

    2. „Nicht mal die AKW-Betreiber hielten eine Laufzeitverlängerung wirtschaftlich für sinnvoll.“

      Da haben Sie recht.

      Die Betreiber haben alle Kosten sozialisiert und sich aus dem Staub gemacht, könnte man sagen.

      Der überhastete Atomausstieg hat dazu geführt, dass die Gewinne aus der Atomstromerzeugung bei den Betreibern gelandet sind und die Kosten (Langzeitkosten) bei den Steuerzahlern verbleiben.

      Ansonsten wieder einmal das übliche Gelaber.

      Man kann Erneuerbare Quellen nicht mit einer grundlastfähigen Stromerzeugung vergleichen, da für die Erneuerbaren Speicher oder wie in Deutschland, Kohlekraftwerke parallel betrieben werden müssen.

      Die Kosten für Atomkraftwerke kann man vielleicht mit den Kosten für Kohlekraftwerke ins Verhältnis setzten.

      Die eine Technologie verursacht für lange Zeit ein Müllproblem. Die andere Technologie zerstört den Planeten unmittelbarer und mit sicherer Wahrscheinlichkeit.

      In dem Sinne und im Sinne der Grünen:

      Kohlestrom ja Bitte (geht ja leider nicht ohne)!!! Atomkraft (ideologisch) nein Danke!

      So wird die Energiewende, ach nein ich meinte der Klimawandel, zu einem deutschen Erfolgsmodell.

      Wenigstens das bekommen wir hin.

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